20.11.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Macron beklagt hohe Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zum Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen aufgerufen. In einem Telefonat mit Netanjahu habe Macron beklagt, dass es bei dem israelischen Militäreinsatz in dem Palästinensergebiet „zu viele zivile Opfer“ gebe, teilte der Elysée-Palast in Paris mit. Er habe den Premier an die Notwendigkeit erinnert, „zwischen Terroristen und der Bevölkerung zu unterscheiden“. Macron bekräftigte in dem Gespräch demnach auch seine Forderung nach einer „sofortigen humanitären“ Kampfpause, die zu einem Waffenstillstand führen müsse.
Huthi-Rebellen kapern Frachtschiff vor dem Jemen
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ein israelisches Schiff im Roten Meer gekapert. Die Rebellen hätten das Schiff beschlagnahmt und an die jemenitische Küste gebracht, erklärte der Militärsprecher der Huthis, Yahya Saree, im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. Das israelische Militär wies die Darstellung umgehend zurück und erklärte auf X, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff. Die Huthi-Rebellen sehen sich als Teil der selbsternannten „Achse des Widerstands“ gegen Israel, zu der auch weitere vom Iran unterstützte Gruppen wie die radikalislamische Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz gehören.
Ultraliberaler gewinnt Präsidentenwahl in Argentinien
Der ultraliberale Populist Javier Milei wird nächster Präsident Argentiniens. Er setzte sich in der Stichwahl mit knapp 56 Prozent der Stimmen gegen den bisherigen Wirtschaftsminister Sergio Massa durch. In seiner Siegesrede versprach Milei den „Wiederaufbau“ der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas. Im Wahlkampf hatte der 53-Jährige erklärt, er wolle die öffentlichen Ausgaben – so wörtlich – „mit der Kettensäge“ kürzen, die Zentralbank abschaffen und den argentinischen Peso durch den US-Dollar ersetzen. Argentinien steckt derzeit in einer tiefen Wirtschaftskrise. Rund 40 Prozent der Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze.
Studie beklagt Nahrungsmangel bei Neugeborenen
Weltweit leiden immer mehr Kinder laut einer neuen Studie bereits ab ihrer Geburt an Hunger. Mehr als 17 Millionen Kinder würden dieses Jahr in eine Situation hineingeboren, in der sie oder ihre stillenden Mütter nicht genug zu essen hätten, ergab eine Analyse der Organisation Save the Children. Demnach nahm die Zahl der von Nahrungsmangel betroffenen Neugeborenen binnen zehn Jahren um mehr als ein Fünftel zu. Damit sei das Erreichen des UN-Nachhaltigkeitsziels, die Welt bis 2030 von Hunger zu befreien, in sehr weite Ferne gerückt, erklärte Save the Children anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte am 20. November.
Keine Einigung für ein weltweites Plastikabkommen
Die Verhandlungen über ein internationales Abkommen zur Eindämmung von Plastikmüll sind ohne Einigung in entscheidenden Punkten zu Ende gegangen. Bei den einwöchigen Gesprächen am Hauptsitz des UN-Umweltprogramms (UNEP) in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sperrten sich insbesondere die Vertreter der Erdölförderländer Iran, Saudi-Arabien und Russland dagegen, eine Einschränkung der Plastikherstellung zu fördern. Rund 60 Staaten hatten hingegen ein Vertragswerk gefordert, in dem bestimmte Plastikprodukte durch Verbote aus dem Markt genommen werden – und das Regeln zur Einschränkung des Plastikverbrauchs enthält.
Reiche leben extrem klimaschädlicher als arme Menschen
Der extreme Konsum der Reichen und Superreichen beschleunigt laut der Entwicklungsorganisation Oxfam die Erderwärmung in extremer Weise. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung verursachte 2019 so viele klimaschädliche Treibhausgase wie die fünf Milliarden Menschen, die die ärmeren zwei Drittel ausmachen, wie es in einem Oxfam-Bericht heißt. Ursache sind unter anderem häufigere Flugreisen, größere Häuser sowie insgesamt mehr klimaschädlicher Konsum – im Extremfall in Form von Luxusvillen, Megajachten und Privatjets. Oxfam legte die Studie im Vorfeld der am 30. November in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten beginnenden UN-Weltklimakonferenz COP28 vor.
Ehemalige First Lady der Vereinigten Staaten gestorben
Rosalynn Carter ist tot. Die Ehefrau des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter starb in ihrem Haus in Plains im US-Bundesstaat Georgia „friedlich im Kreise ihrer Familie“, wie das Carter Center mitteilte. Sie wurde 96 Jahre alt. Rosalynn und Jimmy Carter, der im Oktober seinen 99. Geburtstag feiern konnte, waren seit 1946 verheiratet. Nach ihrer Zeit im Weißen Haus, die von 1977 bis 1981 dauerte, setzte sich Rosalynn Carter zusammen mit ihrem Mann für Menschenrechte, Demokratie und Gesundheitsfragen in aller Welt ein.