19.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Erdogan und Guterres warnen vor Atomkatastrophe in der Ukraine
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und UN-Generalsekretär Antonio Guterres haben nach ihrem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor der Gefahr eines "weiteren Tschernobyls" gewarnt. Der wiederholte Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja schürt seit Tagen die Sorgen vor einem nuklearen Zwischenfall. Guterres forderte erneut eine sofortige Entmilitarisierung des Kraftwerks. Jede mögliche Beschädigung der Anlage wäre "Selbstmord", warnte er. Das AKW Saporischschja ist seit Anfang März von russischen Truppen besetzt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, die Anlage zu beschießen.
Putin zum G20-Gipfel in Indonesien eingeladen
Russlands Präsident Wladimir Putin wird im November am G20-Gipfel auf Bali teilnehmen. Das bestätigte der indonesische Präsident Joko Widodo der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Kreml hatte die persönliche Teilnahme Putins bislang offen gelassen. Indonesien hält momentan den Vorsitz der Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer und sah sich dem Druck westlicher Staaten ausgesetzt, seine Einladung an Putin wegen der russischen Invasion in die Ukraine wieder zurückzuziehen. Mehrere Länder haben ihre Teilnahme infrage gestellt, sollte der russische Präsident persönlich erscheinen.
Außenministerin Baerbock erinnert an weltweiten Hilfsbedarf
Außenministerin Annalena Baerbock hat anlässlich des Welttages der humanitären Hilfe an die Verantwortung der Weltgemeinschaft für hilfsbedürftige Menschen erinnert. "Die Menschen weltweit zählen in ihrer größten Not auf unsere Hilfe - und es ist unsere Verantwortung als Weltgemeinschaft, sie nicht im Stich zu lassen". Menschen in Not zu helfen sei Teil "unseres Selbstverständnisses als Staat, für den die Menschenwürde über allem steht", so Baerbock. Sie fügte hinzu, das Auswärtige Amt stelle im laufenden Jahr 2,77 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung. Deutschland sei damit zweitgrößter humanitärer Geber der Welt.
Vor acht Jahren in Mexiko entführte Studenten für tot erklärt
Acht Jahre nach der Verschleppung von 43 Studenten in Mexiko hat die Regierung die jungen Männer für tot erklärt. Alle Hinweise deuteten auf diese "traurige Realität" hin, sagte der Staatssekretär für Menschenrechte, Alejandro Encinas. Bislang wurden nur Knochenfragmente von drei der Vermissten identifiziert. Die mexikanische Regierung hatte deshalb stets zugesagt, die Männer unter der Annahme zu suchen, dass sie noch leben. Korrupte Polizisten hatten die Studenten eines Lehrerseminars 2014 verschleppt und einem Verbrechersyndikat übergeben. Die Hintergründe der Tat sind immer noch nicht vollständig aufgeklärt.
Kanada verhängt vorläufiges Einfuhrverbot für Handfeuerwaffen
In Kanada tritt heute ein vorläufiges Einfuhrverbot für Handfeuerwaffen in Kraft. Der Minister für öffentliche Sicherheit, Marco Mendicino, begründet die Maßnahme damit, dass solche Waffen ausschließlich dafür genutzt würden, Menschen zu töten. Das Verbot gilt vorübergehend für Unternehmen und Privatpersonen, bis eine dauerhafte nationale Regelung verabschiedet wird. Kanada plant ein Gesetz, das den Besitz von Pistolen und Gewehren landesweit einfriert. Premierminister Justin Trudeau hatte diesen Schritt im Mai nach einem Schulmassaker im US-Bundesstaat Texas mit 21 Toten angekündigt.
Tote bei Unwettern in Frankreich, Italien und Österreich
Nach Wochen der Dürre sind Teile Europas von Stürmen und Gewittern heimgesucht worden. In Österreich kamen fünf Menschen durch umgestürzte Bäume ums Leben. In den Bundesländern Kärnten, Tirol und Steiermark musste der Zugverkehr vorübergehend eingestellt werden. Bei Unwettern auf der französischen Insel Korsika starben ebenfalls fünf Menschen. Böen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Kilometer pro Stunde zogen über die Insel, 45.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Auch aus der italienischen Toskana wurden zwei Tote gemeldet. Hier waren ebenfalls umstürzende Bäume die Todesursache.