Langsam gesprochene Nachrichten

21.12.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

EU-Finanzminister beschließen neue Schulden-Regeln

Die EU-Finanzminister haben sich nach monatelangem Ringen auf eine Reform der Schuldenregeln verständigt. Hoch verschuldete EU-Staaten sollen dadurch mehr Zeit bekommen, ihre Defizite abzubauen, und auch zusätzliche Spielräume für Investitionen. In den vergangenen Jahren sind die Schuldenstände durch die Corona-Pandemie und den Kampf gegen hohe Energiepreise im Zuge des Ukraine-Krieges auf Rekordstände gesprungen. Die niederländische Finanzministerin Sigrid Kaag sagte, es gebe Anreize für Reformen und Raum für Investitionen. Die Regeln würden zudem genauer auf die Bedürfnisse einzelner Staaten ausgerichtet.
 

Deutsche Rüstungsausfuhren waren 2022 rückläufig

Die Bundesregierung hat der deutschen Rüstungsindustrie im vergangenen Jahr Exporte im Wert von rund 8,36 Milliarden Euro genehmigt. Das ist gut eine Milliarde weniger als noch im Jahr 2021. Das geht aus dem Rüstungsexportbericht für das Jahr 2022 hervor, den die Bundesregierung beschlossen hat. Die Bundesregierung erlaubte allein in die Ukraine Ausfuhren im Wert von 2,25 Milliarden Euro. Das osteuropäische Land ist damit der größte Abnehmer der genehmigten Rüstungsexporte. Danach folgen die Niederlande mit 1,83 Milliarden Euro und die USA mit 864,5 Millionen Euro.
 

Neue israelische Informationen zu Tunnelsystem in Gaza

Das israelische Militär hat neue Erkenntnisse zum weitreichenden Tunnelsystem der islamistischen Terrororganisation Hamas im nördlichen Gazastreifen veröffentlicht. Eine entscheidende Rolle spiele der Palästina-Platz im Zentrum der Stadt Gaza, teilte die Armee mit. Von dort sollen Büros und Wohnungen der Hamas-Führung unterirdisch erreichbar gewesen sein. Die Tunnel seien auch von den Anführern Jahja Sinwar und Mohammed Deif genutzt worden, denen Israel die Planung des Angriffs am 7. Oktober vorwirft. Damals hatten hunderte Hamas-Terroristen israelischen Angaben zufolge rund 1200 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
 

Milei startet Deregulierung der argentinischen Wirtschaft

Die neue argentinische Regierung des ultraliberalen Präsidenten Javier Milei hat mit der Deregulierung der bislang streng regulierten Wirtschaft des südamerikanischen Landes begonnen. In einer Fernsehansprache kündigte Milei ein Dekret mit insgesamt 30 Maßnahmen an. Der Rechtspopulist will unter anderem zahlreiche Gesetze beispielsweise zur Regulierung des Arbeits- und Immobilienmarktes aufheben. Auch ist vorgesehen, alle Staatsbetriebe in Aktiengesellschaften zu überführen, um sie dann später zu privatisieren. Zuvor waren in der Hauptstadt Buenos Aires Tausende Menschen gegen den wirtschaftsliberalen Kurs der neuen Regierung auf die Straße gegangen.
 

Die USA und Venezuela tauschen Gefangene aus

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat einen Vertrauten von Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro aus dem Gefängnis entlassen. Im Gegenzug werden in Venezuela mehrere inhaftierte US-Amerikaner freigelassen werden, wie das Weiße Haus mitteilte. Bei Maduros Vertrautem handelt es sich um den kolumbianischen Geschäftsmann Alex Saab. Dieser soll über umfangreiche Informationen über illegale Geschäfte der Familie des autoritär regierenden Präsidenten Maduro verfügen. Washington hoffe, dass der Austausch die Türen offenhalte, um den Dialog mit Venezuela fortzusetzen und das Land künftig einen demokratischeren Weg bestreiten werde, sagte ein US-Regierungsvertreter.
 

Macron nimmt Schauspielstar Depardieu in Schutz

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den wegen Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfen in der Kritik stehenden Schauspieler Gérard Depardieu in Schutz genommen. Er verabscheue Menschenjagden, sagte Macron im Fernsehsender France 5. Zugleich bekannte er, ein „großer Bewunderer“ von Depardieu zu sein. Kulturministerin Rima Abdul Malak hatte das Verhalten des fast 75-Jährigen gegenüber Frauen dagegen als „Schande für Frankreich“ bezeichnet. Auslöser war ein Dokumentarfilm, in dem Depardieu auf einer Drehreise in Nordkorea zahlreiche vulgäre und sexistische Kommentare macht. Gegen den Mimen läuft bereits ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen durch eine Schauspielkollegin.