Langsam gesprochene Nachrichten

17.01.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj drängt auf schnelle Kampfpanzer-Entscheidungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit Blick auf den russischen Raketenangriff auf die Industriestadt Dnipro den Westen aufgefordert, rasch schwere Waffen zu liefern. In seiner täglichen Videoansprache lobte Selenskyj Großbritannien, das 14 Challenger-Panzer in Aussicht gestellt hatte. Er erwarte Entscheidungen vom Weltwirtschaftsforum in Davos und dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der US-Basis im südwestdeutschen Ramstein. Dort könnte auch eine Entscheidung über gemeinsame Lieferungen von Leopard-Panzern fallen. Deutschland müsste als Herstellerland zustimmen.
 

Japan will hochmoderne Marschflugkörper entwickeln

Japan will im Zuge seiner militärischen Aufrüstung auch moderne Marschflugkörper mit austauschbaren Gefechtsköpfen entwickeln. Wie die japanische Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, sind insgesamt drei Arten von Gefechtsköpfen geplant: einer zur Aufklärung mit Hilfe von Hochleistungskameras, einer zur Störungfeindlicher Radarsysteme mittels elektromagnetischer Wellen und einer zum Angriff. Japan vollzieht derzeit einen historischen Kurswechsel seiner Sicherheitspolitik. Erstmals will sich das Land Offensivwaffen wie Marschflugkörper zulegen, die auch potenzielle Ziele in China erreichen können.
 

China verliert erstmals seit Jahrzehnten an Einwohnern

Chinas Bevölkerung ist im vergangenen Jahr erstmals seit Jahrzehnten geschrumpft. Am Ende des abgelaufenen Jahres habe das bevölkerungsreichste Land der Welt 1,411 Milliarden Einwohner gehabt und damit rund 850.000 weniger als ein Jahr zuvor, teilte das Statistikamt in Peking mit. Die Todesrate war die höchste seit 1974. Für dieses Jahr wird erwartet, dass Indien an China als bevölkerungsreichstes Land der Welt vorbeizieht. Die chinesische Wirtschaft wuchs 2022 um 3,0 Prozent und damit so schwach wie selten in den vergangenen vier Jahrzehnten.
 

EU-Parlamentspräsidentin stellt Reformvorschläge im Kampf gegen Korruption vor

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hat nach dem Korruptionsskandal um die ehemalige Vizepräsidentin Eva Kaili Reformvorschläge für das Europaparlament vorgestellt. Dazu gehören strengere Regeln für ehemalige Abgeordnete, die im Parlament Lobbyarbeit machen. Auch sollen künftig sämtliche Treffen von Abgeordneten mit Dritten veröffentlicht werden, die in Verbindung zu einem Bericht oder einer Entschließung stehen. Die Grünen-Fraktion forderte öffentliche Strafen für Abgeordnete. Die Konservativen sowie die im Skandal besonders betroffenen Sozialdemokraten begrüßten die Vorschläge.
 

London will schottisches Gesetz zur Geschlechtsangleichung ausbremsen

Die britische Regierung hat die Blockade eines bereits beschlossenen Gesetzes in Schottland angekündigt, das die Anpassung der Geschlechteridentität vor dem Staat erleichtern soll. Der für Schottland zuständige Minister Alister Jack sagte, er befürchte, dass dadurch die für ganz Großbritannien geltende Gesetzgebung zur Gleichberechtigung der Geschlechter beeinträchtigt werden könne. Die in Edinburgh regierende Schottische Nationalpartei kritisierte den Schritt. Es ist das erste Mal, dass eine britische Regierung auf diese Weise in die schottische Gesetzgebung eingreift.
 

Sechs Tote bei Schusswaffenattacke in Kalifornien

Bei einem Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Kalifornien sind sechs Menschen getötet worden, darunter eine 17-Jährige und ihr sechsmonatiges Baby. Das Blutbad ereignete sich in einer Ortschaft im Landkreis Tulare County. Über den oder die Täter ist noch nichts bekannt. Die Polizei sprach von einem offenbar "gezielten" Angriff auf eine Familie. Es gebe vermutlich einen Zusammenhang zu Bandenkriminalität, die Behörden hätten das Haus erst vor einer Woche bei einer Drogenrazzia durchsucht. Nach Angaben der Website Gun Violence Archive wurden allein 2022 mehr als 44.000 Menschen in den USA durch Schusswaffen getötet.