Langsam gesprochene Nachrichten

22.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Washington warnt Russland im Kaliningrad-Konflikt

Im Streit um die Einschränkung des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad haben sich die USA schützend vor Litauen gestellt. Nach Moskaus Drohung, man werde "auf solche feindseligen Aktionen reagieren", verwies das Außenministerium in Washington ausdrücklich auf Artikel 5 des NATO-Vertrags. Demnach wird ein Angriff auf ein verbündetes Land als ein Angriff gegen alle angesehen. Litauen hatte vergangene Woche mitgeteilt, den Bahntransit von Waren zu verbieten, die auf westlichen Sanktionslisten stehen. Dazu gehören vor allem Metalle, Baumaterial, Technologiegüter und Kohle.
 

Lindner befürchtet schwere Wirtschaftskrise

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor einer "ernstzunehmenden" wirtschaftlichen Krise in Deutschland gewarnt. Der Chef der liberalen FDP verwies in diesem Zusammenhang auf zuletzt stark gestiegene Energiepreise, die hohe Inflation und Lieferketten-Probleme. Angesichts ausbleibender Gaslieferungen aus Russland forderte Lindner, einen Weiterbetrieb der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke noch einmal zu prüfen. SPD und Grüne sehen hingegen keinen Grund, vom Zeitplan für den Atomausstieg Ende 2022 abzurücken.
 

Ein Toter nach Protesten gegen die Regierung in Ecuador

Bei den Protesten tausender Indigener gegen die Regierung in Ecuador ist ein Mensch getötet worden. Die Proteste insbesondere gegen die hohen Spritpreise dauern bereits seit neun Tagen an. Bereits am Montag war dabei ein Mensch ums Leben gekommen. Zu den Protesten aufgerufen hat die Indigenen-Organisation Conaie. Sie fordert unter anderem eine Senkung des Kraftstoffpreises. Zu einem Gespräch mit der Regierung sei man erst bereit, wenn die Sicherheitskräfte aus bestimmten Gebieten der Hauptstadt Quito abgezogen würden, sagte ein Sprecher der Bewegung.
 

USA kehren zu Landminen-Bann zurück

Die Vereinigten Staaten wollen sich einem internationalen Verbot von Landminen weitgehend anschließen. Die US-Armee werde keine Anti-Personen-Minen mehr entwickeln, herstellen, erwerben oder exportieren, erklärte das Weiße Haus in Washington. Bestehende Vorräte würden vernichtet, hieß es. Trotz der weltweiten Ächtung von Landminen hatte im Jahr 2020 der damalige US-Präsident Donald Trump dem Militär erlaubt, die gefährlichen Waffen wieder einzusetzen. Die Regierung seines Nachfolgers Joe Biden macht Trumps Entscheidung nun rückgängig.
 

Urteil im Prozess gegen Bill Cosby wegen sexuellen Missbrauchs

Der frühere US-Fernsehstar Bill Cosby ist in einem Zivilprozess schuldig gesprochen worden, vor mehr als 45 Jahren eine Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Demnach muss der 84-Jährige 500.000 Dollar Schadenersatz an die Klägerin Judy Huth zahlen. Es ist Cosbys erste Verurteilung in einem Zivilprozess wegen Missbrauchsvorwürfen. In einem Strafprozess war Cosby 2018 zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nach drei Jahren wurde er aber aus der Haft entlassen, nachdem der Oberste Gerichtshof von Pennsylvania das Urteil aus formalen Gründen gekippt hatte.
 

"documenta" entfernt umstrittenes Werk

Eine als antisemitisch kritisierte Banner-Installation auf der Kunstausstellung "documenta" in Kassel ist abgebaut worden. Zuvor hatte der Aufsichtsrat der "documenta" einen entsprechenden Beschluss gefasst. Deutschland habe aus seiner Geschichte heraus eine besondere Verantwortung für alle Menschen jüdischen Glaubens und den Staat Israel, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle. Die Installation "People's Justice" des indonesischen Kollektivs "Taring Padi" zeigte unter anderem einen Soldaten mit Schweinsgesicht, der ein Halstuch mit einem Davidstern trägt.