21.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Russland liefert wieder Gas über Nord Stream 1
Nach der Wartung von Nord Stream 1 ist am Morgen die Gaslieferung durch die deutsch-russische Gaspipeline wieder angelaufen. Es fließe wieder Gas, sagte ein Sprecher der Nord Stream AG der Deutschen Presse-Agentur. Bis die volle Transportleistung erreicht sei, werde es einige Zeit dauern. Seit Juni hat Russlands staatlicher Energieriese Gazprom die Gaslieferungen nach Deutschland um mehr als die Hälfte reduziert. Später wurde die mehr als 1200 Kilometer lange Pipeline zudem wegen alljährlicher Wartungsarbeiten völlig stillgelegt.
Baerbock zeigt sich im DW-Interview unbeeindruckt von russischen Drohungen
Außenministerin Annalena Baerbock hat scharf auf russische Ankündigungen reagiert, weitere Gebiete in der Ukraine anzugreifen. Russland benutze jedes Mal ein anderes Argument, sagte Baerbock in Hannover der Deutschen Welle. Es handele sich also nur um eine neue Propaganda der russischen Seite. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor mit Blick auf die Versorgung der Ukraine mit westlichen Waffen erklärt, der Militäreinsatz solle auf Ziele in der Westukraine ausgeweitet werden. Baerbock versprach der Ukraine weitere Unterstützung aus Deutschland. Sie nannte in dem Zusammenhang Hilfe bei der Entminung von Städten, der Versorgung von Flüchtlingen sowie im medizinischen Bereich.
Regierung Draghi vor dem Aus
Italiens Ministerpräsident Mario Draghi will erneut zurücktreten, weil er keine Möglichkeit zum Weiterregieren sieht. In der Abgeordnetenkammer in Rom kündigte er an, Staatschef Sergio Matarella seinen Entschluss mitzuteilen. Der 74 Jahre alte Regierungschef verpasste am Mittwochabend im Senat, der kleineren der beiden Parlamentskammern, bei einem Vertrauensvotum sein Ziel, eine breite Zustimmung seiner Regierungsparteien zu erhalten. Die linkspopulistische Fünf-Sterne-Bewegung, die rechtspopulistische Lega und die konservative Forza Italia stimmten nämlich nicht mit ab.
Biden will Kampf gegen Klimawandel mit Dekreten vorantreiben
Inmitten der Hitzewellen in Europa und den USA hat der amerikanische Präsident Joe Biden neue Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise ergriffen. Biden präsentierte mehrere Dekrete, für die er keine Mehrheiten im Kongress braucht. So sollen 2,3 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt werden, damit Gemeinden sich künftig gegen Hitze, Trockenheit oder Überschwemmungen wappnen können. Außerdem sollen Mittel für effektivere Klimaanlagen bereitgestellt und neue Windkraftanlagen an der Atlantikküste und im Golf von Mexiko errichtet werden. Anders als von Parteifreunden gefordert, rief Biden aber noch nicht den Klima-Notstand aus.
Viele Opfer bei Angriff auf Touristenregion im Nordirak
Bei einem Artillerieangriff auf einen Park in der nordirakischen Kurdenregion Dahuk sind nach Angaben der Behörden neun Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden. Unter den Todesopfern seien Frauen und Kinder. Die Rakete traf eine Ferienanlage in der Stadt Zaxo. Die Region ist ein beliebtes Reiseziel. Zum Zeitpunkt des Angriffs sollen sich dort auch kurdische PKK-Mitglieder aufgehalten haben. Die Türkei, die die PKK als Terrororganisation verfolgt, wies Anschuldigungen aus Bagdad zurück, für den Angriff verantwortlich zu sein. Türkische Streitkräfte hatten im April eine neue Offensive in den Kurdengebieten im Nordirak gestartet.
UN prangern Taliban-Verbrechen in Afghanistan an
Vor zehn Monaten haben die islamistischen Taliban in Afghanistan die Macht übernommen - und seither haben sie nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) zahlreiche Menschenrechtsverletzungen begangen. Vor allem ehemalige Angehörige der Sicherheitskräfte, Regierungsmitarbeiter, Medienschaffende sowie Aktivistinnen und Aktivisten seien in Gefahr, heißt es in einem in Kabul veröffentlichten Bericht. In dem Papier dokumentieren die UN zwischen August 2021 und Juni 2022 insgesamt 160 außergerichtliche Hinrichtungen. Die Rechte von Frauen und Mädchen seien erheblich eingeschränkt worden, heißt es weiter.