Langsam gesprochene Nachrichten

18.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Ukrainische Armee verzeichnet hohe materielle Verluste

Die ukrainische Armee hat nach Angaben eines ranghohen Generals seit Beginn des russischen Angriffskriegs hohe materielle Verluste erlitten. "Bis heute haben wir infolge aktiver Gefechte schätzungsweise 30 bis 40, manchmal bis zu 50 Prozent Verluste bei der Ausrüstung", sagte Brigadegeneral Wolodymyr Karpenko dem US-Magazin "National Defense". "Schätzungsweise 1300 Infanterie-Kampffahrzeuge, 400 Panzer und 700 Artilleriesysteme wurden verloren." Die Kämpfe in dem Krieg konzentrieren sich derzeit auf die ostukrainische Donbass-Region. Dramatisch ist die Lage vor allem in der strategisch wichtigen Stadt Sjewjerodonezk in der Region Luhansk.

 

Polen fordert weitere Sanktionen gegen Russland

Polen drängt auf eine weitere Verschärfung der Strafmaßnahmen gegen Russland. "Aus unserer Sicht muss ein siebtes Sanktionspaket so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden", sagte ein Sprecher des polnischen Außenministeriums, der Zeitung "Welt am Sonntag". Zum Inhalt eines möglichen siebten Sanktionspakets forderte Polens Vizeaußenminister Marcin Przydacz, die europäischen Technologieexporte nach Russland vollständig zu unterbinden. Außerdem müsse man stärker gegen russische Banken sowie gegen russische Propaganda- und Desinformationskanäle vorgehen, sagte Przydacz der Zeitung.

 

EU und Indien nehmen wieder Gespräche über Freihandelsabkommen auf

Seit neun Jahren lagen die Gespräche zwischen Indien und der EU über ein Freihandelsabkommen auf Eis - nun sind sie wieder aufgenommen worden. Ende 2023 soll die entsprechende Vereinbarung stehen, wie der für Außenhandel zuständige EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis nach einem Treffen mit dem indischen Handelsminister Piyush Goyal in Brüssel mitteilte. Die EU ist drittwichtigster Handelspartner Indiens. Im vergangenen Jahr betrug das Handelsvolumen zwischen beiden Seiten laut Dombrovskis gut 120 Milliarden Euro. Die EU sieht in Indien mit seinen 1,4 Milliarden Menschen und einer rasanten wirtschaftlichen Entwicklung noch großes Potenzial.

 

Leichnam des britischen Reporters Phillips in Brasilien identifiziert

Die brasilianische Bundespolizei hat bestätigt, dass Forensiker den britischen Journalisten Dom Phillips anhand des Gebisses und weiterer Untersuchungen der ausgegrabenen sterblichen Überreste identifiziert haben. Die Todesursache müsse noch geklärt werden, hieß es. Weitere Leichenteile, die in der Nähe der Stadt Atalaia do Norte sichergestellt worden waren, seien noch nicht zugeordnet worden. Es seien vermutlich sterbliche Überreste des Indigenen-Experten Bruno Pereira, der zusammen mit Phillips am 5. Juni bei einer Exkursion im Amazonasgebiet verschwunden war. Zwei Verdächtige sind in Polizeigewahrsam.

 

USA verhängen neue Sanktionen gegen Nicaragua

Die US-Regierung hat Strafmaßnahmen gegen ein staatliches Bergbauunternehmen im autoritär geführten Nicaragua verhängt. Nicaragua vertiefe zunehmend seine Beziehungen zu Russland, während es seinem Volk den Rücken zuwende, erklärte das US-Außenministerium. Mit der Gründung des Bergbauunternehmens Eniminas habe die Regierung ihr Engagement im Goldbergbau verstärkt. Von den Gewinnen profitierten auch hochrangige Mitglieder der Regierungspartei. Die US-Regierung belege daher das Unternehmen und den Vorsitzenden des Verwaltungsrats mit Sanktionen. Nicaragua, Kuba und Venezuela sind Russlands Verbündete in Lateinamerika.

 

US-Umweltbehörde muss Glyphosat nochmals überprüfen

Die US-Umweltbehörde EPA ist von einem Berufungsgericht angewiesen worden, die Gesundheitsrisiken von Glyphosat erneut zu überprüfen. Das Gericht in San Francisco stufte die Bewertung der EPA, wonach der Wirkstoff von Bayers umstrittenem Unkrautvernichter Roundup keine besondere Gefahr für Menschen darstelle, als zweifelhaft ein. Das Thema ist für den deutschen Bayer-Konzern von großer Bedeutung, der in den USA mit zahlreichen US-Klagen wegen möglicher Krebsrisiken von Glyphosat konfrontiert ist. Experten der Weltgesundheitsorganisation hatten den Unkrautvernichter 2015 als "wahrscheinlich krebserregend" für Menschen eingestuft.

 

Europa am Wochenende mit rekordverdächtiger Hitze

In weiten Teilen Europas hat ein Wochenende mit außergewöhnlicher Hitze begonnen. In Deutschland werden flächendeckend Temperaturen über 30 Grad Celsius erwartet. In Frankreich drohen Rekord-Temperaturen über 40 Grad, während die Feuerwehr in Spanien weiter gegen großflächige Waldbrände kämpft. In Deutschland könnte am Samstag ein Juni-Rekord "wackeln". Der bisherige Höchstwert von 38,3 Grad wurde am 18. Juni 2002 im nordrhein-westfälischen Herten erreicht, wie der Deutsche Wetterdienst berichtet.