Langsam gesprochene Nachrichten

17.04.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Blutiger Machtkampf erschüttert den Sudan

Im Sudan entladen sich wochenlange Spannungen zwischen De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan und seinem Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo in blutiger Gewalt. Bei heftigen Gefechten wurden seit Samstag nach Angaben von Ärzten Dutzende Menschen getötet, Hunderte erlitten Verletzungen. Al-Burhan ist Chef der sudanesischen Armee, Daglo ist Anführer der paramilitärischen Gruppe "Rapid Support Forces". Die Vereinten Nationen und etliche Staaten forderten beide Seiten auf, das Blutvergießen zu beenden. Der UN-Sicherheitsrat will an diesem Montag über die Situation beraten.
 

G7-Außenminister bekräftigen Unterstützung für Ukraine 

Die G7-Staaten wollen die von Russland angegriffene Ukraine auch weiter unterstützen. Das vereinbarten die G7-Außenminister bei ihrem Treffen in Karuizawa, wie das japanische Außenministerium mitteilte. Die Minister erneuerten ihre Forderung an Russland, seine Truppen "unverzüglich und bedingungslos" aus der Ukraine abzuziehen. Sie kündigten zudem an, die Sanktionen gegen Moskau fortzusetzen. Nach Angaben des japanischen  Außenministers Yoshimasa Hayashi erklärte die Ministerrunde ferner, man werde gemeinsam verhindern, dass die Sanktionen unterlaufen werden und Russland von Drittländern Waffen erhält.
 

Moskau und Peking wollen enger kooperieren

China und Russland möchten ihre Zusammenarbeit verstärken. Die Kooperation solle auch eine enge strategische Kommunikation zwischen den Streitkräften beider Staaten beinhalten, hieß es aus Peking. Der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu war am Sonntag in Moskau vom russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen worden. Nach dem Bruch mit dem Westen infolge des Ukraine-Kriegs versucht Putin, die Volksrepublik als starken Partner zu gewinnen. Westliche Staaten werfen Chinas Regierung vor, stillschweigend die russische Invasion der Ukraine zu unterstützen.
 

Startschuss für weltgrößte Industrieschau

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die diesjährige Hannover Messe eröffnet. Bis kommenden Freitag werden auf ihr Neuheiten aus Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik und Klimaschutz-Technologien gezeigt. Einen Schwerpunkt bildet auch der Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Gastland ist Indonesien. Dessen Präsident Joko Widodo erklärte zur Eröffnung der weltgrößten Industrieschau, sein Land habe einen Investitionsbedarf von einer Billion Dollar bis zum Jahr 2060. Die deutsche Industrie sei eingeladen, sich an der Transformation Indonesiens zu einer klimafreundlichen Wirtschaft zu beteiligen.
 

Myanmar begnadigt mehr als 3000 Gefangene

Im Rahmen einer Massenamnestie hat das Militärregime in Myanmar die Freilassung von mehr als 3000 Gefangenen angekündigt, darunter fast 100 Ausländer. Anlass ist das traditionelle Neujahrsfest. Die Generäle gaben dies auf einem militärtreuen Telegram-Kanal bekannt. Ob auch politische Gefangene freikommen, ist nicht bekannt. Ein hochrangiger General erklärte, die Amnestie solle "den Menschen Freude bereiten und humanitäre Anliegen ansprechen". Laut der Gefangenenhilfsorganisation AAPP hat das Militär seit dem Putsch im Jahr 2021 mehr als 21.300 Menschen inhaftiert, rund 17.400 sitzen noch in Haft.
 

Italienische Küstenwache rettet rund 600 Migranten

Die italienische Küstenwache hat rund 600 Migranten im Mittelmeer von einem Fischerboot gerettet, das in Seenot geraten war. Der Einsatz lief südöstlich von Sizilien unter schwierigen Wetterbedingungen. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldet, wurden mehr als 100 Gerettete von einem Schiff der EU-Grenzschutzagentur Frontex im sizilianischen Catania an Land gebracht. Ein Schiff der Marine soll etwa 300 Menschen zur sizilianischen Stadt Augusta bringen. Laut Innenministerium kamen dieses Jahr bereits mehr als 32.700 Migranten über den Seeweg nach Italien.
 

Höchste Auszeichnung für Angela Merkel

Altkanzlerin Angela Merkel wird an diesem Montag mit dem höchsten Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die 68-Jährige erhält von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das "Großkreuz in besonderer Ausführung". Es wurde bisher nur an die ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und Helmut Kohl verliehen. An der Zeremonie im Schloss Bellevue nimmt auch Bundeskanzler Olaf Scholz teil. Merkel durfte 20 Gäste zu dem Festakt mit Abendessen einladen. Neben Familienmitgliedern hat Merkel vor allem politische Weggefährten dazu gebeten.