Langsam gesprochene Nachrichten

15.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

G20-Gastgeber richtet Appell an Gipfelteilnehmer

Zum Auftakt des G20-Gipfels auf Bali hat Indonesiens Präsident Joko Widodo vor einer Spaltung der internationalen Staatengemeinschaft gewarnt. "Wir haben eine Verantwortung für die Völker der Welt", appellierte der Gastgeber des Treffens der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer an die Teilnehmer. "Wir sollten die Welt nicht in zwei Teile trennen", sagte er wörtlich. Mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine fügte Widodo hinzu: "Wir müssen den Krieg beenden. Wenn der Krieg nicht zu Ende geht, wird es schwierig, unserer Verantwortung für künftige Generationen gerecht zu werden."
 

UN für Reparationszahlungen Russlands

Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution verabschiedet, nach der Russland für die in der Ukraine entstandenen Kriegsschäden aufkommen soll. Die Resolution verlangt, dass Russland "für alle Verletzungen" des Völkerrechts und der UN-Charta in der Ukraine "zur Rechenschaft gezogen" wird. 94 Länder stimmten in New York für die Resolution, 73 Länder enthielten sich, 14 votierten dagegen - neben Russland auch China, der Iran, Kuba, Mali und Äthiopien. Resolutionen der Vollversammlung sind nicht bindend, stellen aber ein deutliches politisches Signal dar.
 

Ukrainischer Armeechef ist nicht kompromissbereit

Das ukrainische Militär wird nach den Worten seines Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj keine Kompromisse bei der Befreiung des Landes akzeptieren. Der Oberkommandierende der Streitkräfte telefonierte mit US-Generalstabschef Mark Milley. Anschließend schrieb Saluschnyj im Onlinedienst Telegram, das Ziel sei, die gesamte Ukraine von der russischen Besatzung zu befreien. Auf diesem Weg werde man nicht stehen bleiben. Das ukrainische Militär werde keine Verhandlungen, Vereinbarungen oder Kompromissentscheidungen akzeptieren.
 

Weltbevölkerung überspringt neuen Meilenstein

Auf der Erde leben nun nach offizieller Zählung acht Milliarden Menschen. Die Vereinten Nationen legten den heutigen 15. November als jenen Tag fest, an dem die Marke geknackt wurde. Es ist allerdings unmöglich, konkret den Überblick über hunderttausende Geburten und Todesfälle pro Tag zu behalten. Das Bevölkerungswachstum verlangsamt sich inzwischen und liegt derzeit bei weniger als einem Prozent pro Jahr. Kein weiteres Wachstum soll es laut UN-Prognosen erst etwa ab dem Jahr 2080 geben. Dann läge die Zahl der Menschen bei rund 10,4 Milliarden.
 

Briten ziehen ihre Soldaten aus Mali ab

Großbritannien beendet seine Teilnahme am UN-Friedenseinsatz MINUSMA in Mali. Der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, James Heappey, begründete den Abzug der rund 300 britischen Soldaten mit dem Verhalten der Militärregierung in dem westafrikanischen Land. Er kritisierte vor allem die Präsenz der russischen Söldnertruppe Wagner in Mali, der Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Die Partnerschaft der malischen Regierung mit der Wagner-Gruppe sei für die Sicherheit in der Sahelzone kontraproduktiv, betonte Heappey in London.
 

Amazon will wohl viele Mitarbeiter entlassen

Der Amazon-Konzern plant laut US-Medienberichten den größten Stellenabbau seiner Geschichte. Das Unternehmen wolle noch diese Woche mit der Streichung von rund 10.000 Arbeitsplätzen beginnen, erfuhren die "New York Times" und der Finanzdienst Bloomberg. Im Mittelpunkt der Kürzungen stehe Amazons defizitäre Geräte-Sparte, zu der auch die Sprachsteuerung "Alexa" gehört. Weltweit hatte der Konzern zuletzt rund 1,5 Millionen Beschäftigte. Bereits Anfang November beschloss Amazon einen Einstellungsstopp angesichts der erhöhten Inflations- und Rezessionsrisiken.