Langsam gesprochene Nachrichten

19.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Russische Armee greift weiter ukrainische Städte an

Die russische Armee setzt ihre Angriffe auf die Ukraine fort. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine Offensive auf den Flugplatz nahe der westukrainischen Großstadt Lwiw. Dort seien ukrainische Kampfflugzeuge abgestellt gewesen, hieß es. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es bei einem Angriff auf ein Wohngebiet einen Toten und 19 Verletzte, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Auch in der belagerten Hafenstadt Mariupol bleibt die Lage angespannt. Zwei Tage nach der Bombardierung eines Theaters sind dort noch immer hunderte Menschen unter den Trümmern eingeschlossen.

 

EU-Kommission warnt vor Hungersnot in der Ukraine

Angesichts der Kämpfe in der Ukraine warnt die EU-Kommission vor einer Hungersnot in dem Land. "Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt - keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg", sagte der für humanitäre Hilfe und Krisenschutz zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic der "Welt am Sonntag". Es gebe eine Verpflichtung, humanitären Zugang zu gewähren, ohne jedes Hindernis, sagte der Politiker aus der Slowakei. Die humanitäre Krise in der Ukraine sei heute schon kritisch und könne noch schlimmer werden.

 

Russisch-amerikanischer Jubel in der ISS

Inmitten schwerster Spannungen zwischen Russland und dem Westen ist eine rein russische Besatzung an der Internationalen Raumstation ISS mit Jubel in Empfang genommen worden. Die Kosmonauten Oleg Artemjew, Denis Matwejew und Sergej Korssakow dockten mit ihrem Raumschiff an der ISS an, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten. Kurz darauf wurden sie von ihren Kollegen - darunter vier US-Amerikaner und der Deutsche Matthias Maurer - mit Umarmungen, Händeschütteln, Klatschen, hochgestreckten Daumen und Erinnerungsfotos empfangen.

 

Belgien verschiebt Atomausstieg um zehn Jahre

Belgien verschiebt wegen des drastischen Anstiegs der Energiepreise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg den bislang für 2025 geplanten Atomausstieg um zehn Jahre. Die Regierung habe entschieden, die beiden jüngsten Reaktoren länger am Netz zu lassen, erklärte Ministerpräsident Alexander De Croo nach einer Kabinettssitzung. Die Laufzeitverlängerung betrifft den Reaktorblock Doel 4 bei Antwerpen und Tihange 3 bei Lüttich. Gegen zwei ältere belgische Reaktoren - Tihange 2 und Doel 3 - gibt es in Deutschland und anderen Nachbarländern massive Proteste.

 

Bulgariens Ex-Regierungschef Borissow wieder frei

Nach seiner Festnahme wegen mutmaßlicher Veruntreuung von EU-Geldern ist der frühere bulgarische Regierungschef Boiko Borissow wieder auf freien Fuß gekommen. Seine Festnahme am Vorabend sei "brutal und empörend" gewesen, sagte der 62-Jährige nach seiner Freilassung vor Reportern. Regierungschef Kiril Petkow kritisierte die Freilassung und warf der Staatsanwaltschaft vor, den Kampf gegen die Korruption zu "sabotieren". Borissow war am Donnerstag in der bulgarischen Hauptstadt Sofia im Zuge von Ermittlungen zur Veruntreuung von EU-Mitteln festgenommen worden.

 

Präsidentschaftswahl in Ost-Timor

Ost-Timor wählt an diesem Samstag einen neuen Präsidenten. Knapp 860.000 Stimmberechtigte haben die Wahl zwischen einer Rekordzahl von 16 Kandidaten. Die meisten Chancen werden Amtsinhaber Francisco Guterres sowie Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta eingeräumt, die beide für die Unabhängigkeit Ost-Timors von der indonesischen Besatzung gekämpft hatten. Sollte keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erhalten, gibt es am 19. April eine Stichwahl. Die Amtseinführung des neuen Staatschefs ist am 20. Mai, dem 20. Jahrestag der Unabhängigkeit Ost-Timors.