22.02.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
US-Präsident Biden setzt Besuch in Polen fort
Am zweiten Tag seines Polen-Besuches trifft US-Präsident Joe Biden Vertreter mehrerer osteuropäischer NATO-Staaten in Warschau. Zu der Gruppe im sogenannten "Bukarest 9"-Format gehören Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, die Slowakei sowie die drei baltischen Staaten. Hintergrund von Bidens Besuch und der Beratungen ist der nahende erste Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine. Bei einer Rede in Warschau hatte Biden mit Blick auf den Jahrestag des Kriegsbeginns die Stärke der NATO und die Einheit des Westens beschworen. In Richtung des russischen Staatschefs Wladimir Putin, der wenige Stunden zuvor eine Rede zur Lage der Nation gehalten hatte, sagte Biden, Russland werde in der Ukraine niemals siegen.
Selenskyj verurteilt russischen Artillerieangriff auf Cherson
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den tödlichen russischen Artillerieüberfall auf die Stadt Cherson im Süden des Landes scharf verurteilt. "Der terroristische Staat versucht, der Welt durch den Beschuss von Straßen, Wohnhäusern, Schulen, Apotheken und Krankenhäusern, Kirchen, Bushaltestellen, Märkten und Kraftwerken zu zeigen, dass mit Terror zu rechnen ist", sagte Selenskyj. Bei dem russischen Angriff auf ein Wohnviertel und eine Bushaltestelle waren mindestens sechs Menschen getötet und zwölf verletzt worden.
Westen kritisiert Russlands Aussetzung von "New-Start"-Abkommen
Die Ankündigung von Präsident Wladimir Putin, die russische Teilnahme am atomaren Abrüstungsvertrag "New Start" mit den USA auszusetzen, hat im Westen Kritik ausgelöst. US-Außenminister Antony Blinken bezeichnete die Entscheidung als enttäuschend und unverantwortlich. Die USA würden in jedem Fall dafür sorgen, dass die eigene Sicherheit und die der Verbündeten gewährleistet sei. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg appellierte an Putin, die Entscheidung zu überdenken. Ungeachtet der angekündigten Aussetzung des letzten großen Abrüstungsvertrages mit den USA will Russland eigenen Angaben zufolge weiter die dort festgeschriebene Obergrenze für Atomwaffen einhalten.
Iran reagiert mit Gegensanktionen auf EU-Strafmaßnahmen
Einen Tag nach der Verschärfung der EU-Sanktionen gegen den Iran hat Teheran seinerseits Strafmaßnahmen gegen mehr als 30 Unternehmen und Personen aus der Europäischen Union verhängt, unter ihnen auch deutsche Politiker. Wie das Außenministerium mitteilte, wurden insgesamt 23 Personen und 13 Organisationen auf eine Sanktionsliste gesetzt. Die Strafmaßnahmen umfassen demnach Einreisesperren und das Einfrieren möglicher Vermögenswerte im Iran. Die EU-Außenminister hatten am Montag in Brüssel wegen der schweren Menschenrechtsverletzungen rund um die jüngste Protestwelle im Iran neue Strafmaßnahmen beschlossen.
USA liefern Perus Ex-Präsidenten Toledo aus
Die USA haben nach fünf Jahren der Auslieferung des ehemaligen peruanischen Präsidenten Alejandro Toledo wegen Korruptionsvorwürfen zugestimmt. Dies teilte die peruanische Staatsanwaltschaft mit. Seit 2018 forderte das Andenland die Auslieferung des 76-Jährigen, der in Peru von 2001 bis 2006 regierte. Die Justiz in Peru wirft Toledo vor, mit dem brasilianischen Baukonzern Odebrecht Bestechungsgelder in Höhe von bis zu 20 Millionen Dollar im Gegenzug für Gefälligkeiten ausgehandelt zu haben. Toledo bestreitet die Vorwürfe. Seit 2017 lebt der Peruaner im US-Bundesstaat Kalifornien.
Ex-Drogenbekämpfer wegen Beteiligung an Drogenhandel verurteilt
Mexikos früherer Sicherheitsminister Genaro García Luna ist von einem US-Geschworenengericht wegen Bestechlichkeit schuldig gesprochen worden. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. García Luna soll dem berüchtigten Sinaloa-Drogenkartell gegen Millionenzahlungen geholfen haben, mindestens 53 Tonnen Kokain in die USA zu schmuggeln. Laut Staatsanwaltschaft gab er unter anderem Drogenhändlern Hinweise auf Einsätze der Strafverfolgungsbehörden. García Luna war von 2006 bis 2012 Minister für öffentliche Sicherheit und sollte eine führende Rolle im Kampf der mexikanischen Regierung gegen den Drogenhandel spielen.