Langsam gesprochene Nachrichten

16.11.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

UN-Sicherheitsrat fordert „humanitäre Pausen“ im Israel-Hamas-Krieg

Der Weltsicherheitsrat hat sich erstmals auf eine Resolution zum Israel-Hamas-Krieg im Gazastreifen verständigt. Zwölf der insgesamt 15 Mitgliedstaaten stimmten für den Text, der von Malta eingebracht worden war. Die USA, Großbritannien und Russland enthielten sich. Der Text fordert unter anderem „ausgedehnte humanitäre Pausen und Korridore“ im Gazastreifen, damit Hilfsgüter in das Palästinensergebiet gebracht werden können. Außerdem wird die Terrororganisation Hamas dazu aufgefordert, sofort alle Geiseln freizulassen, „insbesondere Kinder“. Israel wird in dem Dokument namentlich nicht erwähnt. Resolutionen des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen sind völkerrechtlich bindend.
 

Israel ruft Einwohner im südlichen Gazastreifen zur Flucht auf

Erstmals seit Beginn des Kriegs gegen die Terrororganisation Hamas hat die israelische Armee nach Medienberichten nun auch Einwohner des südlichen Gazastreifens dazu aufgerufen, aus ihren Wohnorten zu fliehen. Der Armeesender und die Nachrichtenseite ynet berichteten, im östlichen Teil der Stadt Chan Junis seien Flugblätter in arabischer Sprache abgeworfen worden. Darin heiße es, die Bevölkerung solle sich in Sicherheit bringen, die Armee wolle nicht, dass Zivilisten zu Schaden kämen. Nach UN-Angaben sind bislang knapp 1,6 Millionen der 2,2 Millionen Einwohner des palästinensischen Küstengebiets vor Kämpfen geflohen.
 

USA und China nehmen militärische Kommunikation wieder auf

US-Präsident Joe Biden sieht nach einem vierstündigen Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping bedeutende Fortschritte im Verhältnis der beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Biden hatte Xi auf dem Landsitz Filoli 50 Kilometer südlich der kalifornischen Großstadt San Francisco empfangen. Die Staatsmänner vereinbarten unter anderem eine Wiederaufnahme hochrangiger Gespräche zwischen den Streitkräften beider Länder. Der Schritt sei von „entscheidender Bedeutung“, sagte Biden. Sie sprachen auch über das demokratisch regierte Taiwan. Peking sieht in der Inselrepublik eine abtrünnige Provinz und droht wiederholt mit einem militärischen Eingreifen.
 

Shutdown in USA abgewendet

In den USA ist der befürchtete Stillstand der Regierungsgeschäfte abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus votierte auch der Senat in Washington für einen Übergangshaushalt. Ohne diese Zustimmung hätten unter anderem Mitarbeiter in Teilen der öffentlichen Verwaltung ab Samstag keine Gehälter mehr bekommen. Der Haushalt klammert allerdings die von US-Präsident Joe Biden beantragten Milliarden-Unterstützungen für Israel und die Ukraine ebenso aus wie neue Gelder für den Grenzschutz zu Mexiko. Über diese Punkte wie auch über einen regulären US-Haushalt mit längerer Laufzeit muss später separat entschieden werden.
 

Frankreich und weitere Länder werben für Atomkraft

Im Kampf gegen den Klimawandel wollen Frankreich und fünf weitere Länder auf der Weltklimakonferenz im Dezember in Dubai eine breite Front für die Atomenergie schmieden. Frankreich, Großbritannien, die USA, Schweden, Südkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate wollten in einer Erklärung auf der COP28 fordern, die Atomkraftkapazitäten bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen, teilte das französische Energieministerium mit. Ohne den nuklearen Beitrag werde man es nicht schaffen, die Zielvorgabe des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und die Erderwärmung zu begrenzen, sagte Energieministerin Agnès Pannier-Runacher.
 

Bundesweiter Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL

Die Lokführergewerkschaft GDL hat am Mittwochabend mit ihrem angekündigten Warnstreik begonnen. Der Ausstand soll bis Donnerstagabend 18.00 Uhr dauern und dürfte bundesweit zu massiven Einschränkungen im Bahnverkehr führen. Die Bahn riet Fahrgästen, ihre Reise möglichst zu verschieben. In den Tarifverhandlungen fordert die Lokführergewerkschaft als zentrales Element eine Viertagewoche mit 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich für Schichtarbeitende. Zu der verlangten Arbeitszeitverkürzung machte die Bahn bisher kein Angebot.