18.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Entsetzen über Beschuss eines Klinikgeländes in Gaza
Ein Raketeneinschlag in Gaza-Stadt mit möglicherweise hunderten Todesopfern gefährdet die internationalen Bemühungen, einen Flächenbrand im Nahen Osten zu verhindern. Während die im Gazastreifen herrschende Hamas umgehend Israel die Schuld für den Vorfall zuschrieb, machte Israel seinerseits die militante Palästinensergruppe „Islamischer Dschihad“ dafür verantwortlich. Das Medienbüro der Hamas, die vom Westen als Terrororganisation eingestuft wird, bezeichnete die Attacke auf ein Klinikgelände als „Kriegsverbrechen“. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestritt energisch jegliche Beteiligung seines Landes. Jordanien sagte als Reaktion ein in Amman geplantes Gipfeltreffen ab, an dem US-Präsident Joe Biden, der jordanische König Abdullah, der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teilnehmen sollten.
EU möchte Situation im Nahen Osten deeskalieren
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten wollen mit allen diplomatischen und politischen Mitteln eine Ausweitung des Nahost-Konflikts verhindern. Eine weitere Eskalation wäre auch für Europa eine riesige Herausforderung - insbesondere in einer Zeit, in der in der Ukraine ein weiterer Krieg tobe, erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel nach einem Sondergipfel. Vereinbart wurde nach seinen Angaben auch ein enger Austausch mit den Vereinten Nationen. Notleidende Zivilisten im Gazastreifen müssten Zugang zu Wasser, Strom, Essen und medizinischer Versorgung erhalten, betonte Michel.
Schulterschluss von Russland und China
Chinas Staatschef Xi Jinping und der russische Präsident Wladimir Putin haben am Rande des Seidenstraßen-Gipfels in Peking die enge Zusammenarbeit beider Länder bekräftigt. Die strategische Abstimmung sei weiterhin eng und effektiv, und das bilaterale Handelsvolumen habe einen historischen Höchststand erreicht, sagte Xi bei einem Treffen mit Putin. Der russische Präsident erklärte, eine enge außenpolitische Koordinierung mit China sei in einer schwierigen Welt von entscheidender Bedeutung. Russland hat im Zuge des Kriegs gegen die Ukraine und der westlichen Sanktionen eine engere Anbindung an China gesucht.
Ukraine setzt US-Raketen größerer Reichweite ein
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Erhalt sowie den ersten Einsatz von amerikanischen Raketen des Typs ATACMS im Krieg gegen Russland bestätigt. Die Raketen hätten sich als „sehr genau“ erwiesen, sagte Selenskyj in seiner jüngsten Videobotschaft. Der Nationale Sicherheitsrat der USA erklärte, das Waffensystem werde es der Ukraine erlauben, Ziele in größerer Entfernung zu treffen. Durch die Bereitstellung der Raketen dürfte der Druck auf die Bundesregierung in Berlin wachsen, ihrerseits „Taurus“-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern. Kanzler Olaf Scholz lehnt dies bisher ab.
US-Repräsentantenhaus weiter ohne Führung
Der Republikaner Jim Jordan ist in einer ersten Abstimmung für das Amt des Sprechers des US-Repräsentantenhauses gescheitert. Der Hardliner, der von Ex-Präsident Donald Trump unterstützt wird, erhielt lediglich 200 Stimmen, da mehrere Mitglieder seiner eigenen Partei sich nicht hinter ihn stellten. Erforderlich wären 217 Stimmen gewesen. Eine weitere Abstimmung ist für Mittwoch geplant. Der Kongress ist damit derzeit nicht in der Lage, auf die Kriege in Nahost und in der Ukraine zu reagieren. Zudem bleiben nur noch wenige Wochen, um einem erneuten Stillstand der US-Behörden - einen sogenannten Shutdown - zu verhindern.
DFB-Elf mit Remis im Testspiel gegen Mexiko
Der neue Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann hat mit der deutschen Nationalmannschaft den angestrebten zweiten Sieg im zweiten Spiel verpasst. Zum Abschluss seiner USA-Reise musste sich das DFB-Team in Philadelphia mit einem 2:2 gegen Mexiko begnügen. Die Treffer für Deutschland erzielten vor mehr als 62.000 Zuschauern Antonio Rüdiger und der eingewechselte Niclas Füllkrug. Die nächsten Länderspiele finden im November in Berlin gegen die Türkei und in Wien gegen Österreich statt. Beide Gegner haben sich bereits für die EM 2024 in Deutschland qualifiziert.