Langsam gesprochene Nachrichten

17.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Bidens Demokraten verlieren Mehrheit im US-Repräsentantenhaus

Nach einem Sieg im Senat haben die Demokraten von US-Präsident Joe Biden bei den Kongresswahlen ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verloren. Die Republikaner kommen künftig auf mehr als die Hälfte der Sitze in der Kongresskammer. Ein solcher Ausgang war vorhergesagt worden - allerdings wird die republikanische Mehrheit am Ende weit knapper als erwartet ausfallen. Im wichtigen Senat behalten die Demokraten das Sagen.
 

Homo-Ehe kann in den USA gesetzlich geschützt werden

Der US-Senat hat den Weg für ein Bundesgesetz zum Schutz gleichgeschlechtlicher Ehen freigemacht. Bei einer Vorabstimmung stimmten auch zwölf Republikaner für den Vorstoß und sorgten für eine klare Mehrheit von 62 zu 37 Stimmen. Der endgültige Beschluss könnte demnach schon bald erfolgen. Die sogenannte Homo-Ehe ist bislang durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten garantiert. Doch im heutigen Supreme Court könnten besonders konservative Richter nach dem Abtreibungsrecht auch die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe wieder kippen. Das Bundesgesetz soll das verhindern.
 

US-Generalstabschef erwartet keinen Sieg der Ukraine über Russland

Der ranghöchste US-General glaubt nicht an einen Sieg der Ukraine über Russland. Militärisch gesehen seien die Chancen nicht sehr hoch, dass die Ukraine die Russen aus ihrem Land werfen und auch noch die Krim befreien könnten, sagte Generalstabschef Mark Milley in Washington. Die Regierung in Moskau verfüge trotz der Rückschläge im Krieg noch über eine bedeutende Kampfkraft in der Ukraine. Es könne aber eine politische Lösung geben, bei der Russland sich zurückziehe. "Das ist möglich", sagte Milley. Russland liege "im Moment auf dem Rücken".
 

Myanmar kündigt Massenamnestie an

Die Militärjunta in Myanmar hat die Freilassung von fast 6000 Häftlingen angekündigt, darunter mehrere Ausländer aus Großbritannien, Japan, und Australien. Die ehemalige britische Botschafterin Vicky Bowman, ihr Ehemann Htein Lin und der japanische Journalist Toru Kubota sowie der australische Wirtschaftsprofessor und Berater der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Ky, Sean Turnell, würden aus der Haft entlassen, sagte ein Junta-Sprecher. Unklar ist, wie viele der nun Begnadigten im Zuge der Verhaftungswelle nach dem Militärputsch im vergangenen Jahr festgenommen worden waren.
 

US-Finanzministerin Yellen will Kryptomärkte stärker überwachen

Nach dem Zusammenbruch der Kryptobörse FTX hat US-Finanzministerin Janet Yellen eine stärkere Überwachung des Marktes gefordert. Seit langem bemängelten ihr Ministerium und andere Aufsichtsbehörden die mangelnde Transparenz sowie Interessenkonflikte an den Kryptomärkten, erklärte Yellen. FTX hatte vergangene Woche Gläubigerschutz beantragt, nachdem Kunden massenhaft Gelder abgezogen hatten. Sie reagierten damit auf die heimliche Verschiebung von Einlagen im Volumen von zehn Milliarden Dollar. Das US-Repräsentantenhaus plant nun eine Anhörung.
 

Bank of England: "Wirtschaftskrise liegt am Brexit"

Die britische Zentralbank hat den Brexit für die schlechte Wirtschaftslage Großbritanniens verantwortlich gemacht. Der Austritt aus der EU habe unverhältnismäßige Auswirkungen auf den Handel gehabt, sagte ein Vertreter der Bank of England vor dem Finanzausschuss des Unterhauses. Die Regierung von Premierminister Rishi Sunak führt hingegen den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie als Hauptgründe für die wirtschaftliche Lage ins Feld. Die Zentralbank verweist jedoch darauf, dass sich der Handel in Großbritannien im Vergleich zum Rest der Welt viel stärker abgeschwächt habe.