Langsam gesprochene Nachrichten

16.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

EU-Gipfel billigt weitere Russland-Sanktionen

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder haben sich auf ein neuntes Sanktionspaket gegen Russland verständigt. Außerdem gaben die Teilnehmer des EU-Gipfels in Brüssel weitere Finanzhilfen für die Ukraine im Umfang von bis zu 18 Milliarden Euro frei. Die Entscheidung über den umstrittenen Gaspreisdeckel wurde auf eine Sondersitzung der EU-Energieminister am kommenden Montag vertagt. Bundeskanzler Olaf Scholz befürchtet, eine zu niedrige Preisobergrenze könnte die Versorgungssicherheit gefährden.
 

Kiew rechnet mit neuer Großoffensive

Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj hat neue Waffenlieferungen gefordert, um die russische Armee besiegen zu können. Er brauche 300 Kampfpanzer, 600 bis 700 Schützenpanzer und 500 Haubitzen, sagte Saluschnyj der britischen Wochenzeitung "Economist". In dem Interview äußerte er auch die Erwartung, dass russische Truppen nochmals versuchen würden, die Hauptstadt Kiew zu erobern. Eine Großoffensive könnte "schlimmstenfalls schon Ende Januar" starten, meinte der Oberkommandierende. Derzeit würden die Russen rund 200.000 frische Soldaten dafür ausbilden.
 

Japan rüstet massiv auf

Japan überarbeitet angesichts der Bedrohung durch Nordkoreas Raketen- und Atomwaffenprogramm sowie der Aufrüstung durch China seine Sicherheitsstrategie. In einer deutlichen Abkehr von der bislang ausschließlich auf Verteidigung ausgerichteten Sicherheitspolitik will sich der US-Verbündete künftig in die Lage versetzen, feindliche Raketenstellungen auszuschalten. Die neue nationale Sicherheitsdoktrin der Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida soll laut japanischen Medien an diesem Freitag vorgestellt werden. Unterdessen testete Nordkorea nach offiziellen Angaben aus Pjöngjang ein neues Triebwerk mit hoher Schubkraft, das Experten zufolge einen schnelleren und mobileren Start ballistischer Raketen ermöglicht.
 

Ex-Präsident von Peru kommt nicht frei

Perus abgesetzter Staatschef Pedro Castillo muss in Untersuchungshaft bleiben. Dies entschied das Oberste Gericht des südamerikanischen Landes unter Verweis auf eine mögliche Fluchtgefahr. Die Festnahme von Castillo in der vergangenen Woche hatte in Peru massive Proteste ausgelöst, bei denen mehrere Menschen getötet wurden. Castillo war in der vergangenen Woche vom Parlament in Lima wegen "moralischer Unfähigkeit" des Amtes enthoben worden. Der linksgerichtete Politiker sieht darin ein politisches Komplott.
 

Aus für die Regierung der Slowakei

Im EU- und NATO-Land Slowakei ist die konservativ-populistische Minderheitsregierung von Ministerpräsident Eduard Heger gestürzt worden. Im Parlament in der Hauptstadt Bratislava stimmten 78 von 150 Abgeordneten für einen Misstrauensantrag der liberalen Partei Freiheit und Solidarität. Diese gehörte bis Anfang September selbst noch der Regierungskoalition an. Die Opposition wirft Heger vor, zu wenig gegen Energiekrise und Inflation, zunehmende Armut und gestiegene Flüchtlingszahlen zu tun.
 

Deutschland fördert biologische Vielfalt

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat auf der Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen zu konsequentem Natur- und Artenschutz aufgerufen. Eine Million Arten seien vom Aussterben bedroht, warnte Lemke in ihrer Plenarrede im kanadischen Montreal. Konkret forderte die Grünen-Politikerin, dass die UN-Konferenz das Ziel beschließt, mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresfläche bis 2030 unter effektiven Schutz zu stellen. Deutschland werde ab spätestens 2025 anderthalb Milliarden Euro pro Jahr für die biologische Vielfalt zur Verfügung stellen, erneuerte Lemke ein Versprechen der Bundesregierung.