Langsam gesprochene Nachrichten

18.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Hoffnung auf viele Überlebende nach Theaterbeschuss

Mehr als einen Tag nach dem Bombardement des Stadttheaters der von russischen Truppen eingekesselten ukrainischen Stadt Mariupol ist weiter unklar, wie viele Menschen dabei verletzt oder getötet wurden. In einem Luftschutzkeller des Gebäudes sollen sich Hunderte Zivilisten aufgehalten haben, darunter sehr viele Kinder. Es gibt Berichte, dass der Schutzbunker standgehalten hat. Die ukrainische Parlamentsabgeordnete Olga Stefanyschyna schrieb auf Facebook, "circa 130 Menschen wurden bereits gerettet". Russland bestreitet, das Theater angegriffen zu haben. Die Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen.
 

EU-Außenbeauftragter spricht von russischen "Kriegsverbrechen"

Die Europäische Union verurteile die "Kriegsverbrechen" Russlands in dessen Krieg in der Ukraine scharf, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Gezielte Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur seien "schändlich, verwerflich und vollkommen inakzeptabel" und stellten schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht dar. Russland trage die volle Verantwortung "für diese Akte militärischer Aggression". Die Täter dieser Kriegsverbrechen würden ebenso zur Verantwortung gezogen wie die verantwortlichen Regierungsvertreter und Armeeführer.
 

US-Regierung warnt China vor militärischer Unterstützung für Russland

Die USA haben ihre Drohung in Richtung Peking erneuert, China müsse mit Konsequenzen rechnen, sollte es Russland im Krieg gegen die Ukraine militärische Hilfe leisten. Präsident Biden werde das Thema bei seinem an diesem Freitag geplanten Telefonat mit Chinas Präsident Xi Jinping "offen und direkt" ansprechen, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. China stehe in der Verantwortung, seinen Einfluss auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin geltend zu machen und die Einhaltung internationaler Regeln einzufordern, verlangte US-Außenminister Antony Blinken.
 

Bulgariens Ex-Regierungschef wegen Korruptionsverdachts festgenommen

Der frühere bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow ist wegen des Verdachts auf Missbrauch von EU-Geldern inhaftiert worden. Die Festnahme erfolgte bei einer Razzia im Zuge von Ermittlungen der EU-Staatsanwaltschaft EPPO. Die EPPO, die von der ehemaligen rumänischen Chefanklägerin für Korruptionsbekämpfung Laura Kövesi geleitet wird, konzentriert sich auf schwere Betrugsfälle im Zusammenhang mit dem Missbrauch von EU-Geldern. Laut Kövesi waren bei der EU Hinweise zu insgesamt 120 Betrugsfällen in Bulgarien eingegangen.
 

Gericht in Peru erlaubt Haftentlassung von Ex-Präsident Fujimori

Der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori soll mehr als zehn Jahre vor Ablauf seiner Haftstrafe begnadigt werden. Das Verfassungsgericht gab einem Antrag statt, die Aufhebung einer Begnadigung des 83-Jährigen zu annullieren. Der damalige Präsident Pedro Pablo Kuczynski hatte den Ex-Staatschef 2017 wegen dessen schlechten Gesundheitszustands aus humanitären Gründen begnadigt. Perus Oberster Gerichtshof stufte dies als verfassungswidrig ein und hob die Begnadigung 2018 auf. Wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen in seiner Amtszeit verbüßt Fujimori eine 25-jährige Haftstrafe.