17.11.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Berlin erwartet Erdoğan zu umstrittenem Besuch
Geschützt von einem Großaufgebot der Polizei wird der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan an diesem Freitag erstmals seit drei Jahren wieder Deutschland besuchen. Auf seinem Programm in Berlin stehen Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz. Der Besuch ist umstritten, weil sich Erdoğan im Gaza-Krieg an die Seite der islamistischen Hamas gestellt hat. Sie wird von der EU als Terrororganisation eingestuft. Mit Blick auf die Steuerung der Zuwanderung nach Europa sieht Scholz den türkischen Staatschef aber als wichtigen Gesprächspartner an.
Israel vermeldet militärische Erfolge in Gaza-Stadt
Israels Armee hat nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Galant die Kontrolle über den westlichen Teil der Stadt Gaza erlangt. Die „nächste Phase“ habe begonnen, sagte Galant. Wie diese Phase konkret aussehen soll, ließ der Minister allerdings offen. In der größten Klinik des Gazastreifens habe die Armee derweil „bedeutende Funde“ gemacht, so Galant. Ein Militärvertreter hatte zuvor mitgeteilt, die Armee habe auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses Kommando- und Kontrollzentren der Terrororganisation Hamas entdeckt. Außerdem sei dort eine große Menge an Waffen, Munition und Handschellen gefunden worden.
UN warnen vor Hungersnot im Gazastreifen
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat ein verheerendes Bild von der kriegsbedingten Situation der Menschen im Gazastreifen gezeichnet. Angesichts des „nahenden Winters, der unsicheren und überfüllten Unterkünfte und des Mangels an sauberem Trinkwasser“ bestehe für Zivilisten die „unmittelbare Gefahr einer Hungersnot“, erklärte die UN-Organisation. Die Menge an Lebensmitteln, die in den Gazastreifen gelange, sei nach wie vor „völlig unzureichend“. Brot sei in dem Küstenstreifen inzwischen „knapp oder gar nicht mehr vorhanden“.
Sudan verlangt Ende der UN-Mission
Der Sudan hat von den Vereinten Nationen gefordert, die Stabilisierungsmission in dem Bürgerkriegsland zu beenden. Die Mission UNITAMS mit mehr als 400 vor allem zivilen Angestellten müsse sofort eingestellt werden, heißt es in einem Brief der UN-Vertretung des Landes unter Berufung auf das Außenministerium in Khartum. Im Sudan tobt derzeit ein bewaffneter Konflikt zwischen der Armee unter Führung von De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan und den paramilitärischen Einheiten des inzwischen entlassenen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo. Das Verhältnis zwischen der Regierung und den UN ist angespannt. Al-Burhan wirft diesen vor, den Konflikt im Sudan geschürt zu haben.
Bundestag ändert Länder-Einstufung bei Asylverfahren
Der Bundestag hat Georgien und die Republik Moldau zu sicheren Herkunftsstaaten für Asylbewerber erklärt. Für einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung stimmte eine breite Mehrheit der Abgeordneten. Mit dem Schritt soll die steigende Zahl von Asylsuchenden in Deutschland eingedämmt werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach von einem „weiteren wichtigen Schritt zur Begrenzung irregulärer Migration“. Durch die Einstufung als sichere Herkunftsstaaten könnten Asylverfahren stark beschleunigt und Kommunen entlastet werden, betonte Faeser.
Sorge um schiefen Geschlechterturm in Bologna
Die italienische Stadt Bologna bangt um eines ihrer Wahrzeichen: Der schiefe Garisenda-Turm bereitet wegen neuer Risse im Mauerwerk und jüngst festgestellter Schwankungen zunehmend Sorgen. Experten appellierten daher in einem wissenschaftlichen Bericht an die Stadtverwaltung, so schnell wie möglich Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Die beiden schiefen Geschlechtertürme Garisenda und Asinelli im Zentrum Bolognas beschäftigen die Behörden schon seit geraumer Zeit. Vor allem der kleinere, 48 Meter hohe Garisenda-Turm ist mit einer Neigung von 3,20 Meter auffällig schief. Der Platz rund um die beiden Bauwerke wurde bereits im Oktober gesperrt.