16.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Gipfeltreffen in Usbekistan endet
Mit Beratungen der Staatsführer endet an diesem Freitag der Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in der usbekischen Stadt Samarkand. Russlands Präsident Wladimir Putin will dabei eine Rede über seine Vision von der Zukunft der Gruppe halten. Bei bilateralen Gesprächen vor allem mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte sich Putin politische Rückendeckung für seinen Angriffskrieg in der Ukraine geholt. Mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan will Putin über die Umsetzung des Getreideabkommens sprechen, mit der Moskau nicht zufrieden ist.
Massengrab in Isjum entdeckt
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist in der ostukrainischen Stadt Isjum ein "Massengrab" gefunden worden. Im Laufe des Freitags werde es genauere Informationen geben, sagte Selenskyj. Journalisten würden zu dem Massengrab gebracht. Ein Polizeivertreter hatte erklärt, in einem Wald in Isjum seien mehr als 440 Leichen verscharrt worden. Die Russen hatten das Gebiet am Samstag nach einer Gegenoffensive der ukrainischen Kräfte fluchtartig verlassen.
Von der Leyen hält Prozess vor Strafgerichtshof gegen Putin für möglich
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kann sich vorstellen, dass es zu einem Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin kommt. "Ich halte das für möglich", sagte von der Leyen bei Bild TV. In der Ukraine würden schwerste Kriegsverbrechen begangen. "Deshalb unterstützen wir, dass die Beweise gesammelt werden, dass vor dem Internationalen Strafgerichtshof die Verfahren möglich sind. Das ist die Grundlage unserer Rechtsordnung, dass wir dann auch diese Verbrechen ahnden. Und zum Schluss ist Putin dafür verantwortlich."
Biden fordert Front gegen Hass und politische Gewalt
Acht Wochen vor den US-Kongresswahlen im November hat Präsident Joe Biden eine Front gegen Hass-Verbrechen und politische Gewalt gefordert. Die USA stünden vor der Wahl, "eine Nation der Hoffnung, der Einheit und des Optimismus" zu sein - oder "eine Nation der Angst, der Spaltung und des Hasses", sagte Biden bei einer vom Weißen Haus organisierten Anti-Extremismus-Konferenz. Vor zwei Wochen hatte Biden seinen Vorgänger Donald Trump und dessen politische Verbündete als Bedrohung für die US-Demokratie gebrandmarkt.
Bundesrat stimmt über Corona-Regeln für Herbst und Winter ab
Der Bundesrat stimmt über die vom Bundestag beschlossenen neuen Corona-Regeln für den Herbst und Winter ab. Zu den zentralen Bestimmungen, die vom 1. Oktober bis 7. April 2023 gelten sollen, zählen Maskenpflichten in Fernzügen, Kliniken und Arztpraxen. Die Länder können auch in Restaurants und anderen Innenräumen wieder das Tragen von Masken vorgeben. In Flugzeugen soll diese Pflicht entfallen. Lockdowns, Betriebs- oder Schulschließungen soll es nicht mehr geben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will in der Länderkammer für den Gesetzentwurf werben.
Oxfam: Hungersnöte in Klima-Krisenherden mehr als verdoppelt
In Regionen, in denen die Klimakrise am deutlichsten zu spüren ist, nehmen Hungersnöte massiv zu. Das geht aus einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam hervor. Die Zahl der Menschen in diesen Gebieten, die akut Hunger leiden, habe sich in sechs Jahren mehr als verdoppelt, hieß es darin. In zehn besonders von der Klimakrise betroffenen Ländern hungern laut dem Bericht 48 Millionen Menschen: Das seien Somalia, Haiti, Dschibuti, Kenia, Niger, Afghanistan, Guatemala, Madagaskar, Burkina Faso und Simbabwe. Das seien 21 Millionen Menschen mehr als 2016.
Lange Warteschlange zum Gedenken der Queen
In London ist die Warteschlange auf dem Weg zur Westminster Hall, wo der Sarg von Königin Elizabeth II. aufgebahrt ist, noch länger geworden. In der Nacht reichte sie acht Kilometer weit vom Parlament aus über die Lambeth Bridge und am Südufer der Themse entlang von National Theatre und Tate Modern bis über den Tower of London hinaus. Die Wartezeit betrage mittlerweile 14 Stunden, berichtete die BBC unter Berufung auf Regierungsangaben. Der Sarg ist bis zum Montagmorgen aufgebahrt, dann findet das Staatsbegräbnis für die gestorbene Monarchin statt.