Langsam gesprochene Nachrichten

20.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Differenzen beim Dreiergipfel im Iran

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat bei einem Gipfeltreffen mit seinen Kollegen aus Russland und dem Iran, Wladimir Putin und Ebrahim Raisi, seine Drohung untermauert, neue Militäraktionen gegen kurdische Gruppen in Syrien zu starten. "Wir werden unseren Kampf gegen Terroristen in Kürze fortsetzen", sagte Erdogan in Teheran und forderte von den beiden anderen Präsidenten dafür Unterstützung ein. Der Iran, der ebenso wie Russland im Syrien-Konflikt auf der Seite der Regierung in Damaskus steht, warnte eindringlich vor einem solchen Schritt. Es könne nur eine politische Lösung geben, sagte Präsident Raisi.
 

Putin warnt vor weiter sinkenden Gaslieferungen

Kremlchef Wladimir Putin hat Europa vor weiter sinkenden Gaslieferungen aus Russland gewarnt. Sollte die in Kanada reparierte Turbine für die Pipeline Nord Stream 1 nicht bald in seinem Land ankommen, werde die tägliche Liefermenge noch stärker fallen, sagte Putin bei seinem Besuch in Teheran. Zugleich verwies er als Alternative auf die Pipeline Nord Stream 2, die in Betrieb genommen werden könnte. Derzeit ist die mehr als 1200 Kilometer lange Nord Stream 1 wegen alljährlicher Wartungsarbeiten völlig stillgelegt. Planmäßig sollen diese am Donnerstag beendet sein.
 

Türkische Justiz bestätigt Austritt der Türkei aus Istanbul-Konvention

Die türkische Justiz hat den Austritt der Türkei aus der internationalen Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt bestätigt. Das Oberste Verwaltungsgericht des Landes entschied mit drei zu zwei Stimmen, dass Präsident Recep Tayyip Erdogan das Recht hatte, diesen Schritt per Dekret im vorigen Jahr anzuordnen. Ein Bündnis aus Oppositionsparteien, Anwälten und Menschenrechtsaktivisten hatte dagegen geklagt. Die beiden abweichenden Richter erklärten in einer separaten Stellungnahme, sie seien der Meinung, dass Erdogan mit seinem Vorgehen seine Kompetenzen überschritten habe. Die größte türkische Oppositionspartei CHP kündigte Berufung an.

Parlament Sri Lankas wählt Nachfolger für Rajapaksa

Das Parlament von Sri Lanka wählt an diesem Mittwoch einen Nachfolger für den zurückgetretenen Präsidenten Gotabaya Rajapaksa. Drei Kandidaten bewerben sich, als Favorit gilt der derzeitige Regierungschef und Übergangspräsident Ranil Wickremesinghe. Der südasiatische Inselstaat erlebt derzeit eine massive Wirtschaftskrise und Massenproteste. Rajapaksa war deshalb am 9. Juli außer Landes geflohen. Von Singapur aus erklärte er später seinen Amtsverzicht. Sein Mandat hätte regulär im November 2024 geendet. Auch die Amtszeit des künftigen Staatschefs von Sri Lanka ist auf diesen Zeitraum begrenzt.
 

US-Repräsentantenhaus stimmt für Gesetz zum Schutz der Homo-Ehe

Das US-Repräsentantenhaus hat dafür gestimmt, das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehen per Bundesgesetz zu schützen. Für die Vorlage gab es eine breite Mehrheit von 267 Ja-Stimmen bei 157 Gegenstimmen. Neben allen Abgeordneten der Demokratischen Partei von Präsident Joe Biden votierten auch 47 Abgeordnete der oppositionellen Republikaner für den Gesetzestext. Hintergrund sind Befürchtungen der Demokraten, dass der Oberste Gerichtshof des Landes nach dem Recht auf Abtreibung auch die Homo-Ehe kippen könnte. Im Senat, der zweiten Kongresskammer, werden dem Gesetz allerdings wenig Erfolgsaussichten eingeräumt.
 

Chaos an Flughäfen bleibt vorerst 

Passagiere müssen sich an Deutschlands Flughäfen weiter auf lange Wartezeiten, Verspätungen und Flugausfälle einstellen. Die Situation stabilisiere sich zwar, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel. Allerdings beginnen in den nächsten Tagen in fünf weiteren Bundesländern die Sommerferien. Laut Beisel kann erst ab Oktober mit Verbesserungen gerechnet werden, dann sei die Hauptreisezeit vorbei.