16.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Erste Festnahmen nach Flüchtlingstragödie vor Griechenland
Nach dem Untergang eines Schiffs mit Migranten vor Griechenland haben die Behörden neun Personen festgenommen. Nach Angaben der Küstenwache handelt es sich um ägyptische Staatsbürger. Sie sollen zu einem Schleuserring gehören, der die Fahrt über das Mittelmeer arrangiert hat. Die Rettungskräfte haben einen Tag nach dem Kentern des Flüchtlingsbootes vor der Halbinsel Peloponnes keine Hoffnung mehr, noch Überlebende retten zu können. Insgesamt könnten bei dem Unglück mehr als 500 Migranten ums Leben gekommen sein, wie die Behörden unter Berufung auf die Befragung Überlebender und Schätzungen bekanntgaben. 104 Menschen überlebten.
Guterres nennt Reaktion der Welt auf Klimakatastrophe "erbärmlich"
Trotz der drohenden Klimakatastrophe fällt die Antwort der Weltgemeinschaft darauf nach den Worten von UN-Generalsekretär Antonio Guterres "erbärmlich" aus. Die aktuelle Klimapolitik führe bis zum Ende des Jahrhunderts zu einer Erderwärmung von 2,8 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Das sei fast zweimal so viel wie das vereinbarte Ziel von 1,5 Grad. Das zentrale Problem seien die fossilen Energieträger. Es müsse eine komplette Umwandlung der Industrie hin zu sauberer Energie geben und weg von einem Produkt, das mit dem Überleben der Menschheit unvereinbar sei. Es sei Zeit aufzuwachen, erklärte der UN-Generalsekretär. In Bonn endete das Vorbereitungstreffen zur Weltklimakonferenz in Dubai mit wenig greifbaren Ergebnissen.
Mehrere NATO-Staaten liefern der Ukraine Flugabwehrraketen
Die Ukraine bekommt von vier NATO-Staaten Hunderte zusätzlicher Flugabwehrraketen für ihre Gegenoffensive gegen Russland und für den Schutz von kritischer Infrastruktur. Damit sollten die dringendsten Bedürfnisse im Bereich der Luftverteidigung angegangen werden, teilten die USA, Großbritannien, Dänemark und die Niederlande nach einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe in Brüssel mit. Die Lieferung der Raketen kurzer und mittlerer Reichweite habe bereits begonnen und solle innerhalb einiger Wochen abgeschlossen sein. Der Schritt sei notwendig, um den Erfolg der Offensive zu gewährleisten.
Neue Regierung für Finnland steht
Finnland wird bald von einer Mitte-Rechts-Koalition unter Beteiligung der Rechtspopulisten regiert. Zweieinhalb Monate nach dem Sieg der konservativen Nationalen Koalition bei der Parlamentswahl gab deren Chef und designierte Regierungschef Petteri Orpo die Einigung auf einen Koalitionsvertrag mit drei anderen Parteien bekannt, darunter auch die rechtspopulistische Partei Die Finnen. Er sei "stolz auf das gute Programm", das bei den Verhandlungen herausgekommen sei, sagte Orpo vor Journalisten neben den Parteichefs seiner künftigen Koalitionspartner. Orpo beerbt die Sozialdemokratin Sanna Marin, die das EU-Mitglied Finnland in die NATO geführt hatte.
Ex-US-Präsident Trump droht weiteres Gerichtsverfahren
Der frühere US-Präsident Trump muss sich in seiner Vorbereitung auf den Wahlkampf für 2024 auf ein weiteres Gerichtsverfahren einstellen. Klägerin ist die US-Autorin E. Jean Carroll, der im Mai bereits eine Millionenentschädigung von Trump wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung zugesprochen wurde. Nach dem Urteil hatte Trump Berufung eingelegt und von einer "erfundenen Geschichte" gesprochen. Gegen diese Bewertung klagt die 79-Jährige nun. Trump steht außerdem vor Gericht, weil er Geheimdokumente aus seiner Zeit als Präsident in seinem Anwesen in Florida gelagert hatte.
EU-Außenbeauftragter setzt Krisentreffen zu Kosovo und Serbien an
Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, hat ein Krisentreffen mit dem Ministerpräsidenten des Kosovo, Albin Kurti, und dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic angesetzt. Borrell habe die beiden Politiker zu entsprechenden Gesprächen in der kommenden Woche nach Brüssel eingeladen, teilte ein EU-Sprecher heute mit. Details sollten zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden. Die Spannungen zwischen den beiden Balkan-Nachbarn haben in den letzten Wochen erheblich zugenommen, was Befürchtungen eines größeren Gewaltausbruchs schürt.