Langsam gesprochene Nachrichten

22.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj fordert Sondertribunal gegen Russland 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat wegen des russischen Angriffskriegs gegen sein Land die Einrichtung eines Sondertribunals gefordert. "Gegen die Ukraine wurde ein Verbrechen begangen, und wir verlangen gerechte Bestrafung", sagte er in einer vor der UN-Vollversammlung ausgestrahlten Videoansprache. Der Präsident verlangte auch einen Entschädigungsfonds für die Ukraine, für den Russland aufkommen müsse, und den Entzug von Russlands Veto-Recht im UN-Sicherheitsrat. Selenskyj rief ferner zu weiteren Waffenlieferungen auf. Die Ukraine benötige sowohl Offensiv- als auch Defensivwaffen.


EU prüft neue Sanktionen gegen Russland 

Die Außenminister der Europäischen Union haben bei einem Sondertreffen in New York über neue Sanktionen gegen Russland gesprochen - nach dessen Teilmobilisierung für den Krieg in der Ukraine. "Wir werden neue restriktive Maßnahmen prüfen, wir werden sie verabschieden", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach den Beratungen zu Journalisten. Eine endgültige Entscheidung müsse jedoch bei einer formellen Sitzung getroffen werden, fügte er hinzu.


US-Astronaut fliegt mit zwei Russen zur ISS

In Zeiten schwerster Spannungen zwischen Washington und Moskau sind erstmals wieder ein US-Astronaut und zwei russische Kosmonauten zur Internationalen Raumstation ISS geflogen. An Bord einer Sojus-Raumkapsel hoben die Raumfahrer mit einer Trägerrakete vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. Gut drei Stunden später dockte das Raumschiff an dem Außenposten der Menschheit in 400 Kilometer Höhe an. Es ist der erste gemeinsame Flug seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar. Geplant sind zahlreiche Experimente, darunter die Arbeit mit einem 3D-Drucker in der Schwerelosigkeit. 


Staatsanwaltschaft in New York verklagt Donald Trump

Die juristischen Probleme des früheren US-Präsidenten Donald Trump nehmen weiter zu. Die Staatsanwaltschaft des US-Bundesstaats New York verklagt Trump und drei seiner Kinder zivilrechtlich wegen des Vorwurfs massiver Finanzbetrügereien. Die Familienholding Trump Organization soll über Jahre hinweg den Fiskus, Banken und Versicherungen über den wahren Zustand ihrer Finanzen getäuscht haben, um sich Vorteile zu verschaffen. Trump, der eine abermalige Präsidentschaftskandidatur für 2024 ins Auge fasst, wies die Vorwürfe erneut als parteipolitisch motivierte "Hexenjagd" zurück. 


US-Notenbank Fed erhöht Leitzins deutlich

Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die US-Notenbank Fed den Leitzins nochmals kräftig erhöht. Zum dritten Mal in Folge hob die Zentralbank ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte an. Er liegt nun in der Spanne von drei bis 3,25 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell räumte ein, der Kurs der hohen Zinsen bringe eine Periode des verlangsamten Wachstums und der steigenden Arbeitslosigkeit mit sich. Doch die Eindämmung der Preissteigerung sei das wichtigste Ziel. Die Inflation in den USA war im Juni auf 9,1 Prozent gestiegen, den höchsten Wert seit über 40 Jahren. Im Juli ging sie leicht auf 8,5 Prozent zurück und im August auf 8,3 Prozent.


Steinmeier bietet Mexiko Hilfe bei Aufklärung von Vermisstenfällen an 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Mexiko mehr deutsche Hilfe bei der Aufklärung von Vermisstenfällen angeboten. Es sei "ein Drama", dass tot aufgefundene Menschen nicht identifiziert werden könnten, sagte Steinmeier bei einem Treffen mit Angehörigen von Verschwundenen in Mexiko-Stadt. In dem nordamerikanischen Land gelten offiziell mehr als 105.000 Menschen als vermisst - viele sind junge Männer, die von Drogenbanden verschleppt wurden oder nach einem Kontakt etwa zur Staatsanwaltschaft verschwanden. Deutsche Experten helfen vor allem mit forensischen Mitteln bei der Identifikation von Opfern.