Langsam gesprochene Nachrichten

19.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Europäische Forscher arbeiten mit Chinas Militär zusammen

Das chinesische Militär kooperiert in erheblichem Umfang mit europäischen Wissenschaftlern, um die Armee mit deren Wissen auszubauen. Diesen Schluss legt eine gemeinsame Recherche des gemeinnützigen Recherchezentrums CORRECTIV mit der niederländischen Investigativ-Plattform Follow the Money und neun weiteren europäischen Medien nahe, darunter die Deutsche Welle, Süddeutsche Zeitung und Deutschlandfunk. 30 Journalistinnen und Journalisten werteten mehr als 350.000 wissenschaftliche Studien aus den Jahren 2000 bis 2022 aus. Dass zivile Forschung offenbar auch für das Militär verwendet wird, ignorierten die Forschenden und Hochschulen hierzulande teils bewusst, heißt es. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung erklärt dazu, die Hochschulen seien unabhängige Einrichtungen. Der Grünen-Politiker Kai Gehring, Vorsitzender des Forschungsausschusses im Bundestag, fordert klare rote Linien bei Forschungskooperationen mit chinesischen Militäreinrichtungen. „Das halte ich für ethisch nicht vertretbar“, sagte Gehring.


Bundesverfassungsgericht urteilt über Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen

Inmitten der wiederaufkommenden Diskussion um eine allgemeine Corona-Impfpflicht verkündet das Bundesverfassungsgericht eine wichtige Entscheidung zum umstrittenen Infektionsschutzgesetz. Es geht um die Impfpflicht gegen COVID-19 für das Pflege- und Gesundheitspersonal. Im Eilverfahren im Februar hatten die Richter und Richterinnen in Karlsruhe diese zwar nicht beanstandet. Kritisch merkten sie aber an, dass im Gesetz nichts Genaueres zum Impf- und Genesenennachweis stehe. Es werde bloß auf eine Verordnung mit weiteren Verweisen auf Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts und des Robert Koch-Instituts (RKI) verwiesen.


Russland nutzt laut Baerbock Hunger als Kriegswaffe

Außenministerin Annalena Baerbock hat Russland vorgeworfen, die Blockade von Getreideexporten aus der Ukraine als Kriegswaffe einzusetzen. Russland habe einen Kornkrieg begonnen, der eine globale Nahrungsmittelkrise angefacht habe, sagte Baerbock bei einem von den USA abgehaltenen Außenministertreffen bei den Vereinten Nationen in New York. Moskau tue dies, indem es Häfen blockiere und Silos, Straßen, Eisenbahnen und Felder zerstöre. Dies passiere in einer Zeit, in der im Nahen Osten und in Afrika bereits Millionen Menschen durch Klimakrise, COVID-Pandemie und regionale Konflikte von Hunger bedroht seien.


Selenskyi bereitet Ukrainer auf längeren Krieg vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Verlängerung des Kriegsrechts um weitere 90 Tage bis zum 23. August angekündigt. In seiner abendlichen Videoansprache machte er zugleich den Menschen in den russisch besetzten Gebieten im Süden des Landes Hoffnung, dass die Ukraine sie befreien werde. Die Bestätigung des Gesetzentwurfs zur Verlängerung des Kriegsrechts durch das Parlament gilt als sicher. Präsidentenberater Oleksiy Arestowytsch rechtfertigte die Maßnahme. Man mache der Bevölkerung nur falsche Hoffnung, wenn das Kriegsrecht wie bisher immer nur um 30 Tage verlängert werde.


Nordsee soll zum "grünen Kraftwerk" werden

Deutschland will mit Dänemark, Belgien und den Niederlanden den Ausbau von Offshore-Windenergieanlagen in der Nordsee vorantreiben. Die Regierungschefs der vier Nordsee-Anrainer vereinbarten bei einem Treffen in der Stadt Esbjerg an der dänischen Küste, bis zum Jahr 2030 ihre Offshore-Leistung auf mindestens 65 Gigawatt zu vervierfachen. Bis 2050 soll die Leistung auf 150 Gigawatt erhöht und damit im Vergleich zu heute verzehnfacht werden. Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Bundeskanzler Olaf Scholz sprachen davon, dass die Nordsee das grüne Kraftwerk der EU werden solle.


Frankfurt gewinnt Fußball-Europa-League

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat das Finale der Europa League gegen die Glasgow Rangers gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner setzte sich im Stadion der spanischen Stadt Sevilla mit 5:4 im Elfmeterschießen durch. Nach der regulären Spielzeit hatte es nach Toren von Glasgows Joe Aribo und Eintracht-Angreifer Rafael Borré 1:1 gestanden. In der Verlängerung fielen keine weiteren Treffer. 42 Jahre nach dem Gewinn des UEFA-Pokals ist es der zweite internationale Titel in der Vereinsgeschichte der Hessen.