Langsam gesprochene Nachrichten

17.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Hunderte ukrainische Soldaten verlassen Asow-Stahlwerk

Mehr als 260 ukrainische Soldaten haben das seit Wochen von russischen Truppen belagerte Asow-Stahlwerk in Mariupol verlassen können. Wie das Verteidigungsministerium in Kiew mitteilte, wurden 53 Schwerverletzte zur Behandlung nach Nowoasowsk und 211 weitere Soldaten nach Oleniwka gebracht, beides Orte, die unter Kontrolle des russischen Militärs stehen. Die Soldaten würden zu einem späteren Zeitpunkt ausgetauscht, hieß es. Der riesige Industriekomplex Astovstal ist die letzte Bastion der ukrainischen Armee in der strategisch wichtigen Hafenstadt. Die Zahl der dort noch ausharrenden Soldaten wurde nicht genannt.
 

Scholz schließt "Diktatfrieden" mit Russland aus

In Russlands Krieg gegen die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz ausgeschlossen, dass ein "Diktatfrieden" mit Russland möglich sei, bei dem die Ukraine unterschreiben solle, dass sie Gebiete abtrete. Für ihn sei ganz klar, dass es für Russland nur einen Ausweg aus dieser Situation gebe, wenn es sich mit der Ukraine verständige, sagte Scholz in einer Fragerunde des deutschen Fernsehsenders RTL. Die Ukraine werde so lange mit Waffen zur eigenen Verteidigung beliefert, bis der russische Präsident Wladimir Putin das eingesehen habe. Anzeichen für ein baldiges Ende des Krieges sehe er derzeit nicht.
 

Elisabeth Borne wird französische Regierungschefin

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die bisherige Arbeitsministerin Elisabeth Borne zur neuen Premierministerin ernannt. Die 61-Jährige, die lange den Sozialisten nahestand und sich 2017 der neu gegründeten Partei La République en Marche anschloss, folgt auf Ministerpräsident Jean Castex. Dieser war mit seiner Regierung zurückgetreten, wie es nach der Wahl des Staatsoberhaupts in Frankreich üblich ist. Die gebürtige Pariserin arbeitete viele Jahre in unterschiedlichen Ministerien. Borne ist die zweite Frau in der Geschichte Frankreichs, die das Amt als Premierministerin übernimmt.
 

US-Präsident Biden lockert Kurs gegenüber Kuba

Die US-Regierung hat angekündigt, eine Reihe von Beschränkungen gegen Kuba aufzuheben. Wie das Außenministerium erklärte, soll unter anderem ein seit mehreren Jahren ausgesetztes Programm wieder eingeführt werden, das die Einwanderung für Familienmitglieder von in den USA lebenden Kubanern erleichtert. Zudem sollen Obergrenzen für Überweisungen aus den USA aufgehoben und die Zahl der Flüge zwischen beiden Ländern erhöht werden. Damit korrigiert US-Präsident Joe Biden den harten Kurs seines Vorgängers Donald Trump. Sämtliche Finanzsanktionen gegen einzelne Kubaner und Einrichtungen bleiben jedoch bestehen.
 

USA stationieren wieder Soldaten in Somalia

Wegen einer wachsenden Bedrohung durch die Terrorgruppe Al-Shabaab stationieren die USA wieder Soldaten in Somalia. Ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung sagte, damit werde der Ende 2020 von Präsident Joe Bidens Amtsvorgänger Donald Trump angeordnete Abzug aus dem ostafrikanischen Land rückgängig gemacht. Seitdem habe Al-Shabaab an Stärke gewonnen. US-Spezialkräfte seien nach dem Abzug zwar immer wieder in rotierenden Einsätzen im Land gewesen. Nun werde es aber wieder eine ständige Stationierung geben. Die Zahl der Soldaten werde bei weniger als 500 liegen.
 

Rivalisierende Regierung in Libyen in Hauptstadt Tripolis eingetroffen

Die vom Parlament ernannte libysche Regierung von Fathi Baschagha ist nach Tripolis umgezogen. Das teilte der Pressedienst von Baschagha mit. Kurz darauf soll es in der libyschen Hauptstadt zu Zusammenstößen bewaffneter Gruppen gekommen sein. Baschagha, der vom einflussreichen General Chalifa Haftar unterstützt wird, war am 10. Februar an die Spitze einer Übergangsregierung berufen worden. Er soll die international anerkannte Regierung von Abdelhamid Dbeibah ablösen. Dbeibah will die Macht jedoch nur an eine vom Volk gewählte Regierung abtreten. Beide werden von rivalisierenden bewaffneten Gruppen unterstützt.
 

Pro Jahr sterben mehr als eine Million Kinder wegen Mangelernährung

Das Kinderhilfswerk Unicef hat vor den verheerenden Folgen akuter schwerer Mangelernährung für Kinder gewarnt. Jedes Jahr sterben weltweit mehr als eine Million Kinder an Mangelernährung, wie aus einem neuen Bericht der UN-Organisation hervorgeht. Nach Schätzungen leiden rund 45 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Auszehrung. Wachsende Armut und Ernährungsunsicherheit in Folge der Corona-Pandemie, klimabedingte Krisen und anhaltende bewaffnete Konflikte führten dazu, dass die Zahl der betroffenen Kinder steige, hieß es. Auch ausbleibende Getreidelieferungen aus der Ukraine verschärften die Lage.