19.01.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Erstmals mehr als 100.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag
Die Zahl der innerhalb eines Tages in Deutschland registrierten Corona-Neuinfektionen hat mit 112.323 einen neuen Höchstwert erreicht. Das gab das Robert Koch-Institut bekannt. Das sind 31.893 mehr als am vergangenen Mittwoch. Zudem wurden 239 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Ansteckung registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 584,4 und markierte damit ebenfalls einen Höchstwert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach geht davon aus, dass die Omikron-Welle Mitte Februar ihren Höhepunkt in Deutschland erreichen wird.
Zahl der Corona-Neuinfektionen in Frankreich auf Rekordhöhe
Neuer Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen in Frankreich: Die Gesundheitsbehörde meldete mehr als 464.000 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden. Vor einer Woche lag diese Zahl noch bei knapp 282.000. Im Schnitt der vergangenen sieben Tage wurden mehr als 300.000 Neuinfektionen pro Tag erfasst. Frankreich kämpft wie viele europäische Länder mit einer Corona-Welle, die vor allem von der Omikron-Variante verursacht wird. Zumindest die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen sinkt aber seit Tagen. Zuletzt wurden 3894 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt.
US-Außenminister Blinken in der Ukraine eingetroffen
US-Außenminister Antony Blinken beginnt seine Europareise angesichts der Zuspitzung des Ukraine-Konflikts mit einem Krisentreffen in Kiew. Dort will er mit der Staatsführung über die Bedrohung durch den militärisch überlegenen Nachbarn Russland beraten, bevor es am Donnerstag zu diplomatischen Spitzentreffen nach Berlin und am Freitag nach Genf geht. Zugleich schaut die US-Regierung mit Sorge auf einen russischen Verbündeten, denn am Wochenende habe Russland Soldaten nach Belarus verlegt, hieß es aus dem Außenministerium in Washington.
USA warnen vor möglichen russischen Atomwaffen in Belarus
Inmitten der Ukraine-Krise haben die Vereinigten Staaten die Befürchtung geäußert, Russland könne künftig Atomwaffen in Belarus stationieren. Eine Vertreterin des Außenministeriums sagte, eine von Machthaber Alexander Lukaschenko vorangetriebene Verfassungsänderung könnte darauf hindeuten, dass das Land eine Stationierung konventioneller wie atomarer Waffen Russlands erlauben könnte. Man sei zudem besorgt über die Ankunft russischer Truppen in Belarus. Russland könnte unter dem Deckmantel gemeinsamer Militärübungen Truppen in Belarus stationieren, um von Norden her die Ukraine anzugreifen.
Widerstand gegen Boris Johnson wächst
Die parteiinternen Gegner des britischen Premierministers Boris Johnson wittern ihre Chance zur Rebellion. Wie mehrere britische Medien berichteten, wollen zahlreiche Abgeordnete seiner Konservativen Partei dem Regierungschef das Misstrauen aussprechen. Es sei gut möglich, dass damit jene 54 Stimmen erreicht werden, die für ein Misstrauensvotum gegen Johnson nötig sind. Schon an diesem Mittwoch drohe Johnson der "D-Day", der Tag der Entscheidung. Johnson steht seit Wochen erheblich unter Druck wegen Enthüllungen über Partys im Regierungssitz während des Corona-Lockdowns.
VAE fordern nach Huthi-Angriff Sondersitzung des Sicherheitsrates
Nach dem Angriff der jemenitischen Huthi-Rebellen auf die Vereinigten Arabischen Emirate hat der Golfstaat eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates verlangt. Der Rat müsse "mit einer Stimme sprechen" und die "Terroranschläge" entschieden verurteilen, sagte die UN-Botschafterin der Emirate, Lana Nusseibeh. Nach mehreren Angriffen auf Saudi-Arabien hatten die Huthis am Montag erstmals die Emirate attackiert. In Abu Dhabi wurden nach Angaben der Polizei drei Menschen getötet, als Benzintanks explodierten und ein Feuer am Flughafen ausbrach.
Deutlich mehr Migranten starten von Libyen übers Mittelmeer
Die Zahl der Migranten aus Libyen, die über das Mittelmeer Europa erreichen wollten, hat nach UN-Angaben im Vorjahr stark zugenommen. Bis 14. Dezember fing die Küstenwache 30.990 Migranten ab und brachte sie nach Libyen zurück. Das sind fast dreimal so viele wie 2020. Dies geht aus einem internen Bericht von UN-Generalsekretär António Guterres an den Sicherheitsrat hervor. Mehr als 1300 Menschen kamen bei der Überfahrt mit oft schrottreifen Booten ums Leben. Auch hier stieg die Zahl nach Daten der Internationalen Organisation für Migration im Jahresvergleich deutlich an.
Regierung von Tonga sendet Rettungsteams in Tsunami-Gebiete
Nach dem Vulkanausbruch mit folgendem Tsunami hat Tonga Rettungsteams in besonders betroffene Gebiete des Pazifikstaats geschickt. "Der Evakuierungsprozess hat begonnen", erklärte die Regierung. Demnach wurden Schiffe mit medizinischem Personal, Vorräten und Zelten entsandt. Die Regierung sprach nach dem Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai von einer noch nie dagewesenen Katastrophe. Sie bestätigte UN-Angaben, wonach eine bis zu 15 Meter hohe Welle auf die Westküste mehrerer Inseln, darunter auch die Hauptinsel Tongatapu, traf. Ein Dorf auf der Insel Mango wurde völlig zerstört.