Langsam gesprochene Nachrichten

17.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Rosneft will gegen Treuhandverwaltung seiner deutschen Tochterfirmen vorgehen

Der staatliche russische Ölkonzern Rosneft hat der Bundesregierung eine "Zwangsenteignung" seiner deutschen Tochterfirmen vorgeworfen. Er sprach von einem "illegalen" Zugriff auf sein Vermögen und kündigte an, zum Schutz seiner Aktionäre vor Gericht zu ziehen. Die Bundesregierung hatte entschieden, die deutschen Rosneft-Tochterfirmen unter Treuhandverwaltung zu stellen. Damit hat die Bundesnetzagentur das Sagen auch bei der Raffinerie in Schwedt und zwei weiteren Raffinerien in Karlsruhe und Vohburg. Hintergrund ist das Öl-Embargo der EU gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges.

 

Selenskyj will härtere Sanktionen gegen Russland

Nach dem Fund hunderter Gräber mit Zivilisten in der Nähe der ostukrainischen Stadt Isjum hat Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft gefordert. Die Welt dürfe nicht zusehen, wie der "Terrorstaat" Russland töte und foltere, mahnte der 44-Jährige in seiner jüngsten Videoansprache. Russland müsse mit noch härteren Sanktionen bestraft werden, verlangte Selenskyj. Er berichtete zudem, dass nach dem Rückzug der russischen Armee aus dem Gebiet Charkiw dort Folterkammern entdeckt worden seien. Darin wurden nach Selenskyjs Angaben auch Ausländer gefangen gehalten.

 

Putin kündigt weitere Angriffe auf Ostukraine an

Der russische Präsident Wladimir Putin hat weitere Angriffe auf ostukrainische Gebiete angekündigt. Putin sagte zum Abschluss eines Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, dass die Offensivoperationen im Donbass nicht ausgesetzt würden. Sie gingen in geringem Tempo voran. Man kämpfe nur mit einem Teil der Armee, nämlich mit den Vertragssoldaten, so der Kremlchef. Zugleich drohte er mit Vergeltung angesichts der Geländegewinne der ukrainischen Armee. Er äußerte sich zum Thema erstmals seit dem Rückzug russischer Truppen aus besetzten Gebieten im Osten der Ukraine.

 

Todesopfer bei Grenzkämpfen in Zentralasien

Kirgisistan und Tadschikistan haben einander den Bruch einer vereinbarten Waffenruhe an der gemeinsamen Grenze vorgeworfen. Auf kirgisischer Seite gebe es sowohl unter Soldaten als auch unter Zivilisten Opfer, teilte der nationale Sicherheitsrat in der Hauptstadt Bischkek mit. Das dortige Gesundheitsministerium zählte mindestens 24 Tote. Tausende Menschen seien aus der Region geflohen, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Rote Kreuz. Im Grenzgebiet beider ehemaliger Sowjetrepubliken kommt es seit Jahren immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.

 

Festnahme einer Iranerin durch Sittenpolizei sorgt für Unruhe

Nach Protesten gegen den Tod einer jungen Frau ist im Iran das Internet eingeschränkt worden. In Teheran wurde ein "erheblicher Ausfall" registriert, wie die Organisation Netblocks mit Sitz in London mitteilte. Wenige Tage nach ihrer Festnahme durch die sogenannte Sittenpolizei war Mahsa Amini am Freitag in einem Krankenhaus gestorben, wo sie zuletzt im Koma gelegen hatte. Der 22-Jährigen sei auf einer Polizeiwache auf den Kopf geschlagen worden, berichteten Menschenrechtler. Diese Darstellung wurde von den Behörden vehement zurückgewiesen.

 

Kinder der Queen halten Totenwache am Sarg

Der neue britische König Charles III. und seine drei Geschwister sind in der Londoner Westminster Hall zu einer Totenwache für ihre Mutter Elizabeth II. zusammengekommen. Charles, Prinzessin Anne sowie die Prinzen Andrew und Edward standen - schweigend und mit gesenkten Köpfen - am Freitagabend zwölf Minuten lang an dem aufgebahrten Sarg der Queen, während weiter zahlreiche trauernde Bürger daran vorbeizogen. Wegen des enormen Andrangs durften sich zwischenzeitlich keine weiteren Menschen in die inzwischen etwa acht Kilometer lange Warteschlange stellen.

 

Oktoberfest in München startet nach zwei Jahren Zwangspause

Nach zwei Absagen wegen der Corona-Pandemie startet an diesem Samstag wieder das Münchner Oktoberfest. Oberbürgermeister Dieter Reiter wird das größte Volksfest der Welt mit dem traditionellen Fassanstich eröffnen. Die erste Maß Bier bekommt ebenfalls traditionell der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Trotz der anhaltenden Pandemie findet die 187. Wiesn ohne Auflagen statt, es gibt auch keine Maskenpflicht. Das Fest dauert bis zum 3. Oktober. Für die Sicherheit sorgen rund 600 Polizisten. Vor den Pandemieabsagen kamen jährlich mehr als sechs Millionen Besucher nach München.