Langsam gesprochene Nachrichten

21.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Scholz greift Putin vor UN-Vollversammlung scharf an

Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin schwere Vorwürfe gemacht. Mit Blick auf den Angriffskrieg sagte Scholz in seiner ersten Rede vor der UN-Vollversammlung in New York: "Er zerstört (...) nicht nur die Ukraine, er ruiniert auch sein eigenes Land." Putin führe den Eroberungskrieg mit einem einzigen Ziel: sich der Ukraine zu bemächtigen. Das sei blanker Imperialismus. Der Kanzler wies darauf hin, die UN-Mitglieder seien für die Verteidigung der Menschenrechte verantwortlich. Zugleich warb er in seiner Rede nochmals für eine Reform des UN-Sicherheitsrates und einen ständigen Sitz Deutschlands in dem höchsten Gremium der Vereinten Nationen.
 

Steinmeier ruft zu internationalem Schulterschluss auf

Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur gemeinsamen Verteidigung von Demokratie und Völkerrecht aufgerufen. Wer versuche, Grenzverletzungen und Landraub zu normalisieren, der öffne die Büchse der Pandora und bedrohe letztlich die ganze Welt, sagte Steinmeier in einer Rede vor dem mexikanischen Senat. Die "demokratische Welt" müsse einig sein in der Antwort auf einen Aggressor. Nur gemeinsam lasse sich der Frieden bewahren oder auch wieder neu stiften. Der Bundespräsident rief in seiner Rede in Mexiko auch zur Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel auf.
 

Ukrainischer Präsident zeigt sich nach Referenden-Ankündigung gelassen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Reaktionen des Westens auf russische Pläne für Volksabstimmungen in vier ukrainischen Regionen über eine Annexion begrüßt. Er danke Freunden und Partnern der Ukraine für ihre massive und harte Verurteilung der russischen Absichten, noch mehr Pseudo-Referenden zu organisieren, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Die pro-russischen Behörden in den ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja hatten zuvor Referenden über einen Anschluss an Russland angekündigt, die bereits am Freitag beginnen und bis Dienstag kommender Woche dauern sollen.
 

Klimabeauftragte fordert von UN-Vollversammlung klares Signal

Die Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, hat die Weltgemeinschaft dazu aufgefordert, dem Klimaschutz bei der laufenden UN-Vollversammlung in New York Vorrang einzuräumen. Ob bei der Flutkatastrophe in Pakistan, der Dürre am Horn von Afrika oder den Bränden in Europa, überall auf der Welt sei zu sehen: Die Klimakrise koste Menschenleben, sagte Morgan den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nur gemeinsam werde es gelingen, die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise abzumildern.
 

Elf Kinder bei Luftangriff auf Schule in Myanmar getötet

Bei einem Luftangriff der Militärjunta in Myanmar sind Medienberichten zufolge mindestens elf Kinder getötet worden. Zwei Kampfhubschrauber hätten am vergangenen Freitag eine Schule in Tabayin in der Region Sagaing im Nordwesten des Landes unter Beschuss genommen, heißt es in örtlichen Medien. Augenzeugen bestätigten die Angaben und berichteten zudem, dass mindestens 20 Schülerinnen und Schüler teils schwer verletzt worden seien. Laut dem Kinderhilfswerk UNICEF werden noch 15 Kinder vermisst. Die Führung Myanmars bestätigte Kämpfe mit Widerstandsgruppen in Tabayin, bestritt aber, für die Attacke auf die Schule verantwortlich zu sein. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erklärte, "für dieses Verbrechen" müsse Rechenschaft abgelegt werden.
 

US-Notenbank Fed entscheidet über weitere Leitzinserhöhung

Im Kampf gegen die hohe Inflation gibt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) an diesem Mittwoch ihre Entscheidung über eine weitere Leitzinserhöhung bekannt. Fed-Chef Jerome Powell hat wiederholt bekräftigt, sein Ziel sei es, die Inflation unter Kontrolle zu bringen. Experten erwarten eine kräftige Zinserhöhung um 0,75 Punkte oder sogar um einen vollen Punkt. Angesichts des starken Anstiegs der Verbraucherpreise hatte die Notenbank in den vergangenen Monaten schon vier Mal den Leitzins erhöht. Aktuell liegt er zwischen 2,25 und 2,50 Prozent. In den USA war die Inflation im Juni auf 9,1 Prozent gestiegen.