16.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Raketeneinschlag in Polen
Zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist eine Rakete "aus russischer Produktion" auf NATO-Gebiet eingeschlagen. Dabei sind im polnischen Przewodów nahe der ukrainischen Grenze zwei Menschen getötet worden. Die polnische Regierung hat Einheiten des Militärs und anderer uniformierter Dienste in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki kündigte außerdem eine verstärkte Überwachung des polnischen Luftraums an. Polens Präsident Andrzej Duda sagte, es gebe keine eindeutigen Beweise dafür, wer die Rakete abgefeuert habe. Die Ermittlungen dauerten an.
Biden: Rakete vermutlich nicht aus Russland abgefeuert
Die in Polen eingeschlagene Rakete ist nach US-Informationen wahrscheinlich nicht von Russland aus abgefeuert worden. Es gebe entsprechende Informationen über die Flugbahn, die dem entgegenstünden, sagte US-Präsident Joe Biden auf der indonesischen Insel Bali. Laut Biden könnte es sich bei dem Geschoss um eine Flugabwehrrakete aus der Ukraine handeln. Er betonte zugleich, die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Zuvor hatte Biden am Rande des G20-Gipfels zu einem Krisentreffen geladen. Daran nahmen die Staats- und Regierungschefs der sieben großen westlichen Demokratien (G7) sowie anderer NATO- und EU-Staaten teil.
Donald Trump will zurück ins Weiße Haus
Der frühere US-Präsident Donald Trump will bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten. Vor zahlreichen Anhängern in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida sprach der 76-jährige Republikaner davon, Amerika wieder "großartig und glorreich" machen zu wollen. Dabei zeichnete er ein düsteres Bild von der Lage der USA, die sich unter seinem demokratischen Nachfolger Joe Biden massiv verschlechtert habe. Trump war vor zwei Jahren nach nur einer Amtszeit im Weißen Haus abgewählt worden. Diese Wahlniederlage hat Trump bis heute nicht anerkannt.
US-Richter hebt umstrittene Abschieberegelung auf
Eine Abschieberegelung aus der Zeit des damaligen US-Präsidenten Donald Trump ist von einem Bundesgericht in der Hauptstadt Washington als "willkürlich" aufgehoben worden. Unter Verweis auf die Corona-Pandemie sollte die als "Title 42" bekannte Regelung eine schnelle Zurückweisung von Migranten an der Grenze zu Mexiko ermöglichen. Tatsächlich wurden dort hunderttausende Menschen abgeschoben. Trumps Nachfolger Joe Biden hatte angekündigt, die Regel im Frühjahr 2022 aufheben zu wollen. Das war aber nach einer Klage konservativ regierter Bundesstaaten von einem Bundesrichter in Louisiana blockiert worden. Nun gibt es ein anderslautendes Urteil.
Tote bei neuen Protesten im Iran
Bei Demonstrationen im Iran zum Gedenken an die blutige Niederschlagung einer Protestwelle vor drei Jahren sind nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation mindestens drei Menschen getötet worden. Im ganzen Land demonstrierten Frauen und Männer am Dienstag gegen die Staatsmacht in Teheran. In großen Teilen der Provinz Kurdistan ruhte die Arbeit, Studenten boykottierten Vorlesungen. Viele Geschäfte in der Hauptstadt Teheran und weiteren Städten blieben geschlossen. Die in Oslo ansässige Menschenrechtsgruppe Hengaw erklärte, Regierungstruppen hätten in den meisten Städten, in denen Proteste stattfanden, direkt das Feuer eröffnet.
Unbemannte Mondmission "Artemis 1" soll starten
Nach mehreren gescheiterten Versuchen unternimmt die US-Raumfahrtbehörde NASA an diesem Mittwoch einen neuen Versuch, die unbemannte Mondmission "Artemis 1" zu starten. Die Rakete vom Typ SLS soll am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abheben und eine Orion-Kapsel ins All bringen. Mit "Artemis 1" soll die Rückkehr von Menschen zum Mond vorbereitet werden. Die Orion-Kapsel wird im Zuge einer mehrwöchigen Mission den Mond umrunden, aber nicht auf dem Erdtrabanten landen.