Langsam gesprochene Nachrichten

20.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Kuleba: Wir werden mit Schaufeln kämpfen

Die Ukraine würde auch im Falle eines Endes westlicher Waffenlieferungen den Kampf gegen Russland weiterführen. "Wenn wir keine Waffen erhalten, in Ordnung, dann werden wir mit Schaufeln kämpfen, aber wir werden uns verteidigen, denn dieser Krieg ist ein Krieg um unsere Existenz", betonte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in der ARD. Niemand im Westen solle glauben, dass die Ukraine ohne Waffenlieferungen eher zu Zugeständnissen bereit wäre. Der Außenminister sagte weiter, sein Land habe deutlich weniger Waffen als Russland zur Verfügung. Man könne den Krieg nicht mit einem solchen Ungleichgewicht gewinnen.
 

Von der Leyen rechnet fest mit EU-Kandidatenstatus für Ukraine

Kurz vor dem EU-Gipfel in Brüssel hat sich EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen davon überzeugt gezeigt, dass die Ukraine den Kandidatenstatus bekommen wird. Sie gehe fest von einem positiven Bescheid aus, sagte von der Leyen in der ARD. Am Donnerstag und Freitag beraten die 27 EU-Staaten in Brüssel über die Empfehlung der EU-Kommission, die Ukraine zum Kandidaten für einen EU-Beitritt zu ernennen. Doch die Mitgliedsländer haben bislang keine einheitliche Linie dazu. Österreichs Regierung etwa will, dass auch Bosnien-Herzegowina den Kandidatenstatus bekommt. Rumänien will Georgien mit ins Boot holen.
 

Macron-Lager verliert absolute Mehrheit im Parlament

In der zweiten und entscheidenden Runde der Parlamentswahl in Frankreich hat das Mitte-Lager Ensemble von Präsident Emmanuel Macron die absolute Mehrheit klar verfehlt. Die Liberalen kommen nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf 245 der 577 Sitze in der Nationalversammlung. Das erst vor Kurzem gegründete links-grüne Bündnis Nupes - angeführt von Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon - wird mit 131 Mandaten im Parlament vertreten sein. Ebenfalls einen spektakulären Zuwachs verbucht die rechtspopulistische Partei Rassemblement National von Marine Le Pen. Sie kommt auf 89 Sitze und wird drittstärkste Kraft. Die traditionelle Volkspartei der Republikaner plus deren Verbündete erhalten nur noch 61 Mandate.
 

Ex-Guerillakämpfer wird Präsident in Kolumbien

Der ehemalige Guerillero Gustavo Petro hat die Stichwahl um das Präsidentenamt in Kolumbien gewonnen. Der frühere Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá liegt nach Auszählung fast aller Stimmen bei gut 50 Prozent, wie das Wahlamt mitteilte. Sein Kontrahent, der Millionär und Immobilien-Unternehmer Rodolfo Hernández, kommt auf 47 Prozent. Er gestand seine Niederlage ein. Damit zieht erstmals in der jüngeren Geschichte Kolumbiens ein bekennender Linker in den Präsidentenpalast in Bogotá ein. Petro will nach eigenen Worten das Land befrieden, die Ausbeutung von Rohstoffen bremsen, den Tourismus fördern und Unternehmen stärker besteuern.
 

Mehr als 100 Zivilisten in Äthiopien erschossen

In Ostafrikas Vielvölkerstaat Äthiopien hat es einen schweren Angriff auf Zivilisten gegeben. Augenzeugen berichteten von mehr als 100 Toten im größten Bundesstaat Oromia. Bewaffnete Männer hätten vor allem Angehörige der Volksgruppe der Amharer erschossen. Der Angriff habe sich nahe der Stadt Gimbi ereignet und gegen mehrere umliegende Dörfer gerichtet. Die Regionalregierung in Oromia bestätigte die blutige Attacke und machte die Rebellengruppe Oromo-Befreiungsarmee (OLA) dafür verantwortlich. Ein Rebellensprecher wies die Anschuldigung zurück.
 

AfD-Parteitag endet im Streit

Die rechtspopulistische AfD hat ihren Bundesparteitag nach einem erbitterten Streit um eine Europa-Resolution vorzeitig beendet. Zuvor hatten die Delegierten mehr als zwei Stunden kontrovers über eine Resolution unter dem Titel "Europa neu denken" diskutiert. Darin wurde die Auflösung der EU sowie eine Annäherung an Russland gefordert, ohne den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zu benennen - es war lediglich von einem "Ukraine-Konflikt" die Rede. Nachdem keine Einigung auf ein gemeinsames Papier gefunden werden konnte, beendeten die Delegierten das Treffen. Verschiedene Themen, die noch auf der Tagesordnung standen, wurden nicht mehr behandelt.
 

Formel 1: Verstappen siegt auch in Kanada

Formel-1-Rennfahrer Max Verstappen hat mit dem Sieg beim Großen Preis von Kanada seine WM-Führung weiter ausgebaut. Der amtierende Weltmeister setzte sich auf seinem Red Bull in Montréal knapp vor Ferrari-Fahrer Carlos Sainz und Lewis Hamilton im Mercedes durch. Im neunten Saisonlauf war es bereits der sechste Sieg für Verstappen. Ferrari-Star Charles Leclerc konnte sich von Startplatz 19 aus nur auf Rang fünf verbessern. Mick Schumacher wurde von einem Defekt an seinem Haas früh gestoppt und für Sebastian Vettel im Aston Martin war nicht mehr als Rang zwölf drin.