Langsam gesprochene Nachrichten

20.02.2025 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der DW von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Strafprozess gegen Yoon in Südkorea begonnen

In Südkorea hat der Strafprozess gegen den entmachteten Präsidenten Yoon Suk Yeol begonnen. Yoon ist wegen „Aufruhrs“ angeklagt, die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dessen Rädelsführer zu sein. Im Falle einer Verurteilung droht dem 64-Jährigen lebenslange Haft oder die Todesstrafe. Yoon hatte Anfang Dezember wegen eines Haushaltsstreits das Kriegsrecht in Südkorea ausgerufen und das ostasiatische Land damit in eine politische Krise gestürzt. Er nahm an der Anhörung im zentralen Bezirksgericht von Seoul teil, äußerte sich selber jedoch nicht. Zudem berät parallel zu dem Strafverfahren das südkoreanische Verfassungsgericht darüber, ob Yoon formell seines Amtes enthoben werden soll.
 

Trump sieht Russland bei Friedensverhandlungen deutlich im Vorteil

US-Präsident Donald Trump sieht Russland bei möglichen Verhandlungen zum Kriegsende in der Ukraine im Vorteil. Die Führung in Moskau wolle, dass der Krieg ende, sagte Trump vor Reportern. Aber sie habe „die Karten in der Hand“, weil Russland schon viele Gebiete eingenommen habe. Zudem erweiterte Trump seine heftige Kritik an der Ukraine in den vergangenen Tagen nun auch beim Thema Wirtschaft: Bei einer Veranstaltung in Miami warf er Kyjiw den angeblich plötzlichen Bruch einer Vereinbarung vor allem zu Seltenen Erden vor. Diese sei von der Ukraine vor zwei Tagen aufgekündigt worden, erklärte der US-Präsident, wurde jedoch nicht konkreter. Dagegen verzichtete der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj auf weitere Kritik an Trump und erklärte in seiner täglichen Videobotschaft nur, dass er weiter an guten Beziehungen zu den Vereinigten Staaten interessiert sei.
 

Dänemark gibt Milliarden mehr für Aufrüstung aus

Dänemark will seinen Verteidigungshaushalt für dieses und das kommende Jahr um insgesamt umgerechnet 6,8 Milliarden Euro aufstocken. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen begründete dies in Kopenhagen mit einer gewachsenen Bedrohung durch ein aggressives Russland. Nach ihren Angaben braucht der NATO-Mitgliedstaat vor allem Luftabwehrsysteme. Mit den geplanten Haushaltserhöhungen sollen die dänischen Verteidigungsausgaben auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Die bisherige NATO-Zielvorgabe liegt bei mindestens zwei Prozent. US-Präsident Donald Trump fordert von den Verbündeten jedoch Verteidigungsausgaben von jeweils fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
 

300.000 Menschen aus Ukraine arbeiten in Deutschland

Fast 300.000 Menschen aus der Ukraine gehen drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen ihr Land einer Arbeit in Deutschland nach. Darunter sind 245.200 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Rund die Hälfte arbeitet als Fachkraft. Vor Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 arbeiteten laut Arbeitsagentur rund 65.500 Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland. Den aktuellsten Zahlen aus dem November zufolge sind es mittlerweile 296.000. Sie haben den Angaben nach häufig Jobs in der Industrie, im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen und in der Gastronomie
 

Klage von Klima-Aktivisten gegen Schweden abgewiesen

Der Oberste Gerichtshof von Schweden hat eine Sammelklage von rund 300 jungen Klima-Aktivisten gegen den schwedischen Staat abgewiesen. Er begründete seine Entscheidung damit, dass es nicht Sache der Gerichte sei, darüber zu entscheiden, ob die Regierung oder das Parlament bestimmte Maßnahmen ergreifen sollten. Die Aktivisten, darunter auch Greta Thunberg, hatten ihre Klage mit einer angeblichen Untätigkeit bei den Bemühungen gegen den Klimawandel begründet. Der Kampf gegen den Klimawandel wird seit Jahren weltweit zunehmend vor Gerichten ausgetragen. In den Niederlanden hatten Umweltschützer mit einer solchen Klage gegen den Staat 2019 einen spektakulären Erfolg errungen. Der Oberste Gerichtshof wies damals die Regierung in Den Haag an, die Treibhausgas-Emissionen bis Ende 2020 um mindestens 25 Prozent zu reduzieren.
 

Google zahlt Italien mehr als 300 Millionen Euro

Der US-Internetkonzern Google zahlt 326 Millionen Euro an Italien in einem seit Jahren dauernden Steuerstreit. Der Konzern überwies die Summe bereits an den italienischen Fiskus, wie die Staatsanwaltschaft Mailand mitteilte. Der Internet-Konzern bestätigte die außergerichtliche Einigung. Zugleich kündigte die Staatsanwaltschaft an, die Einstellung des Verfahrens wegen Steuerhinterziehung gegen die irische Konzerntochter Google Ireland Limited zu beantragen. In dem Streit ging es um Vorwürfe, wonach der US-Konzern über Irland versucht haben soll, um Steuerzahlungen in Italien herumzukommen.