Langsam gesprochene Nachrichten

19.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj: Griff zu iranischen Drohnen ist "Bankrott" des Kremls

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Einsatz iranischer Drohnen durch Russland eine "Bankrotterklärung" genannt. "Der russische Hilferuf an den Iran ist die Anerkennung des militärischen und politischen Bankrotts durch den Kreml", so Selenskyj in seiner jüngsten Videoansprache. Russland habe jahrzehntelang Milliarden Dollar in seinen militärisch-industriellen Komplex gesteckt, doch jetzt müsse es auf "ziemlich einfache Drohnen und Raketen" aus Teheran setzen. Die russische Armee hat in den vergangenen Tagen verstärkt Drohnen iranischer Bauart auf die Ukraine abgefeuert.
 

IAEA-Chef will Sicherheitszone um AKW Saporischschja vorantreiben

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, will sich nach eigenen Angaben weiter um die Einrichtung einer Sicherheitszone um das von Russland besetzte Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine bemühen. Es bestehe die Möglichkeit, dass er demnächst für entsprechende Verhandlungen in die Ukraine und nach Russland reise, sagte Grossi der Nachrichtenagentur Reuters. Die Gespräche über eine Sicherheitszone gelten als Schlüssel zur Entschärfung der Lage in der Region um das AKW Saporischschja. Das größte Kernkraftwerk Europas war im Verlauf des Ukraine-Kriegs wiederholt unter Beschuss geraten. Moskau und Kiew machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.
 

Bundeskabinett berät über Laufzeiten von Atomkraftwerken

Das Bundeskabinett berät an diesem Mittwoch über den von Kanzler Olaf Scholz angeordneten Weiterbetrieb der drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke. Durch eine Änderung des Atomgesetzes soll die rechtliche Grundlage dafür geschaffen werden, dass die Kraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland bis Mitte April nächsten Jahres laufen können. Nach dem Kabinett müssen noch Bundestag und Bundesrat zustimmen. Scholz hatte am Montag den befristeten Weiterbetrieb der Kernkraftwerke angekündigt. Vorangegangen war ein wochenlanger Streit in der Ampelkoalition.
 

Biden will weitere 15 Millionen Barrel aus strategischen Ölreserven freigeben

Angesichts der hohen Ölpreise will US-Präsident Joe Biden am Mittwoch die Freigabe von weiteren 15 Millionen Barrel aus den strategischen Ölreserven der USA bekannt geben. In einer Rede werde der US-Präsident zudem deutlich machen, dass noch weitere Freigaben möglich seien, sagte ein US-Regierungsvertreter in Washington. Die Ankündigung sorgte bereits für sinkende Preise im Handel mit der US-Rohölsorte West Texas Intermediate.
 

Nordkorea feuert weitere Artilleriegeschosse ab

Als Reaktion auf Militärübungen in Südkorea hat Nordkorea erneut zahlreiche Geschosse in die Gewässer entlang der Grenze zwischen beiden Ländern abgefeuert. Insgesamt habe der Norden mehr als 250 Artilleriegranaten abgeschossen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Die Geschosse fielen demnach in die sogenannten maritimen Pufferzonen, die vor einigen Jahren zur Reduzierung der andauernden Spannungen zwischen den beiden Staaten eingerichtet worden waren. Die Führung in Pjöngjang bestätigte die Abschüsse und sprach von einer "ernsten Warnung" an den Süden.
 

EU und Marokko wollen enger bei erneuerbaren Energien kooperieren

Die Europäische Union und Marokko streben eine engere Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien an. Der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Frans Timmermans und Marokkos Außenminister Nasser Bourita unterzeichneten in Rabat eine Absichtserklärung über eine "grüne Partnerschaft". Sie sieht "die Förderung des Übergangs zu einer CO2-neutralen Industrie durch Investitionen in grüne Technologie, erneuerbare Energieproduktion, nachhaltige Mobilität und saubere Industrieproduktion" vor. Laut Timmermans ist es die erste Vereinbarung dieser Art zwischen der EU und Marokko.