18.04.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
EU-Botschafter im Sudan angegriffen
Inmitten der schweren Kämpfe im Sudan ist der Botschafter der Europäischen Union in seiner Residenz in der Hauptstadt Khartum angegriffen worden. Das teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell im Onlinedienst Twitter mit. Aus Diplomatenkreisen in Brüssel hieß es später, Aidan O'Hara sei wohlauf. Nach UN-Angaben wurden bei den Kämpfen zwischen der Armee unter Kommando von Sudans Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und den rivalisierenden Rapid Support Forces seines Vizes, Mohammed Hamdan Daglo, seit Samstag fast 200 Menschen getötet und 1800 verletzt.
USA modernisieren türkische Kampfjets
Die USA kommen der Türkei mit ihrem Wunsch nach einer Modernisierung der Luftwaffe entgegen, bleiben jedoch vorerst beim Nein zum Verkauf neuer F-16-Kampfjets. Die Vorsitzenden der US-Kongressausschüsse hätten grünes Licht für eine Erneuerung der bestehenden türkischen F-16-Jets gegeben, hieß es aus Kongresskreisen in Washington. Präsident Joe Biden werde die Modernisierung der türkischen F-16 billigen. Die Zustimmung zur Modernisierung folgt auf das Ja Ankaras zum Beitritt Finnlands zum NATO-Militärbündnis. In den Kongress-Kreisen hieß es weiter, um neue F-16 kaufen zu können, müsse die Türkei unter anderem auch dem NATO-Beitritt Schwedens zustimmen.
Tunesiens Oppositionspolitiker Ghannouchi festgenommen
Der einflussreiche tunesische Oppositionspolitiker Rached Ghannouchi ist nach der Durchsuchung seines Hauses festgenommen worden. Das teilte der Anwalt des 81-Jährigen mit. Gegen den Chef der größten Partei des nordafrikanischen Landes, der islamistischen Ennahda, werde wegen "aufrührerischer Äußerungen" ermittelt. Seit Anfang Februar wurden nach landesweiten Protesten der Bevölkerung mehr als 20 Oppositionelle, Journalisten und Aktivisten festgenommen. Die Gegner von Präsident Kais Saied befürchten, er wolle Tunesien in eine Autokratie verwandeln.
FBI nimmt zwei mutmaßliche China-Agenten fest
Die US-Bundespolizei FBI hat zwei Männer festgenommen, die im Auftrag Chinas in New York eine illegale "Polizeistation" geführt haben sollen. Die Verdächtigen im Alter von 59 und 61 Jahren hätten das geheime "Polizeirevier" für den Ableger des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit in der Provinz Fuzhou betrieben, erklärte das US-Justizministerium. Ziel sei es gewesen, chinesische Dissidenten und Regierungskritiker in New York "zu überwachen und einzuschüchtern". Ihren Sitz hatte diese "Polizeistation" laut US-Justiz in einem Bürogebäude im New Yorker Stadtteil Chinatown.
″Marsch der Lebenden″ am Holocaust-Gedenktag
Holocaust-Überlebende, ihre Kinder und Enkel, Juden und Nicht-Juden aus aller Welt treffen sich in Polen zum ″Marsch der Lebenden″. Die Teilnehmenden - darunter auch Israels Präsident Isaac Herzog - ziehen vom deutschen Konzentrationslager Auschwitz in das Vernichtungslager Birkenau. Die Claims Conference startet anlässlich des Holocaust-Gedenktags eine digitale Erinnerungskampagne mit Holocaust-Überlebenden und ihren Nachkommen. Die Organisation setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg für jüdische Überlebende ein und kümmert sich auch heute um Überlebende und Nachkommen.
Umweltverbände klagen gegen Ökosiegel für Atom und Gas
Greenpeace und weitere Umweltorganisationen ziehen gegen die europaweite Einstufung von Erdgas und Atomenergie als "nachhaltig" vor Gericht. Greenpeace, der BUND, der WWF und andere reichten beim Gericht der Europäischen Union in Luxemburg Klagen gegen die sogenannte Taxonomie ein. Damit listet die EU Bereiche auf, in die investiert werden kann, um den Klimawandel zu bekämpfen. Seit Anfang Januar werden auch Investitionen in Gas- oder Atomkraftwerke als klimafreundlich eingestuft. Das sorgt für Kritik, da beim Verbrennen von Gas klimaschädliches CO2 ausgestoßen wird und bei der Nutzung von Atomenergie radioaktiver Müll entsteht.