Langsam gesprochene Nachrichten

19.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Russische Offensive in der Ostukraine hat begonnen

Russland hat offenbar den seit langem erwarteten Großangriff im Osten der Ukraine gestartet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videobotschaft, man könne bestätigen, dass die russischen Truppen die Schlacht um den Donbass begonnen hätten. Zugleich versicherte er, die Ukraine werde weiter kämpfen. Vor Selenskyj hatte sich das Kommando der Streitkräfte ähnlich geäußert und von zunehmendem Beschuss berichtet. Russland hatte in den vergangenen Tagen seine Streitkräfte im Osten der Ukraine mit Truppen aufgestockt, die zuvor aus anderen Regionen abgezogen worden waren.
 

Putin ehrt Butscha-Brigade

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Soldaten einer Einheit ausgezeichnet, die in der ukrainischen Stadt Butscha im Einsatz war. Nach Angaben des Kremls würdigte er die motorisierte Infanteriebrigade für besondere Verdienste, Heldentum und Tapferkeit. In Butscha waren während der Belagerung der nahegelegenen Hauptstadt Kiew schwere Gräueltaten verübt worden. Die Bilder der getöteten Zivilisten sorgten Anfang des Monats weltweit für Entsetzen. Insgesamt wurden mehr als 400 Leichen gefunden. Die Ukraine wirft Russland Kriegsverbrechen vor. Moskau bestreitet, etwas mit den Gräueltaten zu tun zu haben.
 

Menschenrechtsbeauftragte fordert Gleichbehandlung von Flüchtlingen

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, fordert, Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan und Syrien mit den Schutzsuchenden aus der Ukraine gleichzustellen. Geflüchtete aus der Ukraine hätten in Deutschland mehr Möglichkeiten, sagte die Grünen-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Im Gegensatz zu Flüchtlingen aus anderen Ländern dürften sie beispielsweise wohnen, wo sie wollten, und sofort arbeiten. Die Ungleichbehandlung sei das Ergebnis einer jahrelangen falschen Politik, beklagte Amtsberg. Dies müsse die derzeitige Regierungskoalition ändern.
 

US-Richterin hebt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln auf

In den USA gilt vorerst keine Maskenpflicht mehr in öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Bundesrichterin in Florida erklärte die Corona-Maßnahme für ungültig. In der Entscheidung heißt es, die nationale Gesundheitsbehörde CDC habe mit der entsprechenden Verfügung ihre Befugnisse überschritten. Zudem sei die Regelung nicht angemessen begründet worden. Die Maskenpflicht galt in den USA für Flugzeuge, Züge, U-Bahnen und Busse. Sie war erst kürzlich bis Anfang Mai verlängert worden. Das Weiße Haus und das Justizministerium können gegen die Entscheidung der Richterin Berufung einlegen.
 

Südafrika ruft wegen Überschwemmungen Notstand aus

Nach den verheerenden Überschwemmungen in Südafrika hat Präsident Cyril Ramaphosa den Notstand ausgerufen. Das Land erlebe eine humanitäre Katastrophe, die nach massiven und schnellen Hilfseinsätzen verlange, sagte der Staatschef in einer Fernsehansprache. Durch die Entscheidung werden weitere Finanzmittel zur Bewältigung der Folgen frei. Von den tagelangen Überschwemmungen war vor allem die östliche Küstenprovinz KwaZulu-Natal mit der Hafenstadt Durban betroffen. Inzwischen wurden mehr als 400 Todesopfer bestätigt, rund 50 Menschen werden noch vermisst.