20.09.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Zivilisten werden aus Berg-Karabach in Sicherheit gebracht
Nach dem Beginn eines großangelegten aserbaidschanischen Militäreinsatzes in der überwiegend von Armeniern bewohnten Kaukasus-Region Berg-Karabach sind nach armenischen Angaben mehr als 7000 Zivilisten aus 16 Ortschaften in Sicherheit gebracht worden. Das Verteidigungsministerium in Aserbaidschans Hauptstadt Baku teilte mit, der Militäreinsatz diene dazu, den nach dem letzten Berg-Karabach-Krieg 2020 im Waffenstillstand festgeschriebenen Rückzug armenischer Truppen aus dem Gebiet durchzusetzen. Nach Angaben lokaler Behörden wurden durch aserbaidschanischen Beschuss mindestens 25 Menschen getötet.
Bundeskanzler warnt vor Schein-Frieden in der Ukraine
Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat sich in seiner Rede bei der UN-Generaldebatte in New York hinter die internationalen Bemühungen um Frieden in der Ukraine gestellt. Zugleich müsse die Welt sich vor Schein-Lösungen hüten, die Frieden lediglich im Namen trügen, mahnte Scholz. Denn Frieden ohne Freiheit heiße Unterdrückung. Frieden ohne Gerechtigkeit nenne man Diktat. Das müsse nun endlich auch Moskau verstehen. Kremlchef Wladimir Putin forderte der Kanzler erneut auf, den Krieg zu beenden. Russland sei für diesen Krieg verantwortlich. Und es sei Russlands Präsident, der ihn mit einem einzigen Befehl jederzeit beenden könne.
Taliban sollen wegen Diskriminierung Rechenschaft ablegen
Die in Afghanistan regierenden Taliban sollten nach dem Willen Deutschlands und elf weiterer Länder wegen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen zur Rechenschaft gezogen werden. Seit die radikalen Islamisten im August 2021 an die Macht zurückgekehrt seien, würden Frauen und Mädchen mit einer Reihe von Erlassen langsam aber sicher aus dem öffentlichen Leben entfernt, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung, die das Auswärtige Amt in Berlin veröffentlichte. Die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Frauen und Mädchen seien verheerend. Zu den Unterzeichnern gehören acht EU-Staaten.
UN-Hochsee-Schutzabkommen zur Unterzeichnung bereit
Nach jahrelangem Ringen liegt das erste internationale Hochsee-Schutzabkommen von diesem Mittwoch an zur Unterzeichnung bereit. Für Deutschland werden Umweltministerin Steffi Lemke und Außenministerin Annalena Baerbock das UN-Abkommen in New York unterzeichnen. Mit dem Vertrag sind erstmals Schutzgebiete außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszonen einzelner Staaten vorgesehen. Dies ist wichtig, weil sich mehr als 60 Prozent der Meeresgebiete außerhalb dieser Zonen befinden. Die Meeresökosysteme erzeugen etwa die Hälfte des Sauerstoffs, den die Menschen zum Atmen brauchen. Zudem absorbieren sie eine große Menge an klimaschädlichem Kohlendioxid.
Charles und Camilla zu Staatsbesuch in Frankreich
König Charles III. und Camilla beginnen an diesem Mittwoch einen dreitägigen Staatsbesuch in Frankreich. Stationen des britischen Monarchenpaares sind Paris und Bordeaux. Zum Auftakt werden Charles und Camilla am Pariser Triumphbogen empfangen. Später ist ein Treffen mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron vorgesehen. Dabei soll es auch um die Lage im Sahel und in der Ukraine sowie um die Themen Klima und Biodiversität gehen. Am Abend folgt dann ein Staatsbankett im Schloss Versailles. Eigentlich sollte der Besuch des Königspaares bereits im März stattfinden, wurde aber wegen der heftigen Proteste gegen Macrons Rentenreform verschoben.
London stellt bankrotte Großstadt Birmingham unter Aufsicht
Die britische Regierung entsendet eine Kommission, um die zahlungsunfähige Millionenstadt Birmingham auf Konsolidierungskurs zu bringen. Anfang September hatte sich die Stadt faktisch für pleite erklärt. Der von der oppositionellen Labour-Partei geführte Stadtrat sei seinen Pflichten nicht ausreichend nachgekommen, begründete die Regierung des konservativen Premiers Rishi Sunak den Schritt. Laut BBC klafft ein Loch von umgerechnet mehr als 100 Millionen Euro im Haushalt. Auch ein kostspieliges Gerichtsurteil zur finanziellen Gleichbehandlung weiblicher städtischer Mitarbeiter setzt die Stadt finanziell unter Druck.