Langsam gesprochene Nachrichten

16.05.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Amnesty beklagt Zunahme von Hinrichtungen

Die Zahl der weltweit bekannt gewordenen Hinrichtungen hat im vergangenen Jahr den höchsten Wert seit fünf Jahren erreicht. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International dokumentierte mindestens 883 Fälle in 20 Ländern. Der Anstieg ist vor allem auf Hinrichtungen im Iran, in Saudi-Arabien und in Ägypten zurückzuführen. Hinzu kämen Tausende geheim gehaltene Hinrichtungen in China, Nordkorea und Vietnam, heißt es in einem in Berlin veröffentlichten Amnesty-Bericht. In sechs Ländern wurde demnach die Todesstrafe vollständig oder zum Teil abgeschafft.
 

Macron unterstützt Ukraine mit Piloten-Ausbildung

Frankreich ist nach den Worten von Staatspräsident Emmanuel Macron zur Ausbildung ukrainischer Kampfjet-Piloten bereit. Die Tür für entsprechende Schulungen sei "ab sofort" geöffnet, sagte er dem französischen Fernsehsender TF1. Es gebe in dieser Frage "kein Tabu", so Macron wörtlich. Mit Blick auf eine mögliche Lieferung von Kampfjets an die Ukraine zeigte er sich hingegen zurückhaltend. Dies sei eine "theoretische Debatte", sagte Macron.
 

Korruptionsskandal am Obersten Gerichtshof der Ukraine

Anti-Korruptions-Kämpfer in der Ukraine haben Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe beim Obersten Gerichtshof aufgedeckt. Dessen Präsident Wsewolod Knjasjew sei bei der Entgegennahme von drei Millionen US-Dollar gefasst worden, berichtete die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf das Nationale Anti-Korruptions-Büro der Ukraine. Bei weiteren Richtern soll es Razzien gegeben haben. Die Bekämpfung der Korruption ist eine Voraussetzung für den von der Ukraine angestrebten EU-Beitritt. Auf dem Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International rangiert das Land auf Platz 116 von 180 Staaten.
 

Chef-Wahlbeobachter fordert vor Stichwahl in Türkei Chancengleichheit

Vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Türkei hat der Koordinator der Wahlbeobachtermissionen von OSZE und Europarat, Michael Link, größere Chancengleichheit angemahnt. Vor der ersten Wahlrunde sei die Regierungsseite in den Medien eindeutig bevorzugt worden, sagte Link dem „Tagesspiegel“. Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan sei überragend präsent gewesen und durchweg positiv dargestellt worden. Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu habe hingegen große Probleme gehabt, in den Medien vorzukommen. Zudem sei meist negativ über ihn berichtet worden. Bei der Stichwahl am 28. Mai treten Erdogan und Kilicdaroglu gegeneinander an.
 

Kirby warnt vor Kooperation Russlands mit Iran

Russland und der Iran vertiefen nach Erkenntnissen der USA ihre militärische Zusammenarbeit. Die beiden Länder seien dabei, "ihre beispiellose Verteidigungspartnerschaft auszubauen", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Es gehe unter anderem um den Kauf moderner iranischer Kampfdrohnen durch Russland. Seit August habe der Iran schon mehr als 400 Drohnen geliefert, berichtete Kirby. Die meisten davon seien bereits zum Einsatz gekommen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Derweil wolle Teheran von Moskau Kampfhubschrauber, Kampfjets und Radargeräte kaufen.
 

USA gewinnen Kampf um IOM-Chefposten

Die US-Amerikanerin Amy Pope ist zur neuen Generaldirektorin der Internationalen Organisation für Migration - IOM - gewählt worden. Die 49-Jährige setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen den bisherigen Amtsinhaber António Vitorino aus Portugal durch. Pope übernimmt damit zum 1. Oktober als erste Frau die Führung der UN-Organisation in Genf. Ihre Kandidatur hatte für Spannungen zwischen den USA und europäischen Staaten gesorgt, da der frühere EU-Kommissar Vitorino eigentlich eine zweite Amtszeit als IOM-Chef anstrebte.