Langsam gesprochene Nachrichten

18.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Schweden und Finnland wollen NATO-Mitgliedschaft beantragen

Schweden und Finnland wollen an diesem Mittwoch offiziell ihre Aufnahme in die NATO beantragen. Die Mitgliedsanträge sollen gemeinsam bei der Allianz eingereicht werden. Am Dienstag hatte das finnische Parlament mit überwältigender Mehrheit für einen NATO-Beitritt gestimmt. Zuvor hatte Schwedens Außenministerin Ann Linde den Aufnahmeantrag ihres Landes unterzeichnet. Die beiden skandinavischen Staaten streben wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in die NATO. Sowohl für Schweden als auch für Finnland ist die Beitrittskandidatur nach jahrzehntelanger Bündnisneutralität eine Zäsur.
 

Schicksal von Gefangenen aus Asow-Stahlwerk unklar

Die ukrainische Regierung hofft darauf, dass die mehr als 260 Soldaten aus dem Asow-Stahlwerk, die sich den Russen ergeben haben, gegen russische Kriegsgefangene in der Ukraine ausgetauscht werden. "Wir arbeiten an weiteren Etappen der humanitären Operation", schrieb die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk bei Telegram. Doch Russland blockiert. Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin spricht von Nazi-Verbrechern, die von einem möglichen Gefangenenaustausch auszunehmen seien. Noch immer sollen sich hunderte Kämpfer auf dem riesigen Werksgelände in Mariupol befinden.
 

Präsident Selenskyj appelliert an die Filmwelt in Cannes

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Ansprache bei der Eröffnungsfeier der Filmfestspiele von Cannes gehalten. In seiner per Video übertragenen Rede rief er die Filmbranche auf, sich politisch gegen Hass und autoritäre Herrscher zu engagieren. Er spielte auf Charlie Chaplins Filmklassiker "Der große Diktator" an und sagte: "Am Ende wird der Hass verschwinden und die Diktatoren werden sterben". Chaplins im Jahr 1940 uraufgeführtes Werk gilt bis heute als besonders wirkmächtige Satire gegen Adolf Hitler. Das Publikum in Cannes quittierte Selenskyis Rede mit stehenden Ovationen.
 

Bundestag will Schröder diese Woche Büro streichen

Die Ampel-Koalition will Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder die bisherige Ausstattung mit Mitarbeitern und Büros im Bundestag streichen. Dies berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Koalitionskreise. Einen entsprechenden Beschluss wollten die Haushaltspolitiker von SPD, Grünen und FDP am Donnerstag verabschieden. Sein Ruhegehalt und auch seinen Personenschutz soll der Sozialdemokrat dagegen behalten. Die Debatte um Streichungen hatte sich an seinem Engagement für Russland entzündet. Schröder ist unter anderem Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nord Stream AG und Aufsichtsratschef beim staatlichen Energiekonzern Rosneft.
 

USA lockern Restriktionen für Chevron in Venezuela

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat nach eigenen Angaben Restriktionen gegen die Ölfirma Chevron in Venezuela gelockert. Ein US-Regierungsmitarbeiter teilte mit, das Finanzministerium habe Chevron die Erlaubnis erteilt, Bedingungen für mögliche "zukünftige Aktivitäten in Venezuela" auszuhandeln. Die Führung in Caracas erklärte ihrerseits, die USA hätten westliche Ölkonzerne zu einer Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit in Venezuela autorisiert. Das lateinamerikanische Land verfügt über die größten Ölreserven der Welt, steckt derzeit jedoch in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise.
 

USA erlauben Corona-Boosterimpfung für Kinder

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat für Kinder zwischen fünf und elf Jahren offiziell eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus zugelassen. Möglich sei dies mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff und mindestens fünf Monate nach den ersten Impfungen. Testreihen hätten gezeigt, dass die Booster auch in dieser Altersgruppe sicher seien. Die US-Behörden führen seit Beginn der Pandemie 334 COVID-Todesfälle im Alter von 5 bis 14 Jahren in ihrer Statistik, viermal so viele Tote wie durch Grippe im gleichen Zeitraum. In Deutschland gibt es keine klare Impfempfehlung für Kinder bis zu elf Jahren.
 

US-Präsident verurteilt Rassismus als Gift

Drei Tage nach der Attacke eines jungen weißen Mannes in einem Supermarkt in Buffalo im Bundesstaat New York hat der US-Präsident den Tatort besucht. Dabei verurteilte Joe Biden den Angriff aufs Schärfste. Es handle sich um mörderischen und rassistischen inländischen Terrorismus. Die Ideologie der Vorherrschaft von Weißen nannte Biden "giftig" und "pervers". Sie habe keinen Platz in Amerika. Zehn Menschen wurden durch den Angriff getötet, drei weitere verletzt. Elf der Opfer waren Schwarze. Laut Polizei gibt es mehrere Hinweise auf ein rassistisches Motiv des 18-jährigen Täters.