22.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
WHO befürchtet Kälteopfer in der Ukraine
Der anstehende Winter in der Ukraine wird dort nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation für viele Menschen "lebensbedrohlich". In der kalten Jahreszeit gehe es in dem von Russland angegriffenen Land ums Überleben, betonte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge. Rund zehn Millionen Menschen seien infolge des Krieges ohne Stromversorgung. In bestimmten Gebieten der Ukraine könnte die Temperatur auf minus 20 Grad fallen, führte Kluge bei einem Besuch in Kiew weiter aus. Die Menschen seien bei den eisigen Temperaturen anfällig für Atemwegserkrankungen, Herzinfarkte und Gehirnschläge.
Bundesrepublik hilft Polen bei Flugabwehr
Deutschland unterstützt Polen nach dem Raketeneinschlag im Grenzgebiet zur Ukraine mit Abwehrsystemen des Typs "Patriot". Das habe sie mit ihrem polnischen Kollegen Mariusz Blaszczak vereinbart, teilte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht mit. Polen sei "als Nachbar der Ukraine besonders exponiert", fügte sie hinzu. Das mobile Patriot-System dient der Abwehr von Flugzeugen, ballistischen Raketen und Marschflugkörpern. Es basiert auf einem Zusammenspiel mehrerer Radargeräte, die Informationen über herannahende Objekte an Lenkflugkörper weitergeben.
EU-Parlament wird 70 Jahre alt
Das Europäische Parlament feiert an diesem Dienstag sein 70-jähriges Bestehen. Zu dem Festakt in Straßburg werden unter anderen die französische Premierministerin Élisabeth Borne und der belgische Regierungschef Alexander De Croo erwartet. Das EU-Parlament ist in beiden Ländern tätig. Die meisten Plenarsitzungen finden im französischen Straßburg statt, die Fraktionen und Ausschüsse tagen in der belgischen Hauptstadt Brüssel. In Straßburg kam im Jahr 1952 erstmals die Gemeinsame Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl zusammen. Das Treffen gilt als Geburtsstunde des heutigen Europaparlaments.
Kolumbien "träumt" vom Frieden
Nach mehrjähriger Pause haben Kolumbiens Regierung und die Guerillaorganisation ELN ihre Friedensgespräche wiederaufgenommen. Vertreter beider Delegationen zeigten sich nach der ersten Kontaktaufnahme in einem Hotel in Venezuela optimistisch. "Der Frieden ist unser Traum, die Veränderungen unser Weg", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung wörtlich. Die ELN soll in Kolumbien noch über einige Tausend Kämpfer verfügen, die sich vor allem in Grenzgebieten zu Venezuela sowie an der Pazifikküste aufhalten.
Viele Tote bei Brand in chinesischer Fabrik
Bei einem Brand in einer Fabrik in Zentralchina sind nach jüngsten Angaben 38 Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere Personen seien mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, meldeten staatliche Medien. Das Feuer brach in der Stadt Anyang in der Provinz Henan aus. Als Ursache wurde ein "illegaler" Einsatz von Schweißgeräten genannt. Nach unbestätigten Berichten sollen in dem Gebäude unter anderem Chemikalien gelagert worden sein. In China kommt es immer wieder zu Bränden und Industrieunfällen. Sie sind häufig auf Fahrlässigkeit oder nicht eingehaltene Sicherheitsvorschriften zurückzuführen.
"Artemis 1"-Mission verläuft nach Plan
Rund eine Woche nach dem Start ist die "Orion"-Kapsel der NASA-Mondmission "Artemis 1" ihrem Ziel erstmals ganz nah gekommen. Auf dem Weg in ihre Umlaufbahn um den Mond sei die Kapsel in knapp 130 Kilometer Entfernung am Erdtrabanten vorbeigeflogen, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit. Die Mission verlaufe weiter wie geplant. 50 Jahre nach der bislang letzten Mondlandung will die NASA mit "Artemis 1" die Grundlage dafür schaffen, dass sie wieder Menschen dorthin schicken kann. Dies soll frühestens im Jahr 2025 im Rahmen der geplanten Mission "Artemis 3" geschehen.