18.09.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Migranten auf Lampedusa: Von der Leyen will Italien helfen

Die EU-Kommission will mit stärkerer Überwachung des Mittelmeers auf die vielen Überfahrten von Migranten nach Italien reagieren. Man könne das über die Grenzschutzagentur Frontex tun, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, als sie mit der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni die Insel Lampedusa besuchte. Meloni pochte auf ein härteres Vorgehen: Die Migranten müssten schon an der Überfahrt nach Europa gehindert werden. Über die Umverteilung auf die Mitgliedstaaten zu reden, löse das Problem nicht. Binnen drei Tagen waren 8500 Menschen in 199 Booten auf der Insel angekommen.
 

Viele Festnahmen im Iran zum Todestag von Jina Mahsa Amini

Rund um den ersten Todestag der Protestikone Jina Mahsa Amini haben die Sicherheitsbehörden im Iran einem Bericht zufolge mehr als 260 Menschen inhaftiert. Die Festnahmen seien binnen 24 Stunden erfolgt, berichtete die Zeitung „Shargh“ am Sonntag. Die Behörden begründeten diese unter anderem mit Verstößen gegen die öffentliche Sicherheit, der Anstiftung zu Protesten oder mit Waffenbesitz. Der Tod der jungen Kurdin Amini, der sich am Samstag erstmals jährte, löste im Herbst 2022 eine schwere Protestwelle aus. Zum Jahrestag galten strenge Sicherheitsvorkehrungen, um neue Proteste zu verhindern.

Ukrainisches Militär meldet Einnahme des Dorfes Klischtschijiwka bei Bachmut

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die lange von russischen Truppen besetzte Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes zurückerobert. Das gab der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Ilja Jewlasch, bekannt. Von russischer Seite liegt kein Kommentar vor. Unabhängig lassen sich die Meldungen der Kriegsparteien oft nicht überprüfen. Sollte die Meldung über die Einnahme Klischtschijiwkas zutreffen, wird die taktische Lage der russischen Besatzer in Bachmut deutlich schlechter. Sie laufen nun Gefahr, vom Süden und vom Norden her in die Zange genommen zu werden.
 

Taiwan meldet „neuen Höchststand“ an chinesischen Kampfjets

Taiwans Verteidigungsministerium hat binnen 24 Stunden mehr als 100 chinesische Kampfjets in der Nähe der Insel entdeckt. Diese Zahl sei ein „neuer Höchststand“, erklärte das Ministerium in der Hauptstadt Taipeh. Von den insgesamt 103 Flugzeugen hätten 40 die symbolische Mittellinie in der Taiwanstraße überquert, der Meerenge zwischen der Inselrepublik und der Volksrepublik China. Sie seien damit in die Luftverteidigungszone Taiwans eingedrungen. Außerdem seien neun chinesische Marineschiffe gesichtet worden. Das Ministerium forderte die Führung in Peking auf, die „zerstörerischen einseitigen Aktionen sofort einzustellen“.

Gipfel für nachhaltige Entwicklung in New York

In New York beginnt an diesem Montag ein Gipfeltreffen für nachhaltige Entwicklung. Bei den Beratungen in der Woche der UN-Generaldebatte wollen Staats- und Regierungschefs eine Halbzeitbilanz der vor acht Jahren beschlossenen Agenda 2030 ziehen. Diese hat 17 globale Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung gesetzt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Für Unruhe sorgt im Vorfeld des Treffens ein Schreiben von elf Staaten, in dem eine Blockade von Erklärungen zu den UN-Nachhaltigkeitszielen angekündigt wird. Den Brief unterzeichneten Russland, Belarus, Bolivien, Kuba, Nordkorea, Eritrea, der Iran, Nicaragua, Syrien, Venezuela und Simbabwe.
 

Jüdisch-mittelalterliches Erbe in Erfurt wird neues UNESCO-Welterbe

Die UNESCO hat das jüdisch-mittelalterliche Erbe in Erfurt, der thüringischen Landeshauptstadt, als neues Welterbe ausgezeichnet. Das entschied die UN-Kulturorganisation auf einer Sitzung im saudi-arabischen Riad. Ausgezeichnet wurden Erfurts Alte Synagoge, ein vor rund 16 Jahren durch Zufall entdecktes mittelalterliches Ritualbad und das vermutlich um 1250 errichtete sogenannte Steinhaus, ein Wohnhaus. Die Alte Synagoge gilt als eine der ältesten, größten und am besten erhaltenen Synagogen Europas. In Deutschland gibt es damit nun 52 Welterbe-Stätten.