22.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Scholz und Habeck in Kanada eingetroffen
Mit einem dreitägigen Kanada-Besuch möchte Bundeskanzler Olaf Scholz die Wirtschaftsbeziehungen zum zweitgrößten Staat der Welt stärken. Begleitet wird er von Vizekanzler Robert Habeck und Wirtschaftsvertretern. Im Mittelpunkt der Gespräche dürften Energie- und Rohstofflieferungen nach Deutschland stehen. Mit dem kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau will Scholz auch über die weitere Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine und über den künftigen Umgang mit China beraten. Es ist der bisher längste Antrittsbesuch des Kanzlers in einem einzelnen Land.
Westen sorgt sich um ukrainisches AKW
Angesichts anhaltender Angriffe auf das Gelände des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja haben Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA eine rasche Inspektion durch die Internationale Atomenergie-Behörde verlangt. Zugleich riefen Kanzler Olaf Scholz, US-Präsident Joe Biden, dessen französischer Kollege Emmanuel Macron und der britische Premier Boris Johnson zur "militärischen Zurückhaltung" in der Umgebung des AKW auf. Das größte Atomkraftwerk Europas ist seit März von der russischen Armee besetzt, seit Ende Juli wurde die Anlage wiederholt beschossen.
Selenskyj befürchtet russischen Schauprozess
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland davor gewarnt, Soldaten seines Landes anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstages vor Gericht zu stellen. Das wäre eine Grenze, ab der keine Verhandlungen mehr möglich seien, erklärte er in einer neuen Videoansprache. Selenskyj verwies auf Medienberichte, wonach es am Nationalfeiertag 24. August einen öffentlichen Prozess gegen ukrainische Kämpfer geben könnte, die während der Belagerung der Hafenstadt Mariupol gefangengenommen wurden. Das wäre "verabscheuungswürdig", betonte der Staatschef.
Größtes Sommermanöver von USA und Südkorea seit Jahren
Inmitten wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben die Streitkräfte Südkoreas und der USA ihr größtes gemeinsames Sommermanöver seit fünf Jahren gestartet. Unter dem Namen "Ulchi Freedom Shield" sollen bis zum 1. September ein Training mit Computersimulationen, Feldübungen sowie eine große Zivilverteidigungsübung durchgeführt werden. Das Manöver war auf Drängen des neuen südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol wieder aufgenommen worden. Zuvor waren die Übungen wegen der Corona-Pandemie und den Bemühungen von Yoons Vorgänger um eine Wiederaufnahme der Gespräche mit Nordkorea zurückgefahren worden.
Singapur entkriminalisiert schwulen Sex
In Singapur sollen sexuelle Beziehungen zwischen Männern künftig nicht mehr strafbar sein. Regierungschef Lee Hsien Loong kündigte die baldige Abschaffung eines Gesetzes an, das noch aus der britischen Kolonialzeit stammt. Er glaube, dass sich die Situation seit 2007, als sich die damalige Regierung für eine Beibehaltung des Paragrafen entschied, geändert habe, sagte Lee. Homosexuelle würden mittlerweile von der Gesellschaft besser akzeptiert. Die Definition der Institution Ehe bleibe aber unberührt. Singapur erkenne nur die Ehe zwischen einer Frau und einem Mann an, stellte der Premier klar.
Erdrutsch tötet Pilger im Irak
Nach dem teilweisen Einsturz eines schiitischen Schreins im Zentralirak haben Rettungskräfte die Leichen von fünf Pilgern in den Trümmern gefunden. Einige Menschen konnten lebend geborgen werden. Das von Fels umgebene Heiligtum in der Provinz Kerbela war zuvor von einem Erdrutsch getroffen worden. Der Schrein zieht jedes Jahr tausende Pilger an. Er ist Imam Ali gewidmet, dem Schwiegersohn des Propheten Mohammed.