Langsam gesprochene Nachrichten

20.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

EU-Energieminister einigen sich nach monatelangem Streit auf Gaspreisdeckel

Nach monatelangem Ringen haben die EU-Energieminister einen Gaspreisdeckel beschlossen. Danach kann dieser vom 15. Februar an ab einem Preis von 180 Euro pro Megawattstunde ausgelöst werden. Deutschland stimmte nach Angaben von drei EU-Vertretern für den Kompromissvorschlag. Die Bundesregierung hatte lange Bedenken gegen ein solches Vorgehen geäußert. Befürchtet wurde, dass bei einem Deckel nicht genug Flüssigerdgas nach Europa kommen könnte. Bei einem Mangel würden dann Verteilungskämpfe unter den Staaten ausbrechen, die die EU vor eine Zerreißprobe stellen könnten.
 

Untersuchungsausschuss fordert Trump-Anklage

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das US-Kapitol Anfang 2021 will den früheren Präsidenten Donald Trump vor Gericht bringen. Das Gremium sprach sich bei seiner letzten öffentlichen Sitzung in Washington einstimmig dafür aus, strafrechtliche Schritte gegen Trump einzuleiten. Eine entsprechende Empfehlung ging an das Justizministerium, das letztlich über eine Anklage entscheidet. Der Ausschuss hielt Trump unter anderem den schwerwiegenden Straftatbestand der Aufruhr vor. Damit solle nur seine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024 verhindert werden, mutmaßte Trump.
 

Weinstein muss mit weiterer Haftstrafe rechnen

Im Strafprozess gegen Harvey Weinstein haben die Geschworenen in Kalifornien den früheren US-Filmmogul wegen Sexualverbrechen in drei Anklagepunkten, darunter Vergewaltigung, für schuldig befunden. In einem Punkt wurde er freigesprochen, in drei weiteren Punkten gab es keine Einigung, wie die Jury dem Gericht in Los Angeles mitteilte. Der einstige Hollywood-Produzent verbüßt bereits eine 23-jährige Haftstrafe, nachdem er 2020 in New York wegen Vergewaltigung und schwerer sexueller Nötigung verurteilt wurde. Der Fall Weinstein hatte 2017 die "MeToo"-Bewegung mit ausgelöst.
 

Selenskyj zieht blutige Bilanz des Ukraine-Kriegs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von hohen Verlusten der russischen Armee im Krieg gegen sein Land berichtet. Bisher seien schon knapp 99.000 russische Soldaten getötet worden, in wenigen Tagen würden es 100.000 werden, sagte Selenskyj in seiner jüngsten Videoansprache. Die Verantwortlichen in Moskau führten Krieg und verschwendeten Menschenleben. Und das nur, weil eine Gruppe im Kreml Fehler nicht einzugestehen wisse, sagte der Staatschef. Russland hatte das Nachbarland am 24. Februar angegriffen. Der heutige Dienstag ist exakt der 300. Kriegstag.
 

Deutschland will Luftabwehr der Slowakei stärken

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat der an die Ukraine grenzenden Slowakei weitere Hilfe bei der Luftverteidigung zugesagt. Die Ministerin bot dem NATO-Partner das Abwehrsystem "Mantis" an, wie bei einem Besuch Lambrechts in Bratislava mitgeteilt wurde. Dort übergab sie ihrem Kollegen Jaroslav Nad auch den ersten von 15 älteren Leopard-2-Panzern aus deutschen Industriebeständen im Zuge eines sogenannten Ringtauschs. Die Slowakei hat der Ukraine im Gegenzug Schützenpanzer sowjetischer Bauart zum Kampf gegen russische Truppen geliefert.
 

17 mutmaßliche Islamisten in Libyen zum Tode verurteilt

In Libyen sind 17 mutmaßliche Anhänger der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" zum Tode verurteilt worden. Gegen zwei weitere Angeklagte verhängte das Gericht in Tripolis lebenslange Haftstrafen. 14 Beschuldigte wurden zu geringeren Gefängnisstrafen verurteilt. Die Nationalität der Betroffenen wurde nicht genannt. Die 17 Männer seien wegen bewaffneter Angriffe in und um Sabratha im Nordwesten Libyens schuldig gesprochen worden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Angeklagten hätten insgesamt 53 Menschen getötet, öffentliche Gebäude zerstört und dutzende Menschen verschwinden lassen.
 

Wertvolle Benin-Bronzen zurück in Nigeria

Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat die Rückgabe geraubter Kunstschätze an Nigeria als - so wörtlich - "laute Entschuldigung" bezeichnet. Auch Deutschland habe eine koloniale Geschichte, die aufgearbeitet werden müsse, sagte sie der Deutschen Welle. Die sogenannten Benin-Bronzen, die Roth und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock heute persönlich in der nigerianischen Hauptstadt Abuja überreichen werden, gehörten bisher zu Beständen von Museen in Berlin, Hamburg, Köln, Dresden, Leipzig und Stuttgart.