Langsam gesprochene Nachrichten

19.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Ägypten möchte Hilfslieferungen in Gazastreifen ermöglichen

Ägypten will schon bald Lastwagen mit humanitären Gütern über die Grenze in den Gazastreifen lassen. Zunächst sollten „bis zu 20 Laster“ den Grenzübergang Rafah passieren dürfen, berichtete US-Präsident Joe Biden nach einem Telefonat mit dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi. Danach könnten möglicherweise weitere Hilfslieferungen folgen. Vertreter der Vereinten Nationen würden sich um die Verteilung der Güter kümmern. Sollte die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas die Lieferungen konfiszieren, würden die Lieferungen wieder eingestellt, betonte Biden.
 

Geheimdienstkreise weisen Darstellung der Hamas zurück

Nach der tödlichen Explosion auf einem Krankenhausgelände in Gaza-Stadt herrscht weiter Unklarheit über die Opferzahlen. Bei dem Vorfall habe es nicht 200 oder gar 500 Tote gegeben, sondern eher „ein paar Dutzend“, heißt es aus europäischen Geheimdienstkreisen. Auch sei Israel „wahrscheinlich nicht“ für die Detonation verantwortlich – darauf deuteten den Geheimdiensten vorliegende „ernsthafte Spuren“ hin. Die Hamas hatte mehr als 470 Todesopfer gemeldet und Israel dafür die Schuld zugewiesen. Die israelische Armee beschuldigte hingegen die Palästinensermiliz „Islamischer Dschihad“.

Erneute Festnahme einer ausländischen Journalistin in Russland

In der russischen Stadt Kasan ist eine US-russische Journalistin festgenommen worden. Alsu Kurmasheva werde zur Last gelegt, sich nicht „als ausländische Agentin“ gemeldet zu haben, erklärte ihr Arbeitgeber Radio Free Europe/Radio Liberty. Der Journalistin drohten bis zu fünf Jahre Haft, erklärte der US-finanzierte Sender und forderte eine umgehende Freilassung. Wer in Russland als „ausländischer Agent“ gelistet ist, muss mit zahlreichen Nachteilen rechnen. Die Organisationen, Medien und Personen in dem Register unterliegen einer verstärkten Aufsicht über ihre Finanzen. Es ist nicht die erste Festnahme eines US-Medienvertreters in Russland in diesem Jahr: Im März war der Reporter des „Wall Street Journal“ Evan Gershkovich wegen angeblicher Spionage festgenommen worden.
 

USA planen Lockerungen der Sanktionen gegen Venezuela

Die USA haben angekündigt, ihre Sanktionen gegen Venezuela teilweise zu lockern. Als Reaktion auf die demokratischen Entwicklungen im Land habe das US-Finanzministerium unter anderem Genehmigungen für Transaktionen im venezolanischen Öl- und Gassektor und im Goldsektor erteilt“, hieß es aus dem US-Finanzministerium. Hintergrund der geplanten Sanktionslockerung: Am Dienstag hatten Regierung und Opposition in Venezuela die seit fast einem Jahr auf Eis liegenden Gespräche wieder aufgenommen und eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der im Jahr 2024 Präsidentschaftswahlen in dem Land abgehalten werden sollen.
 

Wieder keine Mehrheit für „Speaker“-Kandidat der Republikaner

Die Hängepartie um die Nachbesetzung des mächtigen Chefpostens im US-Repräsentantenhaus geht weiter. Der erzkonservative Republikaner Jim Jordan scheiterte bei der Wahl zum Vorsitzenden der Kongresskammer auch im zweiten Anlauf. Aufgrund von etlichen Gegenstimmen aus seiner eigenen Fraktion verfehlte der Vertraute des früheren US-Präsidenten Donald Trump erneut die nötige Mehrheit. Das Repräsentantenhaus ist damit vorerst weiter politisch größtenteils lahmgelegt. Denn bis ein neuer „Speaker“ bestimmt ist, liegt die Gesetzgebungsarbeit dort weitgehend brach.
 

Die Gründung einer neuen Partei in Deutschland rückt wohl näher

Die populäre Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat sich laut übereinstimmenden Medienberichten endgültig zur Gründung einer eigenen Partei entschlossen. Bereits kommende Woche werde die 54-Jährige einen Verein namens „BSW – für Vernunft und Gerechtigkeit“ öffentlich vorstellen, heißt es. Dazu wolle sie am Montag eine Pressekonferenz in Berlin geben. Das Kürzel BSW soll für „Bündnis Sahra Wagenknecht“ stehen. Das Vorhaben weckt großes Interesse, weil eine Wagenknecht-Partei die politische Landschaft in Deutschland grundlegend verschieben könnte. Meinungsforscher räumen ihr ein hohes Wählerpotenzial ein.