18.07.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Selenskyj bittet UN und Türkei um Fortsetzung des Getreideabkommens
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht sich nach eigenen Angaben in einem Brief an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und UN-Generalsekretär Antonio Guterres dafür aus, das abgelaufene Getreideabkommen auch ohne Russland fortzusetzen. Russland habe die stabile Lebensmittelversorgung zerstört, doch die Staaten in Asien, in Afrika und Europa hätten ein Recht auf Stabilität. Die Welt habe eine Gelegenheit zu zeigen, dass keine Erpressung geduldet werde bei der Frage, wer genug Essen auf dem Tisch habe. Benötigt werde Schutz vor dem „Wahnsinn Russlands“, sagte Selenskyj.
Baerbock will Putin für „Urverbrechen“ zur Rechenschaft ziehen
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat verlangt, den russischen Präsidenten Wladimir Putin für das „Urverbrechen“ eines Angriffskriegs gegen die Ukraine zur Rechenschaft zu ziehen. Putin mache selbst vor den schwächsten Menschen, den Kindern, nicht Halt, sondern beziehe sie auf brutale Art in seinen Vernichtungskrieg ein, sagte die Grünen-Politikerin in New York zum 25. Jahrestag der Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs. Vor dem UN-Sicherheitsrat forderte Baerbock eine internationale Kraftanstrengung, um die verschleppten Kinder zu ihren Eltern zurückzubringen.
Zahl der deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften wächst
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich die Zahl der Partnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Städten mehr als verdoppelt. Vor Kriegsbeginn habe es 73 Städte-Partnerschaften oder -Freundschaften gegeben, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, in Berlin. Inzwischen seien viele Städte neu dazugekommen. Derzeit liege die Zahl bundesweit bei 167 formalisierten und nicht formalisierten Partnerschaften. „Unsere Städte stehen fest an der Seite der Menschen in der Ukraine“, betonte Dedy.
Saudi-Arabien und Türkei vereinbaren Zusammenarbeit
Saudi-Arabien und die Türkei haben eine Reihe von Absichtserklärungen in verschiedenen Bereichen unterzeichnet, darunter Energie, direkte Investitionen und Verteidigung. Die Unterzeichnung der bilateralen Abkommen sei im Beisein des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und des saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, dem faktischen Herrscher des Königreichs, erfolgt, meldet die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA. Weitere Stationen auf Erdogans Golfreise sind Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).
Israel erkennt Souveränität Marokkos über die Westsahara an
Als zweites Land nach den USA hat Israel beschlossen, die Souveränität von Marokko über die Westsahara zu respektieren. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe den marokkanischen König Mohammed VI. in einem Brief über die Entscheidung Israels informiert, „die Souveränität Marokkos“ über das rohstoffreiche Wüstengebiet anzuerkennen, teilte der Königshof mit. Marokko betrachtet die Westsahara als sein Hoheitsgebiet und will der ehemaligen spanischen Kolonie nur Autonomie gewähren. Die von Algerien unterstützte Polisario-Front beharrt dagegen auf einem Unabhängigkeitsreferendum.
Biden empfängt israelischen Präsidenten Herzog
US-Präsident Joe Biden empfängt an diesem Dienstag den israelischen Staatschef Isaac Herzog. Das Treffen soll nach Angaben des Weißen Hauses die „dauerhafte Partnerschaft und Freundschaft“ zwischen beiden Ländern unterstreichen. Biden will zudem die „eiserne Verpflichtung“ der USA für Israels Sicherheit hervorheben. Herzog wird am Mittwoch auch eine Rede im US-Kongress halten. Der Antrittsbesuch im Weißen Haus von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht dagegen aus. Biden lehnt dies wegen der umstrittenen Pläne von Netanjahus rechtsreligiöser Regierung zu Justizreformen bisher ab.
Amtsärzte regen Einführung von Siesta im Sommer in Deutschland an
Die Amtsärzte regen angesichts hoher Temperaturen die Einführung einer Siesta-Arbeitsweise im Sommer in Deutschland an. „Wir sollten uns bei Hitze an den Arbeitsweisen südlicher Länder orientieren: Früh aufstehen, morgens produktiv arbeiten und mittags Siesta machen, ist ein Konzept, das wir in den Sommermonaten übernehmen sollten“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bei starker Hitze seien Menschen nicht so leistungsfähig wie bei niedrigeren Temperaturen.