21.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Ukrainischer Präsident reist nach Washington
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Mittwoch zu seiner ersten Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der US-Hauptstadt Washington erwartet. Die US-Regierung erklärte, Selenskyj werde in Washington von Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen und vor dem Kongress sprechen. Biden will im Zuge des Treffens bekanntgeben, dass sein Land der Ukraine das Patriot-Flugabwehrsystem liefern wird. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar hat Selenskyj sein Land nicht verlassen. Für Auftritte auf der politischen Weltbühne ließ er sich stets digital zuschalten.
US-Behörden stellen riesige Menge der tödlichen Droge Fentanyl sicher
Die US-Behörden haben in diesem Jahr eine so große Menge der Droge Fentanyl beschlagnahmt, dass damit theoretisch die gesamte Bevölkerung getötet werden könnte. Die US-Drogenbehörde DEA erklärte, sie habe 50,6 Millionen Pillen mit Fentanyl und mehr als 4500 Kilogramm Fentanyl-Pulver sichergestellt. Dies entspreche geschätzt mehr als 379 Millionen potenziell tödlichen Dosen Fentanyl - genug, "um alle Amerikaner zu töten". Die USA haben etwa 333 Millionen Einwohner. "Fentanyl ist die tödlichste Drogengefahr für dieses Land", warnte die DEA. Das künstliche Opioid ist 50 Mal stärker als Heroin.
US-Abgeordnete wollen Details aus Trumps Steuererklärungen veröffentlichen
Ein Ausschuss des US-Repräsentantenhauses hat beschlossen, die Steuerunterlagen des Ex-Präsidenten Donald Trump zumindest in Teilen öffentlich zugänglich zu machen. Trump hatte sich jahrelang mit rechtlichen Mitteln gewehrt, die Unterlagen an den Finanzausschuss herauszugeben - und war schließlich vor dem Obersten Gericht gescheitert. Die Veröffentlichung wäre eine empfindliche Niederlage für den 76-Jährigen. Die Demokraten wollen prüfen, ob aus den Unterlagen Interessenskonflikte des Unternehmers hervorgehen und ob er sich fragwürdiger Methoden bedient hat, um Steuern zu sparen.
Nach Ende von Null-COVID: Infizierte dürfen in China sogar arbeiten
Zwei Wochen nach dem abrupten Ende der strikten Null-COVID-Strategie in China erlauben zahlreiche Städte den Infizierten ohne oder mit nur milden Symptomen nun sogar die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Die parteinahe Zeitung "Global Times" nannte unter anderen Millionenmetropolen wie Chongqing im Südwesten und die 57 Millionen Einwohner zählende ostchinesische Provinz Zhejiang. Mitten im massiven Corona-Ausbruch hatte China nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Zwangsquarantäne, Massentests und Kontaktverfolgung seinen harten Corona-Kurs am 7. Dezember plötzlich aufgegeben.
Parlament in Peru stimmt für Neuwahl im April 2024
Das peruanische Parlament hat sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, die für 2026 geplante Parlamentswahl auf April 2024 vorzuziehen. Es ist vorgesehen, dass Übergangspräsidentin Dina Boluarte bis dahin im Amt bleibt. Das Land wird seit der Amtsenthebung und Verhaftung von Präsident Pedro Castillo am 7. Dezember von landesweiten Unruhen erschüttert. Die Demonstranten protestieren gegen die Entmachtung Castillos und fordern den Rücktritt seiner Nachfolgerin Boluarte, die Auflösung des Parlaments und unverzügliche Neuwahlen. Der Wahltermin 2024 gilt als ein Versuch, die Krise einzudämmen.
Taliban verbannen Frauen von Universitäten
Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan verbieten Frauen mit sofortiger Wirkung den Besuch privater und staatlicher Universitäten. Eine entsprechende Erklärung wurde vom Minister für Höhere Bildung, Scheich Neda Mohammed Nadim, unterzeichnet. Eine Begründung liegt nicht vor. Die USA und Großbritannien erklärten, die Taliban könnten nicht erwarten, ein legitimes Mitglied der internationalen Gemeinschaft zu werden, solange sie nicht die Rechte aller Afghanen respektieren. Seit der erneuten Machtübernahme im August 2021 haben die Taliban die Frauen vom öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen.
EU genehmigt deutsche Milliardenhilfen für Uniper
Die EU-Kommission hat die deutschen Milliardenhilfen für den angeschlagenen Gasimporteur Uniper genehmigt. Damit darf der Bund das Unternehmen mit bis zu 34,5 Milliarden Euro unterstützen. Die Genehmigung ist an Bedingungen geknüpft. So muss sich Uniper von mehreren Tochterfirmen und Kraftwerken trennen. Das Unternehmen sicherte zu, die Auflagen zu erfüllen. Die EU-Kommission hatte am Freitag der Verstaatlichung von Uniper unter fusions- und kartellrechtlichen Aspekten zugestimmt. Uniper ist wegen des russischen Gaslieferstopps in Schieflage geraten, da sich die Preise vervielfacht haben.