Langsam gesprochene Nachrichten

16.02.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Biden sieht keine Anzeichen für Entspannung im Ukraine-Konflikt

Ein russischer Angriff auf die Ukraine ist nach Aussage von US-Präsident Joe Biden "sehr wohl weiterhin möglich". Die USA könnten nicht bestätigen, dass russische Einheiten, wie von Moskau angekündigt, aus dem Grenzgebiet abgezogen würden. In einer Fernsehansprache warnte Biden erneut vor scharfen Sanktionen im Falle einer Invasion. Doch auch die Amerikaner zahlten dann einen Preis, etwa in Form höherer Energiekosten. Zugleich erklärte der Präsident, weder Washington noch Kiew seien eine Bedrohung für Russland. Dessen Einwohner sprach er mit den Worten an: "Ihr seid nicht unsere Feinde!" 
 

NATO-Verteidigungsminister beraten über Russland-Ukraine-Krise

Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten sind in Brüssel zusammengekommen, um sich über den russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze auszutauschen. Bei dem zweitägigen Treffen sollen Pläne zur weiteren Abschreckung Russlands entwickelt werden. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte sich zuvor vorsichtig optimistisch gezeigt, dass sich der Konflikt noch auf diplomatischem Weg lösen lässt. Dennoch soll bei dem Treffen ein Ausbau der Militärpräsenz in den südöstlichen Bündnisstaaten Rumänien und Bulgarien auf den Weg gebracht werden.
 

Honduras' Ex-Präsident Hernández festgenommen

Wenige Wochen nach Ende seiner Amtszeit ist der ehemalige Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, nach einem Auslieferungsantrag der USA festgenommen worden. Fernsehbilder zeigten, wie der konservative Politiker sich vor seinem Zuhause in der Hauptstadt Tegucigalpa den dort versammelten Sicherheitskräften stellt. Dem 53-Jährigen werden Korruption und eine Verwicklung in den Drogenhandel vorgeworfen. Der Bruder des Ex-Präsidenten, Juan Antonio Hernández, war im vergangenen März in New York wegen großangelegten Schmuggels von Kokain in die USA zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
 

Äthiopien beendet landesweiten Notstand

Das Parlament in Äthiopien hat nach über drei Monaten für ein vorzeitiges Ende des Ausnahmezustands gestimmt. Der landesweite Notstand war im November ursprünglich für ein halbes Jahr verhängt worden. Damals drohte ein Vormarsch von Rebellen der Volksbefreiungsfront Tigray (TPLF) auf die Hauptstadt Addis Abeba. Internationale Menschenrechtsorganisationen hatten den Notstand, der unter anderem Massenfestnahmen ermöglichte, scharf kritisiert. Der Konflikt zwischen der Zentralregierung und der TPLF war 2020 eskaliert. Seither wurden nach UN-Angaben mehrere Tausend Menschen getötet.
 

Referendum über Sterbehilfe unzulässig

Die Italiener dürfen nicht über eine Freigabe aktiver Sterbehilfe abstimmen. Das Verfassungsgericht in Rom lehnte die Initiative für einen Volksentscheid zu der Frage ab. In ihrer Entscheidung verwiesen die Richter auf den verfassungsrechtlich gebotenen Mindestschutz menschlichen Lebens. Zudem müsse besondere Rücksicht auf die Schwächsten der Gesellschaft genommen werden. Die Referendumsfrage sei daher unzulässig. Eine Initiative hatte im vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen Stimmen für einen Volksentscheid zur "Tötung auf Verlangen" gesammelt, die in Italien bisher verboten ist.
 

Prinz Andrew entgeht Missbrauchsprozess

Der wegen Missbrauchsvorwürfen mit einer Zivilklage konfrontierte britische Prinz Andrew hat eine außergerichtliche Einigung erzielt. Der Anwalt der US-Amerikanerin Virginia Giuffre gab die "Grundsatzvereinbarung" in einem Schreiben an das zuständige New Yorker Bundesgericht bekannt. Der Betrag, den Prinz Andrew an die Klägerin zahlen wird, wurde nicht genannt. Die heute 38-Jährige wirft dem zweitältesten Sohn von Queen Elizabeth II. vor, sie als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Andrew weist den Vorwurf strafbarer Handlungen weiterhin zurück.