Langsam gesprochene Nachrichten

16.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj trifft in Kiew EU-Regierungschefs

Die Ministerpräsidenten von Polen, Tschechien und Slowenien haben der von Russland angegriffenen Ukraine bei einem Besuch in Kiew ihre Solidarität versichert. Die Europäische Union müsse schnell einen Kandidatenstatus für die Ukraine einrichten, sagte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala betonte, die Ukraine verteidige nicht nur die eigene Heimat, sondern auch die fundamentalen europäischen Werte wie Freiheit und Demokratie. Staatschef Wolodymyr Selenskyj bedankte sich in einem Video für die Unterstützung. Der Besuch sei ein starkes Zeichen.
 

Größere Evakuierungsaktion aus Mariupol gelungen

Aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer ist offenbar rund 20.000 weiteren Zivilisten die Flucht gelungen. Etwa 4000 Privatautos hätten am Dienstagabend die Stadt verlassen können, hieß es aus dem ukrainischen Präsidentenbüro. Mariupol mit etwa 400.000 Einwohnern ist seit Tagen von russischen Armee-Einheiten umzingelt und vom Rest des Landes abgeschnitten. In den vergangenen Tagen waren wiederholt Versuche eines Hilfskonvois gescheitert, Lebensmittel und Medikamente nach Mariupol zu bringen und im Gegenzug Menschen aus der Stadt zu evakuieren.
 

Russland leitet Verfahren für Austritt aus Europarat ein

Russland wird nach eigenen Angaben aus dem Europarat austreten. Ein entsprechendes Schreiben von Außenminister Sergej Lawrow sei dem Generalsekretär der Organisation übergeben worden, teilte der Leiter der russischen Delegation beim Europarat mit. Der Schritt erfolge freiwillig und sei eine ausgewogene und wohlüberlegte Entscheidung. Der Europarat hatte Russland zuvor wegen dessen Angriffskriegs gegen die Ukraine suspendiert. Diese Entscheidung galt als historisch. Der Europarat wacht über die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedsstaaten und gehört nicht zur EU.
 

Neuer Raketentest Nordkoreas offenbar misslungen

Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs erneut versucht, eine Rakete zu testen. Ein unbekanntes Geschoss sei von einem Flugplatz in der Nähe der Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert worden, habe aber offenbar kurz nach dem Start versagt. Der staatliche japanische Sender NHK berichtete unter Berufung auf Kreise des japanischen Verteidigungsministeriums, es habe sich möglicherweise um eine ballistische Rakete gehandelt. Es wäre bereits der zehnte Raketentest seit Jahresbeginn. Nordkorea unterliegt wegen seines Raketen- und Atomwaffenprogramms scharfen internationalen Sanktionen.
 

Hoffnung für Nazanin Zaghari-Ratcliffe im Iran

Seit Jahren wird die britisch-iranische Doppelstaatlerin Zaghari-Ratcliffe in der Islamischen Republik festgehalten. Jetzt bekam die frühere Projektmanagerin der Thompson Reuters Stiftung von den iranischen Behörden ihren britischen Reisepass zurück, wie die Labour-Abgeordnete Tulip Siddiq auf Twitter mitteilte. Die regierungsnahe iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete von einer Freilassung der Britin "in den kommenden Tagen". Es wird vermutet, dass der Iran sich eine Ausreiseerlaubnis teuer bezahlen lässt. Es geht um 400 Millionen Pfund britischer Altschulden beim Iran.
 

Achter Journalist in Mexiko seit Jahresbeginn getötet

In Mexiko ist erneut ein Journalist getötet worden. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaats Michoacán bestätigte, dass der Journalist Armando Linares López, Direktor des Nachrichtenportals "Monitor Michoacán", in seinem Wohnhaus erschossen worden sei. Der Mord an Linares ereignete sich nur eineinhalb Monate nach der Tötung von Roberto Toledo, einem Mitarbeiter desselben Medienunternehmens. Es ist bereits der achte Journalistenmord in Mexiko seit Jahresbeginn. Nach dem Tod von Toledo hatte Linares Drohungen gegen ihn und sein Team angeprangert, weil sie Korruptionsfälle aufgedeckt hatten.
 

Mindestens 15 Vermisste nach Erdrutsch in Peru

Im Norden von Peru sind bei einem Erdrutsch mindestens 60 Häuser verschüttet worden. In dem Ort Retamas in der Anden-Provinz Pataz seien die Hänge eines Hügels abgerutscht und hätten die Häuser verschüttet, sagte Gouverneur Manuel Llempén. An der Unglücksstelle erklärte Verteidigungsminister José Gavidia, es würden mindestens 15 Menschen vermisst. Anwohner bargen vier Menschen aus den Schlamm-Massen. Die Polizei wies auf weitere Risse im Berg hin. Es drohe ein weiterer Erdrutsch. Als Ursache des Unglücks werden heftige Regenfälle vermutet. Präsident Pedro Castillo sagte den Opfern Hilfe zu.