18.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Machtwort von Scholz: Drei Atomkraftwerke sollen länger laufen
Die verbleibenden drei deutschen Atomkraftwerke sollen bis maximal Mitte April kommenden Jahres weiterlaufen können. Das hat Kanzler Olaf Scholz entschieden, wie aus einem Schreiben des SPD-Politikers an die zuständigen Minister hervorgeht. Scholz weist die Minister darin an, dem Kabinett Gesetzesvorschläge vorzulegen, damit die Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 sowie Emsland über das Jahresende hinaus bis längstens zum 15. April 2023 weiterlaufen können. Mit dem Schritt macht Scholz erstmals von seiner Richtlinienkompetenz als Kanzler Gebrauch, die im Grundgesetz verankert ist. Damit kam er der FDP mit einem möglichen Weiterbetrieb des AKW Emsland entgegen, während er in anderen Punkten Grünen-Forderungen erfüllte.
Selenskyj fordert mehr Luftabwehr gegen russische Drohnenangriffe
Angesichts der gehäuften russischen Luftangriffe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Staatengemeinschaft um mehr und bessere Waffen zur Luftabwehr gebeten. In seiner täglichen Videobotschaft wies Selenskyj darauf hin, allein in der Hauptstadt Kiew seien bei dem Luftangriff vom Montag vier Menschen getötet worden, darunter eine junge schwangere Frau. Die russischen Streitkräfte hatten Ziele in der Ukraine vor allem mit Kampfdrohnen iranischer Bauart angegriffen.
Russischer Kampfjet stürzt in Wohngebiet
Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs über einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 13 gestiegen. Unter ihnen seien drei Kinder, teilten die Behörden mit. 19 Menschen wurden verletzt. Der Kampfjet vom Typ Su-34, der auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, war kurz nach dem Start direkt neben einem achtstöckigen Wohnhaus aufgeschlagen. Das Gebäude ging teilweise in Flammen auf. Zur Unglücksursache hieß es, ein Triebwerk habe beim Start der Maschine von einem nahen Fliegerhorst Feuer gefangen. Die beiden Piloten hätten sich mit dem Schleudersitz gerettet.
Britische Premierministerin entschuldigt sich für "Fehler"
Die britische Premierministerin Liz Truss hat sich für "Fehler" im Zusammenhang mit ihren Steuerplänen entschuldigt. Die Parteichefin der Konservativen sagte, die Regierung sei bei den geplanten Reformen "zu schnell zu weit gegangen". Rücktrittsforderungen erteilte Truss eine Absage. "Ich werde auf meinem Posten bleiben, um meine Verpflichtungen im nationalen Interesse zu erfüllen", sagte sie. Truss ist erst seit sechs Wochen im Amt. Dennoch steht sie bereits massiv unter Druck.
Shehan Karunatilaka aus Sri Lanka gewinnt Booker-Literaturpreis
Der aus Sri Lanka stammende Autor Shehan Karunatilaka hat den renommierten britischen Booker Prize gewonnen. Der 47-Jährige überzeugte mit dem Roman "The Seven Moons Of Maali Almeida". Der Mystery-Thriller spielt Anfang der 1990er-Jahre während des Bürgerkriegs in Sri Lanka, hat jedoch trotzdem humoristische Elemente. Der Booker Prize wird jährlich an den Autor eines in Großbritannien oder Irland erschienenen englischsprachigen Romans vergeben. Er ist mit 50.000 Pfund - umgerechnet rund 58.000 Euro - dotiert. Die neue Königsgemahlin und Literatur-Liebhaberin Camilla nahm die Preis-Verleihung vor.
Torjäger Benzema gewinnt Ballon d'Or
Der französische Stürmerstar Karim Benzema ist mit dem prestigeträchtigen Ballon d'Or für das Jahr 2022 ausgezeichnet worden. Der Torjäger von Champions-League-Sieger Real Madrid erhielt die Ehrung in Paris. Bei den Frauen bekam erneut die Spanierin Alexia Putellas den Goldenen Ball. Die Ausnahmefußballerin, die für Barcelona spielt, muss derzeit wegen eines Kreuzbandrisses pausieren, den sie sich kurz vor der EM im Sommer zugezogen hatte. Die beiden deutschen Nationalspielerinnen Lena Oberdorf und Alexandra Popp belegten die Plätze vier und sechs.