18.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Angriffe in Mariupol gehen weiter
Der Kampf um die belagerte südukrainische Hafenstadt Mariupol dauert auch nach dem Ablauf eines russischen Ultimatums an. Der ukrainische Generalstab berichtete von Raketen- und Bombenangriffen. Besonders in der Nähe des Hafens und des Stahlwerks Asowstal gebe es Angriffsversuche. Die ukrainischen Truppen sollen sich nach russischen Angaben in dem Stahlwerk verschanzt haben. Ein Ultimatum, die Waffen bis zum Sonntagmittag niederzulegen und sich zu ergeben, ließ die Ukraine verstreichen. Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal erklärte, die Truppen seines Landes würden "bis zum Ende kämpfen".
Deutsche Ärzte wollen in der Ukraine helfen
Viele deutsche Ärzte sind offenbar bereit, Kranke und Kriegsverletzte in der Ukraine zu behandeln. Rund 1100 Medizinerinnen und Mediziner hätten sich in einem Online-Portal der Bundesärztekammer für einen möglichen Einsatz in der Ukraine und deren Nachbarländern registriert, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Bundesärztekammer sei derzeit mit dem Auswärtigen Amt, dem Bundesgesundheitsministerium sowie den Botschaften der Ukraine und der Anrainerstaaten im Gespräch, wie die Ärztinnen und Ärzte so sinnvoll wie möglich eingesetzt werden könnten.
Selenskyj will schnellere Waffenlieferungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Verzögerungen bei Waffenlieferungen an sein Land kritisiert. Angesichts der erwarteten neuen Offensive russischer Truppen bedeute dies "eine Erlaubnis für Russland, das Leben von Ukrainern zu nehmen", sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Selenskyj warnte, dass das russische Militär für die nächste Zeit eine Offensive in der Industrieregion Donbass im Osten der Ukraine vorbereite. So wie die russischen Truppen Mariupol zerstörten, wollten sie auch in den Regionen Donezk und Luhansk Orte dem Erdboden gleichmachen.
Mehr als 400 Tote bei Flut in Südafrika
Nach den Überschwemmungen in Südafrika ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Bislang seien 443 Tote geborgen worden, 63 Menschen würden noch vermisst, sagte der Regierungschef der betroffenen Provinz KwaZulu-Natal an der Ostküste des Landes. Es handele sich um eine der schwersten Überschwemmungen in der Geschichte der Provinz. Die Fluten waren durch starke Regenfälle ausgelöst worden. Zahlreiche Häuser und Straßen wurden zerstört. Die Strom- und Wasserversorgung fiel vorübergehend aus. Auch die Arbeit am Hafen in Durban, einem der wichtigsten Umschlagplätze Afrikas, war zeitweise unterbrochen.
Erste Corona-Tote seit Lockdown-Beginn in Shanghai
Erstmals seit dem Beginn des Lockdowns in der chinesischen Metropole Shanghai haben die örtlichen Behörden den Tod von Covid-Patienten gemeldet. Nach Angaben der Stadtverwaltung handelt es sich um drei Menschen im Alter von 89 bis 91 Jahren mit Vorerkrankungen. Shanghai ist seit Ende März wegen eines Coronaausbruchs abgeriegelt. Etwa 25 Millionen Menschen wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben. Berichten zufolge kam es zu Protesten wegen Nahrungsknappheit und Zwangsumsiedlungen. Zuletzt hatte die Provinz Jilin in Nordostchina Mitte März zwei Covid-Tote gemeldet, die als die ersten in China seit mehr als einem Jahr galten.
Brasilien beendet nach zwei Jahren Gesundheitsnotstand
In Brasilien hat die Regierung angekündigt, den vor mehr als zwei Jahren verhängten Gesundheitsnotstand wegen der Corona-Pandemie zu beenden. Gesundheitsminister Marcelo Queiroga sagte in einer Fernsehansprache, möglich werde dies unter anderem durch die gesunkenen Infektionszahlen und eine gute Impfquote. Dies bedeute allerdings nicht das Ende der Pandemie, betonte er. Brasilien verzeichnete fast 662.000 Tote im Zusammenhang mit dem Virus. Die Verharmlosung der Corona-Pandemie hatte dem um seine Wiederwahl kämpfenden rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro viel Kritik eingebracht.
2,4 Tonnen Kokain in Bananenlieferung
In Ecuador hat die Polizei 2,4 Tonnen Kokain in einem Container mit Bananen gefunden, der von der Hafenstadt Guayaquil nach Europa verschifft werden sollte. Demnach war das Ziel der Lieferung Belgien. Wie das Innenministerium in Quito mitteilte, waren die Drogen in 2461 Päckchen in der Bananenlieferung versteckt. Die Polizei beschlagnahmte die Drogen und nahm einen Verdächtigen fest. Die Behörden in Ecuador hatten im vergangenen Jahr eine Rekordmenge von 210 Tonnen Drogen beschlagnahmt, hauptsächlich Kokain. Seit Beginn dieses Jahres wurden schon mehr als 70 Tonnen konfisziert.