Langsam gesprochene Nachrichten

15.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Ukraine kann mit neuer EU-Hilfe rechnen

Weitere Finanzhilfen für die Ukraine und die Energiekrise stehen an diesem Donnerstag im Zentrum des EU-Gipfels in Brüssel. Kurz vor dem Treffen hatten sich die Mitgliedsländer auf zusätzliche 18 Milliarden Euro für Kiew geeinigt. Zudem wollen die EU-Spitzen eine Lösung im monatelangen Streit um einen Gaspreisdeckel suchen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Mittwoch in seiner Regierungserklärung im Bundestag vor Versorgungsengpässen gewarnt, sollten die Europäer eine Preisobergrenze einführen.
 

Selenskyj hofft auf effektivere Flugabwehr

Nach neuen russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew setzt Präsident Wolodymyr Selenskyj auf modernere und effektivere Flugabwehrsysteme aus dem Westen. Selenskyj sprach in seiner jüngsten Videobotschaft von einem "bedeutenden Fortschritt" bei der Luftverteidigung. Details nannte er nicht. Die US-Regierung plant laut Medienberichten eine Lieferung des "Patriot"-Flugabwehrsystems an die Ukraine. Es kann Flugzeuge, Marschflugkörper, Drohnen oder Raketen auch in größerer Entfernung abwehren. Die russische Botschaft in Washington wertete das US-Vorhaben als Provokation.
 

Biden will neue Partnerschaft mit Afrika

Die Vereinigten Staaten wollen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern in den kommenden Jahren massiv ausbauen. Präsident Joe Biden kündigte bei einem USA-Afrika-Gipfel in Washington umfangreiche Investitionen auf dem Kontinent an. "Wenn Afrika Erfolg hat, dann haben die USA Erfolg. Dann hat die ganze Welt Erfolg", sagte Biden wörtlich. Keine internationale Herausforderung könne ohne Afrika gemeistert werden, betonte er. Die US-Regierung möchte mit dem Gipfeltreffen und Milliardenzusagen auch dem wachsenden Einfluss Chinas und Russlands in Afrika entgegentreten.
 

Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Bundeswehr in Mali

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat einen Besuch im westafrikanischen Mali begonnen. Mit der Reise in der Vorweihnachtszeit zum größten und derzeit gefährlichsten Einsatz der Bundeswehrtruppe setzt die SPD-Ministerin eine Praxis ihrer Vorgängerinnen fort. In Mali sind derzeit etwa 1200 Männer und Frauen der Bundeswehr eingesetzt, die als Blauhelme der UN-Mission Minusma einen Beitrag zur Stabilisierung des Landes leisten sollen. Allerdings kam es in jüngster Zeit immer wieder zu Konflikten zwischen der durch einen Militärputsch an die Macht gekommenen Regierung und der UN-Mission. Deutschland will seine Soldaten bis zum Mai 2024 aus Mali abziehen.
 

Peru verkündet den Ausnahmezustand

Inmitten heftiger Proteste in Peru gegen die Absetzung von Staatschef Pedro Castillo hat die Regierung einen landesweiten Ausnahmezustand ausgerufen. Dieser gilt für zunächst 30 Tage, wie Verteidigungsminister Alberto Otarola mitteilte. Die Maßnahme beinhalte die "Aussetzung der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit" und könne auch eine nächtliche Ausgangssperre umfassen. Damit reagiere man energisch auf Gewalttaten, Vandalismus und Straßenblockaden, betonte Otarola. Mit Unterstützung der Streitkräfte werde die Polizei die innere Ordnung Perus aufrechterhalten, versicherte der Minister.
 

Fed erhöht Zinsen nicht mehr so kräftig

Die US-Notenbank nimmt langsam das Tempo aus den Leitzinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation. Nach ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr gab die Fed eine Anhebung um weitere 0,5 Prozentpunkte bekannt. Die neue Zinsspanne liegt damit zwischen 4,25 und 4,5 Prozent, dem höchsten Wert seit dem Jahr 2007. Zuletzt hatte die Notenbank vier Mal in Folge den Leitzins um 0,75 Punkte angehoben. Mit ihrer jüngsten Entscheidung leitete die Fed zwar einen moderateren Kurs ein - signalisierte zugleich aber weitere Zinserhöhungen. Als Zielmarke gilt eine Inflation von zwei Prozent.