17.08.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Deutscher Frachter verlässt nach anderthalb Jahren ukrainische Gewässer
Nach mehr als anderthalb Jahren hat das deutsche Frachtschiff „Joseph Schulte“ in der ukrainischen Hafenstadt Odessa abgelegt und erfolgreich den ukrainischen Teil des Schwarzen Meeres durchquert. Wie die Reederei bestätigte, erreichte das unter der Flagge von Hongkong fahrende Schiff über einen neu eingerichteten Korridor rumänisches Hoheitsgebiet. Der Besatzung gehe es gut. Der Frachter transportiert mehr als 2100 Container mit etwa 30.000 Tonnen allgemeiner Fracht. Er hatte am 23. Februar 2022 in Odessa festgemacht. Einen Tag später marschierte Russland im Nachbarland ein und blockierte die Häfen.
Vermutlich mehr als 60 Bootsflüchtlinge vor Kap Verde ertrunken
Vor dem afrikanischen Inselstaat Kap Verde ist ein Boot mit 101 Menschen an Bord gekentert. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) teilte mit, 38 Bootsinsassen seien gerettet worden, darunter auch Kinder im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren. Allerdings hätten Rettungsdienste sieben Menschen nur noch tot bergen können, 56 gelten als vermisst. Nach Angaben des senegalesischen Außenministeriums war das Boot am 10. Juli im Dorf Fass Boye gestartet. Die Inselgruppe Kap Verde liegt rund 600 Kilometer vor der Küste Westafrikas. Sie befindet sich auf der Migrationsroute zu den Kanarischen Inseln, die zu Spanien gehören.
Zahl der Todesopfer nach Kämpfen in Libyen steigt auf 55
Bei den schwersten Kämpfen im Bürgerkriegsland Libyen seit Monaten ist die Zahl der Todesopfer auf 55 geklettert. Das sagte ein Sprecher des Zentrums für Notfallmedizin dem Fernsehsender Al-Ahrar. Etwa 150 Menschen seien verletzt worden. Man habe viele Menschen in Sicherheit gebracht, die durch Kämpfe in Wohngebieten der Hauptstadt Tripolis eingekesselt waren. Die Gefechte waren am Montagabend ausgebrochen, nachdem eine rivalisierende Miliz den Kommandeur der sogenannten 444. Brigade festgenommen hatte. Mittlerweile ist eine Waffenruhe zustande gekommen.
Tausende fliehen in Haiti vor Bandengewalt
Wegen der Bandengewalt in Haiti sind nach UN-Angaben innerhalb von vier Tagen rund 5000 Bewohner aus zwei Vierteln der Hauptstadt Port-au-Prince geflüchtet. Die meisten seien in Notunterkünften untergekommen. Insgesamt gebe es in der Stadt etwa 130.000 Vertriebene, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit. Rivalisierende Banden kontrollieren nach UN-Schätzungen 80 Prozent der Hauptstadt, terrorisieren die Bevölkerung mit brutaler Gewalt und verschärfen so die ohnehin schon prekäre Versorgungslage. Fast die Hälfte der elf Millionen Bewohner des armen Karibikstaats leidet laut Vereinten Nationen unter akutem Hunger.
Waldbrände in Kanada: Hunderte Menschen ausgeflogen
Wegen schwerer Waldbrände in abgelegenen Gebieten Nordkanadas haben die Behörden hunderte Menschen mit Militärflugzeugen in Sicherheit gebracht und den Ausnahmezustand in den Nordwest-Territorien ausgerufen. Die betroffenen Dörfer, die mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt liegen, können auf dem Landweg kaum evakuiert werden. Derzeit wüten in den Nordwest-Territorien rund 230 Brände. Die Behörden ordneten die Evakuierung von rund 6000 Menschen an, das sind etwa 15 Prozent der dortigen Bevölkerung. Für viele war es das zweite Mal binnen Monaten, dass sie ihr Häuser verlassen mussten.
Gletschermann Ötzi sah anders aus als angenommen
Der Gletschermann Ötzi hatte eine dunklere Haut als bisher angenommen und höchstwahrscheinlich eine fortgeschrittene Glatze. Das fanden Forscher bei einer verfeinerten Analyse des Erbguts der mehr als 5000 Jahre alten Mumie heraus, wie das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig mitteilte. Demnach stammt das Genom von Ötzi zu 91 Prozent von Ackerbauern, die vor etwa 9000 Jahren aus Anatolien eingewandert waren. Ötzi war 1991 in einem Gletscher in den italienischen Alpen entdeckt worden. Der Fund der gut erhaltenen Mumie war eine archäologische Sensation.