22.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Deutschland unterstützt Kriegsverbrecher-Verfolgung
Bundesjustizminister Marco Buschmann hat den Vereinten Nationen die Unterstützung Deutschlands bei der internationalen Strafverfolgung von Kriegsverbrechen in der Ukraine zugesagt. Nur wenn die Staatengemeinschaft Russland in die Schranken weise, hätten Freiheit und Sicherheit in der Welt eine Zukunft, sagte Buschmann in New York. Die Vereinten Nationen und die Ukraine könnten dabei auf Deutschland zählen. Buschmann hatte in New York unter anderen die stellvertretende UN-Generalsekretärin Amina Mohammed und den ukrainischen Botschafter Serhij Kislizia getroffen.
Selenskyj beklagt Getreideexport-Stau
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, die Ausfuhr von Getreide über das Schwarze Meer "absichtlich zu verzögern". Es gebe einen künstlichen Stau von 150 Schiffen, weil Russland deren Passage verhindere, sagte Selenskyj in einer neuen Videobotschaft. Wegen der Verzögerungen habe die Ukraine bislang schon drei Millionen Tonnen Getreide weniger als erwartet exportieren können. Diese Menge sei genug, um zehn Millionen Menschen ein Jahr lang zu ernähren.
Neue Perspektive für "kluge Köpfe"
Die Bundesregierung will den deutschen Arbeitsmarkt stärker für Fachkräfte aus Staaten außerhalb der Europäischen Union öffnen. Dies sehen Eckpunkte für eine Reform des Einwanderungsrechts vor, die 2023 verabschiedet werden soll. Vorgesehen ist demnach unter anderem eine "Chancenkarte", die auf der Grundlage eines Punktesystems zur Arbeitssuche in Deutschland berechtigt. Zu den Auswahlkriterien sollen Qualifikation, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung und Deutschlandbezug gehören. Es gelte, "kluge Köpfe und helfende Hände" zu gewinnen, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.
Meloni wird Italiens erste Ministerpräsidentin
In Italien übernimmt ein rechtes Bündnis unter Führung von Giorgia Meloni die Macht. Die 45-Jährige habe das Mandat von Staatspräsident Sergio Mattarella angenommen und ihre Kabinettsliste vorlegt, wurde offiziell in Rom mitgeteilt. Die neue Regierung soll noch an diesem Samstag vereidigt werden. Der Koalition gehören neben Melonis postfaschistischer Partei Fratelli d'Italia auch die Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi und die Lega des früheren Innenministers Matteo Salvini an.
Sunak gut im Rennen um Truss-Nachfolge
Der frühere britische Finanzminister Rishi Sunak hat als erster möglicher Kandidat für die Nachfolge von Premierministerin Liz Truss den nötigen Rückhalt seiner Partei. Er habe mehr als die erforderlichen 100 Unterstützer hinter sich versammelt, bestätigten mehrere Abgeordnete der konservativen Tories. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten neben Sunak die Ministerin für Parlamentsfragen, Penny Mordaunt, und der erst im September als Regierungschef abgetretene Boris Johnson. Eine Entscheidung soll schon kommende Woche fallen.
Chinas Kommunisten beenden Parteitag
In China hat die Abschlusssitzung des Parteitags der Kommunisten begonnen. Rund 2300 Delegierte haben eine Woche lang in der Großen Halle des Volkes in Peking getagt. Zum Abschluss sollen sie über eine weitere Amtszeit für Staatschef Xi Jinping als Generalsekretär der Partei abstimmen. Eine Wiederwahl des 69-Jährigen für eine historische dritte Amtsperiode gilt als sicher. Dies würde seine Position als Chinas mächtigster Führer seit Mao Zedong festigen. 2018 hatte Xi die Begrenzung des Postens als Generalsekretär auf zwei Amtszeiten abgeschafft. Die Kommunistische Partei hält ihren Kongress nur alle fünf Jahre ab.