17.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Gates-Stiftung engagiert sich gegen Polio
Anlässlich des Weltgesundheitsgipfels in Berlin hat die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung 1,2 Milliarden Dollar für den Kampf gegen die Kinderlähmung zugesagt. Die Ausrottung von Polio sei zum Greifen nah, die Krankheit bleibe aber eine Bedrohung, erklärte Microsoft-Gründer Bill Gates. Deutschland steuert 35 Millionen Euro bei. Polio gehöre "endlich ins Medizinhistorische Museum", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. Weitere wichtige Themen auf dem 14. World Health Summit sind die Pandemieprävention, der Aufbau krisenfester Gesundheitssysteme und die Gesundheitsförderung von Frauen.
EU bringt neue Ukraine-Mission auf den Weg
Die Außenminister der Europäischen Union wollen an diesem Montag eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine beschließen. Geplant ist, dass ab Mitte November Trainingsprogramme für rund 15.000 ukrainische Soldaten in der EU stattfinden. Die neue Mission ist vorerst auf zwei Jahre angelegt. Deutschland will dem Vernehmen nach rund 5000 Soldaten ausbilden. Die EU-Außenminister beraten in Luxemburg auch über eine Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran. Sie sollen Personen und Organisationen treffen, die für die jüngste Unterdrückung der Proteste verantwortlich gemacht werden.
Selenskyj will Getreideexporte steigern
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit Blick auf Drohungen Russlands, das Getreideabkommen aufzukündigen, dessen Bedeutung im Kampf gegen den Hunger betont. Obwohl der Krieg die Exporte weiter behindere, habe die Ukraine seit dem Inkrafttreten des Abkommens fast acht Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Seeweg ausgeführt, erklärte Selenskyj in seiner jüngsten Videoansprache. 60 Prozent der Menge seien nach Afrika und Asien gegangen. Zugleich kündigte der Staatschef an, die Exporte weiter steigern zu wollen.
Lula und Bolsonaro überziehen sich mit schweren Vorwürfen
Zwei Wochen vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien haben sich der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro und der linke Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva in ihrer ersten direkten Fernsehdebatte gegenseitig schwere Vorwürfe gemacht. Lula warf Bolsonaro schlimme Versäumnisse in der Corona-Pandemie vor. Bolsonaro griff Lula wegen der Korruption in dessen Amtszeit von Anfang 2003 bis Ende 2010 an. In der ersten Wahlrunde am 2. Oktober hatte Bolsonaro besser als in Umfragen prognostiziert abgeschnitten. Vor der Stichwahl gegen Lula am 30. Oktober ist das Rennen nun wieder völlig offen.
Neue Verhandlungen über Lösung im AKW-Streit
Im Streit über die weitere Nutzung von Atomkraftwerken in Deutschland bemühen sich Spitzenpolitiker der Ampel-Koalition heute weiter um eine Einigung. Die Grünen wollen die beiden Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 bis Mitte April in Reserve halten und bei Bedarf für die Stromerzeugung nutzen. Das dritte noch verbleibende AKW Emsland soll zum 1. Januar 2023 endgültig abgeschaltet werden. Die FDP verlangt angesichts der gestiegenen Energiepreise dagegen einen Weiterbetrieb aller drei Kraftwerke bis ins Jahr 2024 und gegebenenfalls die Reaktivierung bereits stillgelegter AKW.
Eurowings-Piloten bleiben Cockpit fern
Piloten der deutschen Fluggesellschaft Eurowings sind in einen dreitägigen Streik getreten. Der Arbeitskampf habe wie geplant am Montagmorgen begonnen, teilte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit mit. Laut Eurowings werden an diesem Montag von insgesamt rund 400 geplanten Flügen etwa 170 ausfallen. Für Dienstag und Mittwoch geht die Airline davon aus, dass ebenfalls mehr als die Hälfte der geplanten Flüge stattfinden können. Die Vereinigung Cockpit fordert vor allem eine Begrenzung der maximalen Flugdienstzeiten und eine Verlängerung der Ruhezeiten der Piloten.